Ich ahne: Dies wird eine Tekki-Woche! Wir starteten heute früh um acht mit einem Training bei Richard Ruzicka Sensei und Tekki Shodan, bei dem keine didaktischen und methodischen Wünsche offen blieben! Sehr gut und dekuji, Richard Sensei!
Es folgte Okuma Sensei mit Tekki Shodan und Tekki Sandan. Die Tekki Nidan hatte er nur am Rande gestreift mit dem Hinweis, dass wir diese bei Naka Sensei noch ausführlich thematisieren würden. Okuma Sensei legte zunächst mal einen großen Fokus auf die Verbindung zwischen Ober- und Unterkörper. Wir übten zunächst Kizami Tsuki / Gyaku Tsuki in einem verkürzten Zenkutsu Dachi - also in relativ bequemem Stand mit Fokus auf die Armtechiken. Später forderte Okuma Sensei allerdings von uns auch sehr intensiv Tachi Waza und hier vor allem den für die Tekkis typischen Kiba Dachi: Wir führten mehrere Durchgänge Tekki I und III im Wechsel und ohne Pause im Kiba Dachi aus, wobei wir die Füße an der Stelle ließen, uns nur auf Arme, Rumpf, Hüfte und Blick konzentrieren sollten. Etwas verwirrend fand ich zuweilen die Zählweise, weil wir ja keine Schritte ausführten, jeder in den Kata vorkommende Schritt aber mit einer Zählzeit bedacht wurde. Es konnte also sein, dass 1-2-3 gezählt wurde, ohne dass wir uns bewegten. Am Ende entwickelte Okuma Sensei mit uns noch eine Partner/innen-Übung aus Tekki-Kombinationen, bei der die Gleichzeitigkeit von Block und Konter im Vordergrund stand: Tori griff an mit Oi Tsuki aus größerer Distanz und Uke zog den vorderen Fuß kurz zurück (Kiri Kaeshi), um dann einen Schritt nach vorne zu gehen mit links Gyaku Haiwan Nagashi Uke Jodan und gleichzeitigem Oi Tsuki (Höhe relativ egal, zunächst Chudan, aber auch Jodan möglich, in der Kata eher Gedan). Wichtig war dem Sensei, dass wir nicht seitlich auswichen, sondern gradeaus in die Gegnerin / den Gegner rein gingen. Diese Übung bauten wir noch aus mit dem Gedanken, dass Folgetechniken immer eine Option sein sollten: Nach dem Konter wieder kurz zurück in Kamae und Gewicht etwas nach hinten verlagern, dann einen neuen Angriff von derjenigen oder demjenigen, die/der vorher abgewehrt und gekontert hatte.
Hier gibt es ein kleines Video von Davide Galli: Czech Gasshuku Trainingsimpressionen
Hier gibt es ein kleines Video von Davide Galli: Czech Gasshuku Trainingsimpressionen
Ohne Iki läuft nix
:-)
Das war heute mal eine schöne neue Erkenntnis im Training bei Naka Sensei! Es war bereits das dritte Training dieses Tages und ich hätte ja auf eine weitere Tekki-Einheit gewettet! Gut, dass ich es nicht getan habe, denn ich hätte wohl verloren. Zwar starteten wir mit Seitwärtsbewegungen im Kiba Dachi - aber das war dann Tekki-mäßig auch schon der größte gemeinsame Nenner. Offensichtlich war der Meister nicht mit unseren Bewegungen einverstanden, denn nach ein paar "Runden" ließ er uns zusammen kommen und enthüllte uns den Kern der heutigen Einheit: Wir sollten bei allen Karatebewegungen den Fokus legen auf Körperhaltung, Atmung und Schwerpunktverlagerung.
Zur Körperhaltung wiederholten wir einige der Übungen, die Naka Sensei auch bei anderen Lehrgängen bereits angeleitet hatte - und die mit jedem Mal mehr Sinn ergeben, besser funktionieren: Angefangen mit dem achtsamen Niederknien, dem sorgfältigen Verbeugen und dem korrekten Sitz im Seiza - wenn das Becken in der korrekten Position ist, kann man sich erheben, obwohl jemand von oben mit großer Kraft auf die Schultern drückt.
