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Samstag, 17. November 2012

Lehrgang mit Detlef Krüger beim SKDM 2012

Bereits zum dritten Mal durften wir Sensei Detlef Krüger bei uns in Münster begrüßen. Zweitägig unterrichtete er uns am 16. und 17.11.2012 in Sachen Kumite. Als Lehrgangsort hatten wir uns diesmal die Sporthalle der Fürstin-von-Gallitzin-Schule reserviert, da unser Dojo für räumlich ausufernde Kumitetrainings in Trainingsgruppen ab 30 Personen schon knapp werden könnte.

Am Freitagabend fanden sich über dreißig Karateka zur Allgemeinen Trainingseinheit ein. Besonders bemerkenswert war hier die Zusammensetzung der Gruppe: Neben Gästen aus Gladbeck und den treuen Lehrgangsteilnehmern aus unserem Dojo nahmen auch zwei Teilnehmer des aktuellen Anfängerkurses am Training teil, sowie die Mutter eines unserer Karatekinder, die sich als Dan-Trägerin in der Stilrichtung Goju Ryu entpuppte. Zwei Jungen, die von einem anderen Shotokan-Verband zu unserem Verein wechseln möchten, nahmen an diesem Abend ebenfalls erstmals an einer Veranstaltung unseres Vereins teil - und den Vogel abgeschossen hatte ganz eindeutig unser ehemaliges Vereinsmitglied Andreas Wangberg, der (vielleicht nicht extra und ausschließlich für diesen Lehrgang) aus Norwegen angereist war!

So war das ein recht heterogenes Grüppchen, das Sensei Detlef da am Freitagabend trainingsmethodisch unter einen Hut zu bringen hatte. Bereits im Vorfeld hatte er angefragt, ob es möglich sei, Pratzen im Training zu verwenden und so hatten wir schnell noch unsere Handpratzen aus dem Dojo in die Halle befördert.

Das Aufwärmtraining hatte Detlef an Torsten Uhlemann delegiert. Und wir waren wohl alle froh über ein bisschen "Wärme", sind wir doch durch unser schönes Dojo einen stets angenehm temperierten Fußboden gewöhnt. Als wir alle unsere Betriebstemperatur erreicht hatten, ging es auch schon los mit zahlreichen Gyaku-Tsuki-Kombinationen: Gyaku-Tsuki ohne Fußbewegung für die Nah-Distanz, mit Step vorwärts des vorderen Fußes, oder mit Step zunächst des hinteren Fußes - oder schließlich mit einer ganzen Schrittlänge vorwärts. All diese Übungen wurden dann ausgiebig am Partner ausprobiert, der sich zum Schutz je eine Handpratze vor den Chudan-Bereich hielt. Der glatte Hallenboden machte es uns nicht immer ganz leicht, die Übungen auszuführen und war eine gute Übung für einen festen Stand.

Als die Unterschiede der verschiedenen Tsukis ausgiebig herausgearbeitet waren, ging es daran, sich mit diesen verschiedenen Kombinationen und dem Partner durch die Halle zu bewegen. Dies erforderte natürlich zunächst, dass der Partner auch die entsprechende Rückwärtsbewegung beherrschte und darum gab es als kleine Zwischenübung "Suri-Ashi, Suri-Ashi, ganzer Schritt zurück". Schließlich rauschten wir dann alle durch die Halle - stets bemüht, die richtigen Reihenfolgen der verschiedenen Tsukis auf dem Schirm zu haben. Und es war wirklich erstaunlich, wie häufig sich doch selbst gestandene Dan-Träger/innen hierbei vertan haben ;-) Kurz vor Abschluss der Einheit kam dann die Vorgabe, dass zunächst der Angreifer die Distanz bestimmen sollte, ab der dritten Technik dann der "Flüchtende". Hier ging dann vermutlich bei allen das System etwas durcheinander aber Detlef war sehr nachsichtig mit uns und lief schmunzelnd durch die Reihen. Vor dem Yame ließ er uns noch einmal ganz "stumpf" einfach nur Chudan-Tsukis aus der Nahdistanz vor die Pratze ausführen, damit wir den Kopf mal wieder frei bekamen.

Den Abend ließen wir dann noch mit einem leckeren Essen in einem chinesischen Restaurant ausklingen.

