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Montag, 20. April 2020

Rakuyo

Rakuyo 

1.     Li vor Sochin Dachi, re Arm Mawashi Empi vor den Kopf, linker Arm holt mit geöffneter Hand vor der Stirn aus und zieht seitlich rechts an den Kopf (wie Tigerkralle oder als wenn man jemanden zieht)
2.     Linken / vorderen Fuß nach hinten führen (große Wendung), Arme wechseln
3.     Re Fuß nach re setzen, mit re Tate Shuto Uke, dann mit links gyaku mawashi empi
4.     Mawate, genauso
5.     Nach vorne, genauso (die drei Bewegungsrichtungen sind ähnlich wie in der Unsu)
6.     Wendung nach hinten, hinteren Fuß ranziehen, so dass man im Heiko Dachi steht, linken Arm gestreckt (Shuto Uchi)
7.     Drehung in dieselbe Richtung aber hinten rum, Landung mit rechts im zk mit age yoko empi (ähnlich wie in Nijushiho, aber schneller)
8.     Blickwendung 180 Grad (nach vorne), Knie hochziehen, rechten Arm mit geöffneter Hand (Ellenbogen zur Decke, Finger zeigen schräg nach unten), linker Arm schräg nach unten, eine Linie mit dem oberen Arm bildend
9.     Absetzen in ZK mit re Shuto Uchi (Handfläche nach oben zeigend), links Ellenbogen nach vorne, Oberarm nach oben geklappt, Faust zeigt zum Kopf 
10.  Links uraken
11.  Rückwärts um das vordere Bein drehen 45 Grad nach vorne mit Uraken absetzen mit rechts Uraken, Kizami tsuki mit demselben Arm, Hüfte weiter ausdrehen
12.  Hinten rum drehen, Richtung beibehalten, zk mit rechts Shuto Uchi
13.  Sprungwechsel, Landung mit li vor oi tsuki in zk
14.  Mae geri hinten absetzen mit gyaku tsuki
15.  Hinten rum drehen und in V Richtung zur anderen Seite dasselbe
16.  Hände öffnen, re seitlich vom Körper führen, rechte Hand nach vorne oben und um das vordere (linke) Bein herum drehen, in der Endposition ist der linke Arm gestreckt, Handfläche aufgestellt, der rechte Arm ist mit aufgestellter Handfläche neben der rechten Brust
17.  Gyaku tsuki mit offener Hand (rechts)
18.  Vorderes Bein versetzen und Wendung, Hände wechseln, nochmal gyaku tsuki im Stand
19.  Um das vordere Bein herum drehen, ZK mit Uraken, gyaku tsuki – Kiai
20.  Wendung um 180 Grad, Hände ähnlich Bassai Sho, Landung in Neko Ashi Dachi, re vor
21.  Re vor zk, gestreckter Arm mit Koko Uchi
22.  Hinten rum drehen 180 Grad, Landung mit Shuto Gedan Barei, dabei das linke Bein beugen, rechtes Knie am Boden
23.  Wendung hinten rum, 360 Grad, Landung in Zk Mit Age Empi
24.  Wendung 360 Grad, Landung in KB mit Empi, 180 Grad umsetzen in ZK Gyaku Tsuki
25.  Drehung (große Wendung) 180 Grad, KB Empi, 180 Grad umsetzen Gy Ts
26.  Wendung auf der Stelle mit re Arm Tate Shuto Uke (Haltung nah am Körper wie Uchi uke), li Faust vor dem Körper
27.  Linken Fuß versetzen und umdrehen in Heiko dachi, so dass der Blick wieder nach vorne geht, linken Arm nach oben nehmen in Jodan Uchi Uke mit geöffneter Hand (Hand oberhalb Kopf)
28.  Drehung Oberkörper weit nach rechts, mit Rechts einen von oben auf den Brustkorb des gedachten Gegners stoßenden Empi
29.  Drehung  zurück und einen Schritt mit re vor zur seite mit Empi, 
30.  Hinten rum drehen mit Heito Uchi, anderer Arm Hikite (ähnlich Nijushiho vor erstem Kiai, nur eben mit Hikite
31.  Dasselbe zur anderen Seite, bis li vor Heito
32.  Vorderen, linken Fuß, nach links umsetzen in KB mit Uraken (Ausrichtung nach vorne)
33.  Wendung 180 Grad, ZK Age Empi
34.  Wendung nach vorne, in Neko Ashi Dachi, li vor, linken Arm uraken 
35.  Vorderes Bein Mae Geri, vorne wieder absetzen (Stellung nicht verändern)

36.  Bein nach vorne stoßen mit Gyaku Tsuki – Kiai 

Sonntag, 15. September 2019

André Bertel Sensei im Fuji San und in Halle (Westf.)