Es folgte eine Überleitung zum Neko Ashi Dachi, bei dem wir vorwärts gehen sollten, in dem wir den Fuß zunächst mit der Ferse aufsetzen. Das war sehr ungewöhnlich und als wir damit die Taikyoku Shodan ausführten, musste ich ganz schön überlegen! Diese Art, sich zu bewegen, also über das vorzeitige Absetzen der Ferse einen guten Stand und eine gute Haltung zu generieren, übertrugen wir dann nochmal auf die Kiba-Dachi-Seitwärtsbewegung und achteten hierbei auf die korrekte Schwerpunktverlagerung. Haltung hat aber nicht nur etwas mit Körperkraft zu tun, sondern auch etwas mit der inneren Einstellung. Es sei wichtig, diese innere Einstellung in der äußeren Haltung wiederzuspiegeln, so der Sensei.
Einen großen Einfluss auf die Haltung hat schließlich auch die Atmung. Ich muss gestehen, dass mir der japanische Name für Atem bis heute nicht bekannt war: Iki! Wie schön! Ich weiß nicht, wieviele meiner heutigen Karatefreunde es wissen, aber Atem auf japanisch klingt genauso wie mein Spitzname aus Jugendzeiten und meinem ersten und zweiten Karateleben, der sich allerdings Icky schreibt. Erst in den letzten Jahren habe ich mich mehr und mehr von diesem Namen verabschiedet und mich mit Andrea vorgestellt bzw. wurde einfach "Pandachen" genannt ^^
;-) Eins steht fest, den japanischen Namen für Atem werde ich jetzt nicht mehr vergessen
:-)
Naka Sensei ließ uns die drei Prinzipien dieses Nachmittags dann noch ausgiebig mit der Kata - nein, keine Tekki, sondern: Gojushiho Dai üben.
Tekki Nidan mit Naka Sensei
Wie von Okuma Sensei bereits angekündigt gab sich heute Naka Sensei mit Tekki Nidan die Ehre. Zu Beginn der Einheit griff Naka Sensei thematisch den roten Faden des Vortages wieder auf, in dem er uns im Kiba Dachi seitwärts bewegen ließ, mit Fokus auf die Schwerpunkverlagerung durch das Absetzen der (hinteren) Ferse, also der Ferse des übersetzenden Fußes. Anschließend führten wir die Seitwärtsbewegung mit hochgezogenem Knie aus. Beim Übersetzen des Fußes sollten wir darauf achten, zunächst den Ballen aufzusetzen, nicht die Fußaußenkante. Mit dem Absetzen der Ferse folgt dann wieder die Schwerpunktverlagerung.
Zur Kata gab es zahlreiche interessante Details: So sollten wir als dritte Armbewegung nach dem Hasami Uke beide Arme im Bogen seitlich in den Chudan Block bzw. Kage Tsuki bewegen. Intuitiv hätte ich beide Techniken bisher eher seitlich gestoßen. Eine Anwendung für den Empi, der in dieser Kata über die Mittelachse des Körpers gestoßen wird, übten wir später als Gelenkhebel. An mehreren Stellen kommen in der Tekki Nidan durch einen zweiten Arm unterstützte Blocktechniken vor. Hier wies uns Naka Sensei an, mehr Kraft in den unterstützenden Arm zu geben. Es war ein klasse Effekt, der sich daraus generieren ließ! Ist ein Arm zur Unterstützung am anderen angelegt, so kann dies auch eine Vorbereitung für eine Angriffstechnik sein, da der unterstützende Arm ja schon „fast im Ziel“ ist. So übten wir seitliches Herausgleiten mit Uchi Uke, unterstützt vom anderen Arm, der mit der flachen Hand am Unterarm angelegt war und ließen den angelegten Arm anschließend zum Tsuki „ausfahren“. In der Folge wurde der Angriffsarm des Gegners gepackt und gedreht, der Angreifend zu Fall gebracht. Naka Sensei demonstrierte dies zur offenen Körperseite des Angreifers hin aus. Meiner Meinung nach ist aber da der andere Arm des Angreifers noch zu gefährlich. Vielleicht kann man auch zur geschlossenen Seite rausgehen, dann ist keine Gefahr mehr im Verzug. Torsten und ich haben hier beides ausprobiert und fanden die zweite Variante sicherer.
Wenn Blicke töten können – dann war vielleicht eine starke Blickwendung im Spiel! Durch die Blickwendung kann man nämlich die Körperenergie maßgeblich beeinflussen! Hierzu sollen wir nicht nur "aus den Augenwinkeln" zur Seite blicken, sondern den Kopf möglichst weit zur Seite drehen. Ich hatte mich schon gefragt, warum abweichend von dem, was ich früher gelernt habe, in den meisten Kata keine Blickwendungen mehr trainiert werden, mit Ausnahme der Kata aus der Tekki Gruppe! Es ist tatsächlich so, dass die Körperspannung besser ist, wenn der Kopf deutlich zu der Seite gedreht ist, zu der sich der Körperschwerpunkt verlagern soll!