Am zweiten Tag fanden sich zahlreiche weitere Karateka aus nah und fern ein, um mit uns zu trainieren. In der sehr gut besuchten Oberstufe ging es weiter mit "meiner ganz persönlichen Wunscheinheit": Beim Lehrgang in Frankfurt Anfang des Jahres hatte Detlef uns in einer Einheit schwerpunktmäßig Blocks und Konter aus verschiedenen Kamae-Haltungen als Aufgabe aufgegeben: http://andreahaeusler.blogspot.de/2012/01/kumite-lehrgang-mit-risto-kiiskila-und.html Dies wurde nun auch hier in Münster geübt und zwar mit zahlreichen Partnerwechseln. Nach diesen 90 Minuten waren wir alle redlich k. o. und stärkten uns in unserem Dojo bei Brötchen, Kaffee und Kaltgetränken.

In der letzten Einheit ging es um das Blocken verschiedener Angriffe - ausschließlich mit dem vorderen Arm. Ungewohnt für mich war die Vorgabe, den Kizami-Tsuki mit Age-Uke zu blocken. Hier tendierte ich irgendwie immer zum Soto-Uke. Dieser war in dieser Einheit aber für den Gyaku-Tsuki vorgesehen. Mae-Geri blockten wir mit Gedan-Barai und Tsuki Jodan mit Tai Sabaki und Uchi Uke - alles mit dem vorderen Arm. Der Angreifer sollte zunächst mit einer Einzeltechnik angreifen, später dann mit Kombinationen, z. B. Kizami-Tsuki/Gyaku-Tsuki oder Gyaku-Tsuki/Mae-Geri, oder Mae-Geri/im Absetzen Oi-Tsuki. Im weiteren Verlauf wurden dann drei Angriffe ausgeführt, die wir jeweils möglichst fließend aneinander reihen sollten, also ohne Stopps zwischendurch. Hier gab es z. B. Kizami-Tsuki/Gyaku-Tsuki/Mae-Geri oder Gyaku-Tsuki/Mae-Geri/Oi-Tsuki. Na, und zum Ende der Einheit wurden alle vier Angriffe aneinander gereiht :-) Aufgabe des Abwehrenden war natürlich, jede der Techniken mit dem vorgegebenen Block und nur mit dem vorderen Arm zu blocken, bevor dann am Ende einer Kombination möglichst effektiv mit Gyaku-Tsuki gekontert wurde. Das war ein großer Spaß, besonders, als wir alles stark und schnell machen sollten ;-) Obgleich die letzte Einheit nur eine Stunde dauerte, hatten wohl niemand anschließend mehr einen trockenen Gi!

Glücklicher Weise konnten wir uns dann noch schön in unserer dojoeigenen Sauna entspannen und das Karatewochenende noch einmal Revue passieren lassen - bevor wir alle Gäste aus nah und fern und auch Sensei Detlef verabschiedeten. Fazit: ein toller Lehrgang mit supernetten Leuten!

Donnerstag, 26. Januar 2012

Kumite-Lehrgang mit Risto Kiiskilä und Detlef Krüger in FFM

Am 21. und 22.01.2012 gab es Kumite vom Feinsten im Karate-Dojo Ippon, Frankfurt am Main! Die Senseis Risto Kiiskilä und Detlef Krüger hatten eingeladen, um mit uns die Feinheiten des Karate-Partnertrainings zu vertiefen. Während die Einheit der Mittelstufe eher dünn besucht war, tummelten sich am ersten Lehrgangstag in der Oberstufe doch immerhin knapp 30 Karateka. Der Begriff Kumite scheint leider viele weibliche Karateka abzuschrecken, denn mir fallen einschließlich meiner Wenigkeit bei den Braun- und Schwarzgurten nur drei Frauen ein, die beherzt schlugen, tragen, blockten und konterten. Warum eigentlich? Nun, jede so, wie sie mag. Ich mag Kumite! :-)

Wir kamen zweimal in den Genuss einer Trainingseinheit bei Detlef und hatten leider nur eine bei Risto. Mir wäre ja ein vierteiliger Lehrgang (zwei Einheiten bei jedem der beiden) auch sehr willkommen gewesen :-)

Ich hatte das Glück, ein bisschen bei der Unterstufeneinheit zusehen zu können, die vor unserem ersten Training statt fand. Diese wurde von Risto geleitet. Er unterwies die Grün- und Violettgurte in die für sein Trainingskonzept typischen Bewegungsmuster, die auf ein effektives Jiju-Ippon-Kumite hinarbeiten: Gewichtsverlagerung, Suri-Ashi, Tai-Sabaki.