Unser Karatefreund Peter Lampe hatte auch in diesem Jahr den mit uns befreundeten Sensei André Bertel für einen Lehrgang ins westfälische Halle eingeladen. Der Lehrgang sollte Samstag und Sonntag stattfinden. André Sensei reiste bereits am Mittwoch an und Torsten und ich bekamen eine Einladung zu einem exklusiven und internen Dojo-Training mit diesem hochkarätigen Trainer am Donnerstag. In einer Gruppe von ca. 50 Karateka kamen wir in den Genuss einiger vertrauter und auch neuer Bertel-Tools. Unter anderem trainierten wir traditionelles gohon-kumite und André Sensei betonte, dass jede Kumite-Form ihre Bewandtnis habe: Gohon kumite lehrt das Fliehen (escape), kihon ippon kumite lehrt "groundpower" und jiyu ippon kumite vermittelt "compression & expansion". Jiyu kumite kann entweder "um Punkte" ausgeführt werden (rein sportlicher Wettkampf) oder um im Dojo oder bei eher traditionellen Wettkämpfen seine "Skills" zu überprüfen. Im Anschluss an das Training gingen wir noch gemeinsam mit dem Sensei essen. Eher aus Spaß fragte ich unseren Karatefreund Peter: "Was macht Ihr eigentlich morgen (Freitag)?" "Wir fahren nach Köln zum Sightseeing, den Kölner Dom besichtigen und so." "Was wollt ihr in Köln? Kommt doch besser nach Münster! Das ist nicht so weit, hat auch nen Dom und abends kommt ihr zu uns ins Dojo." ....

Ein wunderbarer Trainingsabend im Fuji San mit Gasttrainer André Bertel Sensei!

Ich staunte nicht schlecht, als ich Freitagmittag via Messenger eine Nachricht erhielt: "Planänderung! Wir kommen nach Münster! André möchte heute Abend bei Euch ein Training geben. Geht das?" GEHT DAS??? Was für eine Frage! Ich konnte es kaum glauben und meine Freude war unermesslich! Sofort wurden alle interessierten Fujis mobilisiert und wir starteten zunächst ohne den Sensei mit unserer regulären Trainingseinheit. Gegen 18 Uhr kam dann nicht nur der Sensei - sondern auch noch meine zwei lieben Karatefreunde aus Wilhelmshaven, Barbara und Claus! Die hatten sich spontan ins Auto gesetzt, um an diesem besonderen Training teilzunehmen.

 



Insgesamt waren wir rund 40 Fujis und Freunde, die sich von André Sensei inspirieren ließen! Wir starteten mit Kihon á la Bertel und setzten das quasi im PartnerInnen-Training um. Im Anschluss wurde jede/r von uns nach einer Lieblingskata gefragt und in Gruppen übten alle ihre jeweilige Kata. Der Sensei ging von Gruppe zu Gruppe und gab sehr individuelle Korrekturvorschläge. So ein intensives Training mit individuellen Korrekturvorschlägen face do face - das ist wohl sehr selten und da können sich alle Fujis glücklich schätzen!

 







Nach dem etwa zweistündigen Training kehrten wir in unser Stammlokal Lido ein und fachsimpelten bei guter, italienischer Küche. Bevor Peter und der Sensei wieder heimfuhren, viel mir ein: Für diesen Tag war ja eigentlich Sightseeing vorgesehen! Und so fuhren wir kurzerhand in die nächtliche Altstadt. Torsten gab - wie immer sehr eloquent und fachlich fundiert - sein historisches Wissen über Münster zum Besten ... Wiedertäufer, Rathaus des Westfälischen Friedens, die Furt, an der Münsters erste Siedlungen ansetzten und vieles mehr. Es war ein sehr kurzweiliger Abend, der in eine unterhaltsame Nacht überging. Erst nach Mitternacht traten Peter und André den Heimweg an.

