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Sonntag, 15. Januar 2017

Selbstverteidigung mit BKA Ausbilder Detlef Kröschel 14.01.2017

Technik-Protokoll

I. Notwehrrecht: Verhältnismäßigkeit, angemessen und unmittelbar, Kampfsportler müssen nachweisen, dass sie das Maß der körperlichen Gewalt nicht überschritten haben

II. Befreiungstechniken
1. Befreiung aus der Handgelenksumklammerung (HUK):

- Der Angreifer steht seitlich und fasst seitlich ans Handgelenk: mit der anderen Hand die umfasste Hand greifen und an der offenen/schwachen Stelle (Berührungspunkt Daumen/Zeigefinger) rausziehen - die Hand dabei mehr zum eigenen Körper ziehen
- Der Angreifer fasst die Hand von hinten: grade hinten raus ziehen und hinter dem Rücken zum Nacken hin
- Griff überkreuz oder spiegelverkehrt: Handgelenk über den Daumen drehen oder nach außen über den kleinen Finger - die eigene Hand beim Lösen des Griffs an sich heran ziehen
- Griff durch den Gegner mit beiden Händen an einen Arm: Der Gegner hat einen "geschlossenen Kreis", dadurch, dass beide Hände am Opfer dran sind. Der Abwehrende muss auch den Kreis schließen, indem die Hände gefaltet werden. Jetzt kann man in einer Vorwärtsbewegung die Hände dem Angreifer kreisförmig entgegen schleudern (Anfangsszene Bassai Dai!)
- Wenn der Arm so stark ist, dass der Angreifer nicht los lässt, anschließend mit dem  Ellenbogen vor den Kopf des Gegners schlagen
- HUK beidhändig an beide Gelenke des Opfers: wie immer mit Drehung und Schritt zurück, oder: eigene Hände zusammenklatschen, aber nicht richtig, sondern dabei mit der rechten Hand gegen das rechte Handgelenk des Gegners schlagen. Der lässt intuitiv los, mit dem freien Arm dann Uraken

Anschließend: locker durch die Halle laufen und jeder kann jeden angreifen, intuitives Befreien üben

2. Griff ans Revers:

- Griff mit rechts: mit dem rechten Daumen den Daumennagel des Angreifers fest drücken und das Daumengelenk blockieren - Schmerz und Blockade / alternativ auch mit dem Handballen möglich
- Griff an den Kragen mit beiden Händen: Nervenpunkte an den Ellenbeugen drücken (von der Kuhle in den Ellenbeugen leicht nach außen gehen - wäre mir persönlich etwas zu kompliziert für den Ernstfall....)
- mit dem rechten Arm den rechten Arm des Gegners greifen (also einmal überkreuz greifen) und nach rechts umwerfen
- groß mit dem rechten Ellenbogen ausholen und von oben auf den rechten Arm des Angreifers schlagen, danach mit demselben Ellenbogen sofort Empi in das Gesicht des Angreifers, dann Griff an den Rechten Ellenbogen greifen und nach rechts umwerfen

3. Umklammerung von hinten
a) einschließlich Umklammerung der Arme: Schritt tief und zur Seite (in Kiba Dachi....) und mit Handkante in die Genitalien schlagen oder in die Innenseite der Oberschenkel kneifen. Mit derselben Hand (vermutlich rechts) einen großen Bogen machen zum anderen Ohr, um den anderen abzuschütteln.

b) ohne Umklammerung der Arme, Arme des Opfers sind frei: eine Hand zur "Kralle" formen und seitlich an die Hand des Gegners gehen, den kleinen Finger zur Seite biegen. Mit der Hand dranbleiben und kontrollieren und das Gelenk blockieren.