Dann kam Detlef mit uns an die Reihe. Zunächst gab es eine Aufwärmphase durch einen Trainingsteilnehmer, während der Detlef ungläubig zu den Heizkörpern lief und nach einer Inaugenscheinnahme und Tastprobe fassungslos ausrief:"Die steht ja auf fünf!" "Tja, bis sechs geht sie leider nicht", antwortete Trainingskamerad Sven Lorant grinsend. Die Heizung wurde natürlich sofort ausgestellt und die erforderliche Raumwärme auch ohne Zweifel schon ganz bald durch uns erzeugt.

Flexibilität ist wohl das Stichwort, wenn es um das Lehrgangsthema aus Detlefs Sicht geht. Wir starteten recht unspektakulär mit einer klassischen Dreifachtechnik, als das Kommando Sanbon-Tsuki kam: vorwärts im ZK mit Tsuki Jodan, Chudan, Chudan. Nach der ersten Bahn grinste Detlef uns an: Es sei bemerkenswert, wir hätten alle ohne besondere Ansage zuerst nach oben und dann zweimal in die Mitte geschlagen. Im Folgenden übten wir dann den Sanbon-Tsuki in verschiedenen Variationen:
1. erster Tsuki im Stand, zweiten mit dem Absetzen beim Vorwärtsgehen, dritten im Stand
2. ersten und zweiten Tsuki im Stand, den letzten beim Vorwärtsgehen
3. die "klassische" Variante, also  erster Tsuki im Vorwärtsgehen, anschließend die übrigen beiden
4. erst vorwärts gehen und Fuß absetzen, dann alle drei Tsukis im Stand

Dasselbe Prinzip gab es dann mit dem Kizami-Tsuki:
1. Kizami im Stand, dabei hinten abdrücken, Faust ins Ziel bringen, vorderen Fuß wieder zurück und Kamae
2. hinteren Fuß unter den Schwerpunkt ziehen, Kizami, zurück in Kamae
3. erst vor aus dem Stand mit Kizami, dann Suri-Ashi vor mit Kizami (also zweimal Angriff mit Kizami)

Als nächstes wurde eine Block- / Konterkombination geübt:
1. aus Kamae Gewicht zurück mit Nagashi-Uke Jodan (Detlef sagte immer Nagashi-Uke, ich frage mich grade, ob es nicht eher ein Soto-Uke war....), vor mit Gyaku-Tsuki (Detlef lässt den vorderen Fuß stehen, bei Risto würde er wohl bei der vergleichbaren Kombination leicht Richtung Standbein gezogen)
2. vorderer Fuß mit Nagashi-Uke rückwärts bewegen, dann hinteren Fuß nach hinten, Konter
3. erst vorderen Fuß zurück und absetzen, dann Nagashi-Uke, dann hinteren Fuß weiter nach hinten, Konter

Die Angriffskombination zu diesen Übungen übgen wir anschließend:
1. Kizami aus dem Stand
2. Kizami mit Suri Ashi, Kamae, dann "kurzen" Kizami aus dem Stand
3. ohne Zwischenkamae zweimal Kizami hintereinander, Partner "überlaufen"

Schließlich fügten wir Angriff und Konter zusammen.( Ich wurde von meinem Partner darauf aufmerksam gemacht, dass ich den Kizami eher mit dem Nagashi-Uke erwischen muss, so dass ich den Gegner am Handgelenk treffe, nicht erst am Ellenbogen.).

Beim Konter darf die Ferse ruhig hochgehen (Gyaku-Tsuki). Das übe ich auch zu selten ....