Am Samstag fand in Halle der erste Teil des Lehrgangs statt. Da ich fast allen TrainerInnen unseres Dojos die Teilnahme am Lehrgang ans Herz gelegt hatte, musste ich im Dojo die Stellung halten auf den ersten Lehrgangstag verzichten! Ich stieß am Samstagabend dazu und konnte mich dann noch über die sehr schöne Abendveranstaltung freuen.

Sonntag morgen starteten wir nach einem Warmup von Torsten mit einer kleinen Drill-Kombination. André Sensei legte Wert darauf, zu unterscheiden, dass ein Drill eben keine realistische Anwendung ist, sondern nur eine Übungsform, um Bewegungsmuster einzuschleifen. Tori griff an mit tsuki chudan, uke machte einen Gleitschritt nach hinten und blockte den tsuki mit dem vorderen Arm (teisho). Dann umsetzen und empi chudan, gefolgt von age empi, tori packen und wegschubsen. Tori greift erneut an, uke dreht sich raus, kontert mit empi, Arm greifen, tori herunterdrücken und konter mit otoshi empi. Insgesamt waren in den PartnerInnen-Übungen des Lehrgangs viele der für Andrés Trainings typische Rotationsbewegungen und -kombinationen wiederzufinden.

Im Anschluss gab es die berühmt-berüchtigte mae-geri-Kombination, bei der uke versuchen sollte, unter dem mae geri herzutauchen. Diese Übung war eine der Spezialtechniken des Meisters Asai, dem Lehrer André Bertels. Wie auch vor einigen Jahren in Krefeld mussten Torsten und ich auch diesmal erfahren, dass wir noch lange nicht über den Meistergrad Asais verfügen und dass diese Technik wohl so schnell noch nicht zu unserem Standardprogramm gehören wird.



Lockerheit in den Armen, peitschenartige Bewegungen, die das Starre aus unseren Körpern lösen sollten und durch Schleudern und Schnappen und Ausnutzen der Zentrifugalkraft für effektive Techniken sorgen - das sind weitere typische Merkmale á la Bertel! Wir übten dieses Schwerpunktthema an unseren PartnerInnen, in dem wir mit großem Schwung der Arme Techniken wie washide oder kumade auf den oberen Teil des Karate-Gi unseres Gegenübers prasseln ließen. Bei gelegentlichem Körperkontakt konnte man einen Eindruck von der Effektivität dieser lockeren Techniken erleben! Techniken dieser Art können nach Empfehlung André Senseis etwa als iriguchi waza eingesetzt werden - also als Auftakttechnik, um Verwirrung zu stiften, bevor die eigentliche Kontertechnik platziert wird.





Diese Lockerheit war dann der nahtlose Übergang zum Highlight des Tages, der Kata Rakuyo, welche sich eben durch diese gewisse Lockerheit auszeichnet, die an herabfallendes Herbstlaub erinnern soll. Ich war beeindruckt, wie schnell unsere Kids die Kata lernten und wie exakt sie die Techniken ausführten! Da können wir schon echt stolz sein auf unseren Nachwuchs! Ole, Justus und Juliane (Kai konnte krankheitsbedingt am zweiten Tag leider nicht teilnehmen) hatten auch sichtlich Spaß an den vielen zum Teil recht ruppigen Drills und Partnerübungen! Gerrit, der bereits zum zweiten mal dabei war, wurde bei den Partnerübungen meist von Ole herausgefordert und kam wohl auch ordentlich auf seine Kosten!

Torsten und ich werden in wenigen Wochen André Bertel in Oita besuchen und freuen uns schon sehr auf weiteres Feintuning und viele weitere Tipps. Im kommenden Jahr stehen bereits jetzt zwei Bertel-Seminare in Deutschland fest. Wir werden dabei sein :-)

Kata Rakuyo Asai Shihan und Bertel Sensei: https://www.youtube.com/watch?v=M9RkoJmxKtw

Kata Rakuyo in voller Länge: https://www.youtube.com/watch?v=5CcnKSR0vF8