4. Umklammerung von vorne:
a) einschließlich der Arme: mit beiden Händen je links und rechts den Angreifer an der Hüfte greifen und mit den Daumen in die Leiste bohren und wegschieben, dann in die Genitalien schlagen.

b) ohne Arme: Kopf von hinten stabilisieren und mit der anderen Hand ein V formen, das V unter die Nase drücken. Den Kopf drehen und nach hinten, den anderen fallen lassen, dabei den Arm gestreckt lassen, so dass das Ellenbogengelenk blockiert ist, dann noch auf die Rippen knien und den anderen fixieren.

alternativ: an den Ohren reißen, unter den Kiefer in die Zahnnerven greifen und nach vorne ziehen etc. pp - alles, was weh tut und gemein ist ;-)

5. Würgen
a) mit beiden Händen von vorne: Nukite vor den Kehlkopf
b) mit der linken Hand die rechte Hand des Angreifers fixieren und mit dem rechten gestreckten Arm einen großen Bogen nach links auf den Arm des Gegners schlagen. Die Arme des Gegners sind durch die Fixierung eingeklemmt. Dann zurück, Konter Empi gegen den Kopf des Gegners.
c) Würgen mit dem Ellenbogen: Mit beiden Händen den Ellenbogen packen und und zur Seite schieben, so dass der Kehlkopf wieder frei wird. Jetzt weiterdrehen und mit der Schulter unter dem Arm des Angreifers durch, den Kopf greifen - oder den Arm blocken
d) Schwitzkasten: dem anderen auf beide Knie fassen und einfach "hinsetzen": Der Angreifer fällt auf den Hinterkopf, man selber fällt auf den Arm des Angreifers

6. Bodenlage - der Angreifer sitzt auf dem Opfer und umfasst die nach hinten gedrückten Arme am Handgelenk

Opfer schiebt Arme mit Ruck nach hinten (strecken) und winkelt die Knie noch weiter an, Füße so nah wie möglich an das Gesäß setzen. Dann ein Knie senken und den Angreifer zur Seite werfen.

III. Vom Sinn und Unsinn erlaubter Hilfsmittel
1. Tränengas: synthetisch, kleine Behälter sind schnell aufgebraucht, man muss voll draufhalten und sollte die komplett Flasche in einem Rutsch entleeren. Wie eine Wolke. Wirkt auf die Atmung, Augen, Schleimhäute, nimmt die Sicht, wirkt nicht oder stark eingeschränkt bei Alkoholeinfluss, Drogen etc. Wirkt nicht mehr, wenn das Ablaufdatum überschritten ist.

2. Pfefferspray: nicht synthetisch (tatsächlich aus Pfeffer), nur im Einsatz gegen Hunde erlaubt, wenn es gegen Hunde mitgeführt wird und gegen Menschen im Notfall eingesetzt wird, ist das ok (putativer Notwehrexzess), wirkt auf Haut (Kontakt), brennt wie Feuer und wenn man reflexartig auf die brennenden Stellen fasst, brennen anschließend auch die Hände. Dünner Strahl, keine Wolke.

3. Abwehrspray mit Färbung: Nimmt dem Angreifer vielleicht nicht so effektiv die Sinne wie 1. und 2., aber färbt ihn intensiv und lang anhaltend ein (auffällige Farbe). Ist ein bisschen wie Bauschaum.

4. Schrillalarm: lauter Piepton, soll Angreifer abschrecken und andere Leute aufmerksam machen. Klingt wie Auto-Sirene. Hört darauf jemand? Wenn es unglücklich runterfällt und auf dem Lautsprecher landet, hört man den Ton nicht mehr!

5. Elektroschocker: Ziemlich witzlos! Eine hohe Voltzahl bringt nichts, da die frei verkäuflichen Geräte nur 0,002 Amper haben - mehr ist hier nicht erlaubt. Polizei hat 0,2 Amper. Man muss schon die Halssschlagader treffen, um den anderen auszuschalten.

6. Kobutan: kleiner, ca. 25 cm langer Stift/Stab, ca. 0,5 cm Durchmesser, als Schlüsselanhänger bei amazon erhältlich, im Baumarkt kann man sich Rundholz zurecht schneiden lassen.

IV. Übungen mit Kobutan (Vertiefung beim nächsten Mal)

V. Drill zur Abwehr eines Schlages von vorne (Vertiefung beim nächsten Mal)