Gestern gab es wieder eines der speziellen Trainings bei Sensei Volker. Volker blickt auf viele intensive Jahre Karatetraining zurück und verfügt über einen unglaublichen Schatz an Hintergrundwissen und Erfahrung.
Gestern kündigte er bereits zu Beginn der Trainingseinheit an, dass diese Einheit unter dem Schwerpunkt der Selbstverteidigung stünde, nicht unter dem des sportlich oder an Prüfungsordungen orientierten Karate.
Als Ziel wurde gestern nicht "der Anzugstoff" oder "zwei Milimeter vor dem Kinn" angegeben, sondern "zwei Zentimeter hinter dem Kopf". Naja, ein bisschen übertreibe ich jetzt, aber wir sollten uns zum Zwecke der Selbstverteidigung stets auch so umstellen können, dass wir eben "durchschlagen oder -treten".
Natürlich geht das nicht im normalen Partnertraining, sondern am Besten mit Pratzen. Zu zweit übten wir zunächst Kizami-, dann Gyakutsuki, schließlich eine Kombination aus beiden. Der die Pratze haltende Partner sollte sich hierbei im Raum bewegen, nicht stehen bleiben. Der Schlagende sollte versuchen, dranzubleiben, also nicht, wie beim Wettkampf, nach dem Schlag wieder zurück in Sicherheit gehen, sondern dem Pratzenhalter nachfolgen, ihn unter Druck setzen. Puh, das war schon ganz schön anstrengend - obwohl Volker uns die Anweisung erteilt hatte, nicht wie wild, sondern eher gezielt und mit niedrigerer Frequenz auf die Pratzen zu schlagen.
Als weitere Übung galt es einmal Nukite am Partner zu üben. Das hatte ich wirklich noch nie gemacht! Der eine sollte zwei Handpratzen wie ein Monstermaul vor den Bauch halten und der andere sollte mit der angespannten Hand dazwischenschlagen, bis zum Rumpf des Partners. Die Pratzen konnten auch vertikal gehalten werden, sollten aber vor dem Bauch bleiben.
Schließlich sollten wir noch mit Haito- oder Shuto-Uchi gegen eine Pratze schlagen. Volker demonstrierte die hohe Effektivität dieses Schlages an dem armen Gelbgurt Marc :-) Volker wies darauf hin, dass etwa die Starttechnik der Nijushiho als Haito-Uchi gedeutet werden kann: Man stelle sich einen Gegner vor, der vor einem steht und den man mit einem Haito-Uchi am Hinterkopf trifft. Die Bewegung muss hierfür allerdings nicht so gleitend ausgeführt werden, wie in der Kata.
Als letzte Technik gab es noch Kage-Tsuki aus dem Kiba-Dachi gegen zwei seitlich gehaltene Handpratzen.
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Samstag, 6. Oktober 2012
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