Naka Sensei bleibt seinem Thema treu: Heute Nachmittag ging es wieder um das Thema der optimalen Schwerpunktverlagerung bzw. Kraftübertragung. Wir starteten mit einer Kihon-Vorübung im Stand, bei der wir Choku Tsuki auf einem Bein ausführten - das Bein auf der Seite des Tsuki stand fest am Boden und auf der Hikite-Seite hatten wir das Knie hochgezogen. Dies übten wir auch in der Vorwärtsbewegung, wobei Naka Sensei erneut die Methode, mit der Ferse zuerst aufzusetzen empfahl: Der Stand sei anschließend fester und kompakter, so der Sensei. Wichtig war hierbei auch, den Rumpf in der Horizontalachse zu komprimieren.
Geht's noch kompakter? Aber ja! Und zwar im Kosa Dachi! wir sollten aus Zenkutsu Dachi mit Gedan Barei vorwärts gehen und mit Oi Tsuki im Kosa Dachi landen. Vorwärtsgehen auch hier wieder mit der Ferse zuerst.
Diese Übung wurde ausgebaut zu Oi Tsuki in Kosa Dachi, anschließend den hinteren Fuß zurück setzen und Gyaku Tsuki. Hierbei war wichtig, dass wir den Druck vorne ließen (Sensei Naka zog zum Vergleich den Anfang der Kata Jion heran). Ging man jetzt mit dem nächsten Oi Tsuki vor, hieß es, den Gyaku Tsuki Arm kurz zurück zu ziehen und dann wieder für den nächsten Tsuki zu benutzen. Eigentlich wie immer bei Oi- und Gyaku-Tsuki-Kombinationen, vielleicht fiel es mir wegen der ungewohnten Tachi Waza in diesem Zusammenhang schwerer als sonst. Die erste Bahn (Kosa Dachi mit rechts vorne und Oi Tsuki mit rechts) bekam ich immer ganz gut hin, auf der Bahn zurück kam ich meistens durcheinander. Eine schöne Übung, die ich sicher im Dojo aufgreifen werde!
Doch wir waren noch nicht fertig mit dieser Kombination! Es folgte ein Oi Tsuki mit Kiri Kaeshi, wobei wir die Instabilität nutzen sollten, um mehr Geschwindigkeit zu generieren! Insgesamt also: vor mit Kosa Dachi und Oi Tsuki, hinteren Fuß zurück mit Gyaku Tsuki, Kiri Kaeshi und Oi Tsuki.
Dann ging es zum Partner/zur Partnerin: Zunächst wurden wir in Zweierreihen aufgestellt. Etwas ungewöhnlich war der Start: Die Reihen 1, 3, 5 und 7 sollten sich abknien und die Partner/innen sollten Mae Geri treten. Wohin - war nicht ganz klar - und vielleicht auch egal. Der kniende Partner bzw. die Partnerin sollte zunächst nicht als Ziel fungieren, vielmehr sollten sich die anderen wohl einfach ein bisschen "einschießen". Dann gabs natürlich auch einen Wechsel. In der Folge dann Kumite aus links vor Kamae mit Angriff Mae Geri, der/die andere ging raus mit Tai Sabaki / Suri Ashi und Gedan Barei, Konter Gyaku Tsuki. In der Folge hängten wir noch Kiri Kaeshi mit Oi Tsuki Jodan an. Später wurde aus dem Oi Tsuki ein Uraken und letztlich rundeten wir mit einem weiteren Gyaku Tsuki ab. Für den letzten Gyaku Tsuki passte die Distanz bei Torsten und mir leider nicht. Wir hatten halt versucht, das zuvor Gelernte umzusetzen und den Druck immer weiter nach vorne auszuüben. Entweder sitzt dann der erste Gyaku Tsuki und für den Rest ist man zu nah dran - oder für den Block mit dem ersten Gyaku Tsuki gleitet man weiter raus - dann passen zwar die letzten Techniken, aber der erste Gyaku Tsuki ist "verschenkt". Ich denke, wenn der Erst-Angreifer nach dem ersten Gyaku Tsuki etwas zurückweicht (was ja vielleicht auch ein normaler Reflex wäre), würde der Rest auch noch von der Distanz her passen.
