1. Tag Unterstufe 40 Personen, Oberstufe 10
Technik:
Oberstufe Fokus auf korrekte Rückwärtsbewegung mit Gewichtsverlagerung und Drehung auf der Hacke
Vorübung: li vor Gedan Barei, vor mit Oi Tsuki, Gewicht nach hinten verlagern, dabei den vorderen Fuß mit der Hüfte etwas ranziehen, so dass man kürzer steht, beinahe wie im Neko Ashi Dachi, dann nicht über die offene Seite wenden, also über die Seite, bei der wir grade den Fuß rangezogen haben (das wäre dann die große Wendung wie in der Heian Shodan, z. B.), sondern über die Seite des hinteren Beins, wie in der Gankaku. Beim Absetzen wieder Oi Tsuki.
Dasselbe dann mit der Kombination Age Uke, Kizami Mae Geri, Absetzen mit Gyaku Tsuki, bei der Wendung wird so ausgeholt, dass der Arm, der beim Gyaku Tsuki Hikte macht, den Age Uke ausführt. Nach der Wendung immer wieder einen Schritt vor mit der ganzen Kombination.
Dann nochmal dasselbe mit Soto Uke, Umsetzen in KB mit Yoko Empi und Gyaku Tsuki (ohne Uraken). Toribio fragte Torsten und mich, ob wir absichtlich beim Umsetzen in KB und wieder in den ZK vorrutschen. Wir sollten das besser unterlassen, da wir im Kihon Kontrolle haben sollten.
Im Folgenden gab es eine Partnerübung: Beide stehen hintereinander re vor ZK, dabei ist der hintere Fuß des vorderen auf einer Linie mit dem vorderen Fuß des hinteren. Abstand eine Tsuki-Länge. Der Vordere soll nun wie oben beschrieben zunächst das Gewicht verlagern und dabei den vorderen Fuß ranziehen (eng ranziehen an den hinteren, nicht "breitbeinig"), eng auf der Stelle wenden und wieder vor schießen mit Oi Tsuki, sofort wieder die Faust zurück ziehen. Jeder 20 mal - im nächsten Durchgang jeder 30 mal.
Danach gemütliches Beisammensein im Asia City.
2. Tag
Der zweite und ganze Trainingstag brachte noch einmal erheblich mehr Teilnehmende ins Fuji San. Insgesamt waren wir wohl über 80 Karateka. Sehr gefreut hat mich, dass auch viele Karateka aus anderen Münsteraner Dojos teilnahmen - speziell aus dem Bushido Münster und aus unserem alten Verein Shotokan-Karate-Dojo Münster e. V.
Gerrit Kaleschke aus dem Vorstand des Fuji San Keiko e. V. hatte mit seiner Frau und Familie Zutaten für ein umfangreiches Brötchen-, Rohkost- und Kaffeebuffet organisiert, Brötchen geschmiert, Rohkost geschnibbelt - einen ganz herzlichen Dank an dieser Stelle! Durch zahlreiche Eltern und auch durch die Schwester einer Karateka wurde das Buffet dann am Samstag betreut. Das Buffet kam sehr gut an und war hinterher gut "geplündert".
Toribio Sensei nahm in der Unterstufe am Samstag das Training der Tekki Shodan wieder auf, was für die meisten der Karateka - vor allem für die jüngeren Karatekids - eine große Herausforderung gewesen sein dürfte! In der zweiten Einheit sahen wir die Unterstufe bei vielen Keris und auch bei herausforderndem Krafttraining schwitzen!
Die Oberstufe kam konditionell - zumindest meiner Wahrnehmung nach - erheblich günstiger weg: Wir nahmen in der zweiten Einheit die Bewegungsmuster vom Freitag wieder auf: Wendungen mit Fokus auf Gewichtsverlagerung, "Ferse am Boden" und "enger Drehung" für eine schnelle Richtungsänderung.
Zunächst übten wir dies als Kihon und ohne Partner: Wieder zunächst vor mit Tsuki (Sanbon Tsuki), dann große Wendung über das hintere Bein (wie in Gankaku oder Unsu) mit unmittelbar wieder ausgeführtem Sanbon Tsuki und wieder einen Schritt vor mit Sanbon Tsuki, dann wieder Wendung etc.
Dann Soto Uke, umsetzen in KB mit Yoko Empi und wieder umsetzen in ZK mit Gyaku Tsuki. Der Sensei korrigierte scharf, wenn Karateka "aus Gewohnheit" den Uraken dazu nahmen - wir sollten uns davor hüten, hier zu "automatisieren". Es sei wichtig, hier konzentriert nur das abzurufen, was auch gefordert sei.
Als nächstes das Ganze mit Age Uke, Mae Geri, Gyaku Tsuki - was noch vergleichsweise einfach war - bevor wir dann Mawashi Geri und Gyaku Tsuki mit der Wendung ausführen sollten. Mit dem Mawashi Geri zu wenden war insofern schwer, als man hier schwerlich "eng" die Richtung zu wechseln, da die Vorbereitung für den Mawashi die Achse nach außen drängt.
Anschließend übten wir diese Trainingsprinzipien am Partner: Wir starteten mit Oi Tsuki wie am Vorabend. Als nächstes kam der Mae Geri ins Spiel und schließlich der Mawashi Geri.
Dann baute der Sensei die Übung noch insoweit aus, als auch der Uke jetzt eine weitere Aufgabe bekam und nicht nur als "Ziel" fungieren sollte: Beim Angriff durch den Tsuki sollte Uke mit Tai Sabaki ausweichen und Kontern. Wichtig war, möglichst spät zu reagieren.
Beim Mae Geri bzw. Mawashi Geri (mit Ballen getreten) sollte Uke nach hinten oder auch seitlich raus gehen und seinerseits mit Mawashi Geri (mit Spann getreten) vor die Innenseite des Oberschenkels treten. Hier war es interessant, dass der Schmerz für Tori noch auszuhalten war, wenn Uke rückwärts rausgeglitten war vor dem Gegenangriff. Bei seitlichem Rausgleiten war der Konter erheblich effektiver!
In der letzten Einheit übten wir in der Oberstufe die Kata 1-V, Bassai Dai, Jion und Kanku Dai. Auch hier legte der Sensei Wert auf Gewichtsverlagerung und korrekte Wendungen. Ebenfalls wollte er, dass wir "ordentlich" in die verschiedenen Stände hineingehen, so dass wir z. B. beim KK nicht die Achse verschieben, sondern auf der Stelle den Schwerpunkt absenken.
Zum Abschluss des Lehrgangs gab es für uns Braun- und Schwarzgurte noch ein ca. 30 Minütiges Mondo, welches auch noch eine effektive Befreiungssequenz aus der Fixierung in Bodenlage beinhaltete. Toribio erklärte in diesem Zusammenhang eine Griff-Variante, die er auf Okinawa erklärt bekam: Statt einfach mit einer Hand fest zuzupacken, sollte man die Finger wie für einen Tsuki vom kleinen Finger an nacheinander schließen und so nach und nach ins "Fleisch" greifen. Die Wirkung war verblüffend!
Nach der letzten Einheit stellten sich insgesamt 18 Prüflinge - davon 15 Fujis - der nächsten Gürtelprüfung. Toribio prüfte streng, aber fair und so waren alle froh, bestanden zu haben. Glücklich und zufrieden nahmen sie ihre neuen Gürtel von einem anderen Karateka oder von uns in Empfang.
Toribio, Torsten und ich ließen den Abend noch in einem japanischen Restaurant ausklingen.
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Freitag, 29. September 2017
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