Die Pause nutzten mein Trainingspartner Torsten und ich zum Einchecken in das seit meinem letzten Aufenthalt beeindruckend renovierte Hotel Ramada. Vor dem Training blieb noch Zeit, im Café Kitzel (fast direkt neben dem Ippon Dojo) einen Kaffee zu trinken. Das Café hat einen ganz besnderen  Charme und bestimmt die größte Sammlung an Porzellan-Kaffeekannen, die man in ganz Frankfurt findet :-)

Das Koffein hatte uns dann grade richtig wieder auf Touren gebracht, um in der nächsten Einheit bei Risto die vielen Feinheiten seines anspruchsvollen Trainings umzusetzen. Während Detlef uns mit anspruchsvollen Kombinationen auf Touren brachte, forderte uns Risto schon bei der Ausführung der einzelnen Techniken heraus.

So übten wir zunächst auch hier eine banale Kihon-Kombination: Kizami aus dem Stand, dann vor in ZK mit Oi-Tsuki und Gyaku-Tsuki. Beim Kizami einen Meter vor - das ist normal, alles andere....jaja, ich  weiß, aber ich bin ja inzwischen auch "nichts Besonderes" mehr :-) Wiedermal  kam heraus, dass solche, offenbar ganz banale und schon tausendmal gemachte Techniken doch immer noch nicht korrekt ausgeführt werden - wenn man sich denn mal wieder bewusst daran macht, auf den Körper zu achten und an den Feinheiten zu arbeiten. Irgendwas ist eben immer und mir persönlich fiel auf, dass ich mehr auf den Hüfteinsatz achten muss.

Dann gab es Ristos Jiju-Ippon-Kumite-Programm, das ja in den kommenden Wochen auch Schwerpunkt des Oberstufentrainings beim SKDM werden wird. Hierbei fiel mir auf, dass der vordere Fuß beim Zurückziehen leicht nach innen zeigen soll. Der Block kommt erst, wenn der Fuß nachgezogen wird.

Anschließend trainierten wir den "überlaufenen Gyaku-Tsuki" mit und ohne Partner und schließlich einige Bewegungsabläufe am Partner, um verschiedene Distanzen zu überwinden. Muss Risto nochmal nach der einen der beiden Kombinationen fragen - die konnte ich einfach nicht umsetzen! Zum Abnschluss gabs dann noch zwei Runden "locker Freikampf". Nach dem Partnerwechsel stand ich plötzlich Andreas Engelke gegenüber. Er hatte während der Einheit neben mir trainiert und ich war schon da sehr beeindruckt von seiner Schnelligkeit und seinem Kime. Nun grüßte ich ihn an und überlegte, ob ich mich besser in schüchterner Zurückhaltung üben sollte, damit ich am Leben blieb - oder gleich in die Vollen ging - nun, Zurückhaltung mag eine Zier sein, aber weiter bringt einen nur der volle Einsatz und so griff ich direkt beherzt mit Kizami an...um sofort unsanft auf dem Boden zu landen. Alle weitern Versuche, zu attackieren wurden meist bereits im Vorfeld verhindert, durch zahlreiche Geris, die mich Jodan und Chudan trafen oder durch Fußfeger, die mich auf die Matten plumpsen ließen. Ich hatte keine Chance, sah kein Land - es war herrlich! :-) Nach dem Training fragte ich Andreas, ob er auch Training geben würde und wir tauschten unsere Kontaktdaten aus, um vielleich mal einen Lehrgang in Münster mit ihm zu organisieren. Uns schwebt da was mit dem Schwerpunkt Geris vor.... ;-)

Nach dem Training hetzten wir ziemlich zum Hotel - und kamen auch noch in eine Straßensperre, die uns locker nochmal zwanzig Minuten kostete! Torsten hatte für uns einen Tisch in einem Restaurant an der Oper bestellt und wir wollten eigentlich vorher noch in der Hotelsauna entspannen. Naja, was man so entspannen nennt: zwei Saunagänge, dazwischen ein paar Bahnen im Hotelpool, Haarewaschen und hopp, hopp in die Abendgarderobe....so what, ausruhen konnten wir uns dann ja, nachdem ich mit meinem "Schiff"  von Auto ein paar Extrarunden um den Block gedreht und im Parkhaus eindlich einen Stellplatz gefunden hatte :-) Das Essen war super und das Preis-Leistungsverhältnis stimmte auch. Die Zeit verging wie im Flug, was nicht nur an der unterhaltsamen Abendgesellschaft am Nachbartisch lag, die mir wie das Set einer Daily Soap vorkam - sie unterhielten sich lautstark über alle möglichen Familienangelegenheiten und zur Krönung des Abends wurden wir auch noch unfreiwillige Zeugen eines Heiratsantrags! Nach einem Verdauungsspaziergang durch "Frankfurt bei Nacht" fuhren wir zurück zum Hotel, wo wir uns noch einen Schlummertrunk an der Bar genehmigten und bis weit nach Mitternacht quatschten.

