Heute ist Thomas Schulze in Münster zu Gast. Rund 30 Karateka der Oberstufe fanden sich zur ersten Einheit ab Violettgurt ein und ließen sich volle zwei Stunden von Thomas auf Touren bringen.
Thomas übernahm höchstpersönlich das Aufwärmtraining, das zunächst aus zahlreichen Lauf- und Sprungkombinationen bestand:
- in zwei Reihen mit Trippelschritten quer durch die Halle laufen und zurück
- seitlich stehen und seitlich laufen, dabei die Füße abwechselnd vorne und hinten überkreuzen
- Sprungkombinationen, z. B. auf einem Bein durch die Halle, dann auf dem anderen zurück.
- in der Reihe einen Partner wählen und mit diesem seitlich durch die Halle gleiten, zunächst möglichst synchron - im zweiten Durchgang sollte immer je ein Partner einen unregelmäßigen Rhythmus wählen, dabei wahlweise seitlich vor oder zurück gleiten und der andere musste entsprechend reagieren und der Vorgabe spiegelbildlich entsprechen.
Im Folgenden wurden wir mit karatespezifischen Übungen flott gemacht:
- zunächst mit einer "Ständekombination": li vor im ZK, linkes Bein zurück und seitlich links raus in KB, linkes Bein zurück und nach hinten setzen in KK; Hieraus wurde dann schließlich: li vor im ZK mit Tsuki, links zurück und zur linken Seite raus in den KB, hierbei Tsuki mit dem anderen Arm, rückwärts in KK mit Shuto Uke, aus dieser Position jetzt zunächst Mae Geri, absetzen in ZK mit Tsuki und so fort.
- Suri Ashi durch die Halle, zunächst immer je einmal vorgleiten auf eine Zählzeit, dann zweimal und schließlich dreimal - Auslagenwechsel und nochmal. Risto-Fans hatten hierbei natürlich immer die Vorgabe, "mindestens einen Meter vor" zugleiten, damit man nicht etwas ganz Besonderes ist :-)
- Nach einer Runde Kihon-Ippon-Kumite war Thomas mit dem Antritt des Angreifers nicht zufrieden. Darum gab es hierzu eine Vorübung, die er ähnlich schon bei seinem vorigen Lehrgang in Münster mit uns gemacht hatte und die wir so auch von Sensei Micha kennen: in einem "langen" ZK stehen (vordern Fuß weit nach vorne schieben) und dann Druck auf den vorderen Fuß und auf diesem nach vorne ziehen.
Im Kumite sollten wir dann als Angreifer richtig Druck machen. Zunächst griffen wir je zweimal Jodan und Chudan an. Uke sollte bei dem Jodan Angriff wie im Prüfungsprogramm zum 6. und 5. Kyu einen "gedrehten" Age-Uke mit Tai Sabaki ausführen und mit Gyaku Tsuki Kontern. Auf den Chudan Angriff folgten dann nach dem selben Bewegungsprinzip (gedreht) Block mit Soto Uke und Konter Gyaku Tsuki. Thomas ließ uns hier ordentlich viele Wiederholungen und Partnerwechsel machen.
Dann legte er von der Schwierigkeitsstufe noch einen drauf: Zwar war der Angriff jetzt nur noch Tsuki Jodan, und der Block/Konter Age Uke / Gyaku Tsuki. Der Angreifer sollte jetzt aber auch den Konter blocken und kontern.
- Hatte sich Uke nach rechts (aus Sicht des Tori links) rausgedreht sollte Tori direkt nach seinem ersten Angriff mit Suri Ashi nach links vorne und seitlich am Partner vorbeigleiten, hierbei mit rechts Gedan Barai und mit links dann einen Tate Tsuki vor die kurze Rippe des anderen!
- Ging Uke nach links raus (aus Sicht des Tori rechts), musste der Angreifer nach dem ersten Tsuki rechts raus und vor gleiten, mit dem linken Arm (also mit dem, der grade schon den Angriff-Tsuki geschlagen hatte) Gedan Barei ausführen und dann mit rechts Kage Tsuki schlagen.
Die Vorgabe war also, als Tori letztlich immer so zu stehen, dass man beim Block des Konter nicht die körperoffene Seite des Uke vor sich hatte. Das war "auf Zählen" und mit genauen Vorgaben kein Problem. Auf "auf eigene Zeit" war es noch gut machbar, solange noch vorgegeben war, zu welcher Seite Uke sich herausdrehen sollte.
Das war dann nämlich im letzten Teil der Einheit nicht mehr vorgegeben, sprich: Uke sollte frei entscheiden, ob er sich rechts oder links rausdreht mit Block und Konter. Ehrlich gesagt habe ich es nach einigen Durchgängen und Partnerwechseln aufgegeben, mir Gedanken darüber zu machen, wie ich mich nach dem Angriff verhalten sollte und ich machte die Erfahrung, dass die Kombination auch funktionierte, wenn man vor der körperoffenen Seite des Uke stand. Vielleicht hab ich die Übung so nicht immer richtig ausgeführt, aber m. E. ist es besser so, als halbherzig anzugreifen und reagieren.
Schade, dass ich die zweite Einheit heute nicht mehr mitmachen kann :-( Vielleicht schreibt ja mein Trainingspartner zu dieser ein paar Zeilen? Er tippte ja schon darauf, dass heute Nachmittag die Chinte drankommt.....bin gespannt, ob er Recht bekommt :-)
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