Posts mit dem Label Portrait werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Portrait werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 25. August 2019

Mai Shiina Sensei - eine echte Power-Frau!

Der Hauptgrund für Torsten und mich, dieses Jahr am DJKB-Gasshuku in Tamm teilzunehmen, war die Ankündigung, dass Mai Shiina Sensei – mit erst 31 Jahren wohl eine der jüngsten Honbu-Dojo-InstructorInnen – ihren Trainerinnen-Einstand in Deutschland geben sollte. Mai Shiina Sensei ist eine sehr erfolgreiche Wettkämpferin und wurde bei der Karate-WM in Irland in 2017 Weltmeisterin im Kumite der Damen! Bei den JKA All Japan Championships ließ sie 2011, 2015 und 2016 ebenfalls alle Konkurrentinnen im Kumite alt aussehen (jeweils Titelgewinn) und natürlich ist das nur die Spitze des Wettkampferfolge-Eisberges! 


Mai Shiina Sensei hatte bereits im Alter von vier Jahren mit dem Karatetraining begonnen – zufälliger Weise ist dies auch das Einstiegsalter der Karate-Kinder im Fuji San J Allerdings denke ich, dass Mai Shiina Senseis Karatetraining von Anfang an zielorientierter und weniger spielerisch ausgesehen hat, als das Training unserer kleinen Pandas – denn Mai Shiina Senseis Vater Katsuhoshi Shiina Sensei ist ebenfalls JKA-Instructor im Honbu Dojo und blickt gleichfalls auf eine erfolgreiche Wettkampfkarriere zurück (Kata-Weltmeister 2004 in Tokio, mehrfacher JKA All Japan Champion Kata (1994, 2001 und 2004) sowie zahlreiche Kumite-Siege, z. B. beim JKA All Japan Championship in 1993 und 1994).

Im Hause Shiina wird Karate also nicht als Ausgleichssport betrieben, soviel können wir festhalten! Torsten und ich waren nun gespannt auf das Training bei dieser jungen und sehr zart wirkenden Japanerin. Mai Shiina Sensei machte uns in der Gruppe ab 3. Dan dann schnell klar, was wir sind: langsam, unbeweglich – und ziemlich alt! JBei einer Übung holte sie einen der deutschen Kader-Athleten als Partner nach vorne und forderte ihn heraus, mit ihr eine Übung „um die Wette“ (was die Schnelligkeit betrifft) auszuführen. 

Selbst dieser junge Mann, der vermutlich beinahe alle Trainierenden in dieser Trainingsgruppe „in die Tasche stecken würde“ hatte gegen Mai Shiina Sensei keine Chance, was Dynamik, Geschwindigkeit und Präzision betraf! Aber auch sonst überzeugte ihr Training vollumfänglich - und auch wenn man schnell merkte, dass ihr Herz für das Kumite schlägt, bot sie uns doch auch sehr beeindruckende Kata-Einheiten. 

Einfach klasse, die Frau und ein großes Vorbild vor allem auch für den weiblichen Karate-Nachwuchs! Es wäre ein Traum, wenn Mai Shiina Sensei noch häufiger Gast des Gasshuku e. V. sein könnte oder - wie jetzt im Oktober in Tauberbischofsheim - für eigene Lehrgänge nach Deutschland kommen könnte! Torsten und ich ließen es uns natürlich nicht nehmen, mit dieser sympathischen Trainerin ein Foto zu machen – und beim Shooting fiel uns dann wieder einmal auf, dass die japanische Etikette offenbar immer noch sehr genau ist – denn diese beeindruckende Kämpferin, die vermutlich jeden in unserer Trainingsgruppe hätte umhauen können, wirkte plötzlich fast ein bisschen schüchtern J



Dienstag, 8. Mai 2012

Portrait Risto Kiiskilä


DJKB-Instructor Risto Kiiskilä, 6. Dan Shotokan-Karate


Risto Kiiskilä wurde am 04.05.1947 in der südfinnischen Stadt Lahti geboren.


Er begann sein Karatetraining während seines Studiums in Frankfurt am Main im Jahre 1970. Sein erster Trainer, Shinzuke Takano, war ein Perfektionist und selten zufrieden mit seinen Schülern. Kihon war am Anfang der Schwerpunkt des Trainings und wurde monatelang geschliffen. Ein Bambustock war damals als wichtiger Bestandteil zur „Motivation“ bei jedem Training mit dabei.


Drei Jahre später legte Risto beim Bundestrainer Ochi Sensei seine Prüfung zum 1. Dan ab und gab auch selber Übungsstunden. 1973 wurde er von Ochi Sensei in den Nationalkader und seine engste Trainingsriege berufen. Hier war er sieben Jahre lang aktiver Kämpfer. Nach Ristos eigenen Angaben war dies eine harte Zeit. Ochi Sensei hatte sich vorgenommen, Karate in kürzester Zeit in Deutschland auf Weltniveau zu bringen. Für seine Schüler war dies eine gewaltige Herausforderung.


1975 übernahm Yasukazu Murai, 5.Dan und ein Schüler von Sensei M. Tanaka, das Training im Dojo und wurde Kiiskiläs Trainer und Lehrer. Das Training wurde noch härter und betonte das Kumite. Der Bambusstock blieb weiter dabei.


1977 beschloss Risto, Karate zu seinem Beruf zu machen. Es folgten Trainingsaufenthalte in Japan, in der berühmten Takushoku Universität und Süd-Afrika (Johannesburg und Kapstadt). Der Austausch mit weltbesten Karatekas ergänzte seine Ansichten über Karate und bahnten seinen zukünftigen Weg.
Die wohl wichtigsten Erfolge in Ristos erfolgreicher Wettkampfkarriere waren der Vize- Weltmeister-Titel in Tokio 1977, der 3. Platz bei den All Japan Championchip 1979 in Tokio und drei "Deutscher Meister"-Titel in den Jahren 1977-1979.


Heute ist er als Verbands-Trainer und Instructor des Deutsch-Japanischen-Karatebundes (JKA) unter Bundestrainer Hideo Ochi tätig. Er ist ständiger Trainer in ganz Deutschland sowie in Finnland und Estland, regelmäßiger Trainer beim Gasshuku und Inhaber einer eigenen Karateschule: Karatezentrum Ippon Frankfurt.


Ich selber trainiere seit 2002 regelmäßig bei Risto, zunächst nur auf den Lehrgängen in Münster und bei seinen Einheiten im Rahmen des Gasshuku. Im Jahr 2005 war ich erstmals eine ganze Woche lang auf einem seiner legendären Finnland-Lehrgängen und im Januar 2007 war ich zum ersten Mal fünf erschöpfende Trainingstage zu Gast bei seiner Intensiv-Woche im eigenen Dojo in Frankfurt/Main. Zahlreiche Lehrgänge in ganz Deutschland, darunter einige spezielle Dan-Vorbereitungs-Workshops unter seiner Anleitung haben mein Karate in den letzten Jahren stark beeinflusst und bereichert.