Am nächsten Morgen konnten wir sogar ausschlafen - denn wegen der vorgezogenen Trainingszeit auf 10 Uhr verzichteten wir wohlweislich auf das Frühstücksbuffet und begnügten uns statt dessen mit (im Ramada kostenlosem!) Kaffee und Tee.

Anschließend warteten wieder kniffelige Trainingsaufgaben von Detlef auf uns: Wieder ging es um Flexibilität, diesmal um Blocks aus verschiedenen Kamae-Haltungen. Als Vorübung trainierten wir den Gyaku-Tsuki: aus einem hohen ZK, erst Schwerpunkt runter, dann Fuß vor, Gyaku-Tsuki (Ferse dabei hoch!), Fuß wieder zurück mit Kamae, alles mit rechts und links üben.

Dann bekamen wir die Aufgabe, drei verschiedene Kamae-Haltungen auszuprobieren: Jodan, Chudan und Gedan. Die Fäuste sollten wir nicht soweit eindrehen, dass wir auf unsere eingerollten Finger hätten sehen können, sondern wir sollten sie aufrecht stellen (Knöchel nach außen zeigend). Wir starteten mit Jodan Kamae, wechselten dann in Chudan Kamae und schließlich in Gedan Kamae.

Als nächstes nahmen wir zunächst eine der Kamae-Haltungen ein und führten von da aus eine Blocktechnik aus, um anschließend zu kontern:

Jodan-Kamae - Gewicht nach hinten verlagern, dabei Kamae-Arm fallen lassen in Gedan-Barai und vor mit Gyaku-Tsuki.

Chudan-Kamae - Gewicht nach hinten verlagern in Kokotsu-Dachi mit Soto-Uke und wieder vor mit Gyaku-Tsuki.

Aus (links vor) Gedan-Kamae 45 Grad rechts nach hinten raus mit links Uchi-Uke, Konter Gyaku-Tsuki.

Oh, das war gar nicht so einfach! Und oft genug musste ich hören:"Oh, oh, Andrea, das müssen wir dann wohl in Münster nochmal ausführlich üben." ;-)

Diese Kombinationen übten wir schließlich mit wechselnden Partnern wobei der Partner jeweils mit Gyaku-Tsuki aus größerer Distanz (Suri-Ashi) angreifen sollte. Dadurch, dass Tori zunächst die Distanz überwinden musste, hatte Uke etwas mehr Zeit, um zu reagieren. Im Laufe der Übungen und nach zahlreichen Partnerwechseln vergaß man als Tori automatisch den Suri-Ashi und kam schneller vor, provozierte so eine schnellere Reaktion des Uke.

Detlef variierte die Übung noch: Mal sollte Tori aus der Bewegung aus angreifen, Uke aus der unbewegten Position reagieren, später war es dann mal anders herum und wir hätten als drittes noch die Variante wählen können, bei der sich beide bewegen.

Also, ich hätte noch ein oder zwei Einheiten lang so weiter trainieren können und freue mich jetzt schon auf die nächsten Lehrgänge mit den beiden Trainern :-)

Montag, 21. November 2011

Kumite-Lehrgang mit Detlef Krüger beim SKDM

Am 19. und 20.11.2011 fand bereits zum zweiten Mal ein Kumite-Lehrgang mit Sensei Detlef Krüger im Shotokan-Karate-Dojo Münster statt.  Insgesamt ließen sich diesmal rund 50 Karateka von Detlefs Kumite-Programm begeistern, darunter zahlreiche auswärtige Gäste. Die Karateka der Unterstufe hatten sich im Vorfeld offenbar etwas vom Begriff Kumite abschrecken lassen, denn leider fanden sich in der Gruppe der Weiß- bis Grüngurte nur jeweils 10 bis 15 Karateka ein. Das hatte natürlich den wertvollen Nebeneffekt eines besonders intensiven Trainings. So konnte Sensei Detlef mit der Unterstufe recht komplexe Bewegungsmuster zur Distanzüberwindung im Freikampf üben: Gyaku-Tsuki mit Suri-Ashi am Partner und an der Pratze standen auf dem Programm. Fest steht, dass die gesamte Unterstufe restlos begeistert war von Detlefs Training.

In der Oberstufe standen am Samstag Kumite-Kombinationen auf dem Programm. In der ersten Einheit ging es rund um den Mae-Geri, und zwar immer nach dem Motto "Gyaku-Tsuki, Mae-Geri, Oi-Tsuki" - wobei wir hier drei verschiedene Versionen übten: den Oi-Tsuki MIT dem Absetzen bzw. VOR dem Absetzen oder NACH dem Absetzen des tretenden Fußes. Auch die Verteidigung und der Block wurden intensiv geübt: nur einen ganzen Schritt zurück, oder zusätzlich mit Suri-Ashi und als dritte Variante zusätzlich mit einem Doppel-Suri-Ashi. Obwohl es sich nicht um allzu komplizierte Kombinationen und ausgefallene Techniken handelte, stellten die Übungsvorgaben in der Kombination doch eine grosse Herausforderung dar. Ebenso komplex gestaltete Detlef das Nachmittagsprogramm der Oberstufe: dreifacher Angriff mit Fausttechniken und Vorwärtsbewegungen bzw. dem entsprechenden Blocken und Zurückgleiten des Abwehrenden. Hier die Füße und Arme richtig zu koordinieren gelang nicht immer auf Anhieb. Am Ende der zweiten Einheit hieß es für die Oberstufe: "zurück zu den Anfängen"! Und wir durften die Taikyoko Shodan in verschiedenen Versionen laufen: erst "grundschulmäßig", dann in Kamae und schließlich mit Oi-Tsuki-Gyaku-und Kizami-Tsuki-Kombinationen. Insgesamt war es ein sehr lehrreicher, anstrengender und Lust auf mehr machender erster Trainingstag, abgerundet durch einige Saunagänge und ein gutes Abendessen in geselliger Runde. 

Einige der auswärtigen Gäste mussten leider bereits nach dem ersten Trainingstag abreisen, so dass sich an Tag zwei nur noch 14 Karateka in der Oberstufe einfanden. Aber das Training in einer kleineren Gruppe hat natürlich auch seine Vorteile: Detlef nutzte das Mehr an Platz für eine ausgiebige Einführung in das Okuri-Kumite - Angriff-Abwehr (Konter) -neuer Angriff vom ersten Angreifer. Wir übten dies in verschiedenen Varianten. Zu Beginn war die erste Angriffstechnik bekannt (Kizami-Tsuki, Gyaku-Tsuki, Mae-Geri, Yoko-Geri und schließlich Ushrio-Geri) und die zweite Technik des Angfeifers frei. Später wurde dann ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit und "Auge" von uns verlangt, als die Übung quasi "Ura" ausgeführt werden sollte: Die erste Technik konnte Tori sich beliebig aussuchen. Uke musste "ahnen", was kommt und möglichst korrekt blocken. Als Folgetechnik kamen von Tori die vorgegebenen Techniken in der oben angegebenen Reihenfolge und wurden dann von Uke erneut geblockt und schließlich gekontert. Die Schwiergigkeit bestand für Uke darin, den ersten Angriff zu erkennen und entsprechend zu blocken und für Tori, sich für den zweiten Angriff (den vorgegebenen) in eine günstige Position zu bringen. Das ging dann noch ganz schön drunter und drüber und bedarf wohl noch einiger Übung in weiteren Trainingseinheiten.... :-)

Detlef hat uns bei diesem Lehrgang durch das didaktisch hervorragend vorbereitete Programm viele neue Trainingsimpulse gegeben. Vielen Dank, Detlef, für das tolle Training und wir freuen uns schon auf den nächsten Lehrgang in Herbst 2012 bei uns im Dojo! 
Andrea Haeusler und Torsten Uhlemann, Shotokan-Karate-Dojo Müntster