Naka Sensei rundete die Einheit noch mit einer Viertelstunde Enpi ab, so dass heute Nachmittag vermutlich alle auf ihre Kosten kamen ![]()
"Last year wie did Jitte, this year we do ....." (Jitte
😉 ) Mit diesem Satz pflegte uns Okuma Sensei häufig zu motivieren aber in diesem Jahr ging das Gerücht, dass diese Kata von Ogane Sensei präsentiert würde. Dieser hatte nämlich das Pech, bei den All Japan Championships zwei Techniken zu vergessen und disqualifiziert zu werden. Und so kam es auch: Ogane Sensei startete mit einigen Kihon-Bahnen und zwar Oi Tsuki im Zenkutsu Dachi, Oi Tsuki im Kokotsu Dachi und Oi Tsuki im Kiba Dachi, um uns auf die Bewegungsbahn in der Jitte mit Kiba Dachi und Teisho vorzubereiten. Ogane Sensei führte dann den Beginn der 24 Zählzeiten umfassenden Kata so aus, wie wir es von Okuma Sensei schon kannten, nämlich die Hüfte erst Hanmi und dann Shomen. Wir sollten große Bewegungen machen, vor allem bei den ersten beiden Sequezen der Kata. Mit Partner/in übten wir die Kombination des Fumikumi in Verbindung mit Yama Uke (Uchi), wobei der Partner/die Partnerin darauf achten sollten, dass wir den Schwerpunkt möglichst spät drehten und nach vorne brachten. Ebenfalls mit Partner/in übten wir das korrekte Zählen der Kata. Schließlich wies uns Ogame Sensei noch auf die beiden "wichtigsten" Techniken der Kata hin: Manji Uke vor den abschließenden Age Uke - am "Wichtigsten" vor allem für ihn deshalb, weil das die beiden Techniken waren, die er beim Wettkampf vergessen hatte
🙂 Ich fand das sehr sympathisch und erfrischend, dass er diese Anekdote mit uns teilte. Zum Abschluss führten wir die Kata in zwei Gruppen und einmal gemeinsam aus. Kurzum: eine schöne Einheit mit einer weniger schönen Kata
Okuma Sensei lässt es krachen!
In der Pause munkelten wir schon, dass es jetzt aber mal Zeit sei für Kumite! Und das hatte sich wohl auch Okuma Sensei gedacht, denn abgesehen von einigen einleitenden Kihon-Bahnen gab es nun Partner/innen-Training! Zunächst ging es je fünfmal vorwärts mit Tsuki Jodan und rückwärts mit Age Uke und eigentlich sollte daraus Gohon Kumite werden. Aus Platzgründen ließ uns der Sensei dann aber nur Sanbon Kumite ausführen. Torsten und ich versuchten zunächst miteinander unser aktuelles Thema umzusetzen, nämlich den Tsuki gleichzeitig mit der Hüfte in Bewegung zu setzen. Dadurch kommt er schneller ins Ziel - optimaler Weise exakt mit dem Absetzen des vorderen Beines - oder vielleicht sogar ein Ideechen früher. Dann gab es fortwährend Partner/innenwechsel und es war mal wieder schön, so eine Vielfalt an Partner/innen erleben zu können mit allen Stärken und Schwächen, sich schnell auf neue Personen - größer, kleiner, schneller, langsamer, jünger, älter etc. - einstellen zu müssen. Häufig passte leider von Beginn an die Distanz gar nicht richtig, da die Partner/innen meist aus zu großer Entfernung angriffen. Ein Block war dabei eigentlich gar nicht nötig. Unsere Block-Konter-Reaktion sollte go-no-sen sein, also erst blocken, dann kontern. Als Kontertechnik bot Okuma Sensei uns Gyaku Tsuki und später auch Mae Geri an, wobei beim Mae Geri die Distanz bei vielen wohl nicht passte, was Okuma Sensei zum Anlass nahm, uns Tipps zu geben: Zur Vorbereitung des Mae Geri musste das vordere Bein gut belastbar sein (beim Gyaku Tsuki natürlich das hintere), wir sollten für den Tritt nicht hochkommen und falls wir das Gefühl hatten, für den Tritt zu nah dran zu sein, sollten wir versuchen, dies beim letzten Schritt zurück schon mit einer Art Suri Ashi auszugleichen und nicht - wie ich es bis dahin gemacht hatte - durch Zurückziehen des vorderen Fußes unmittelbar vor dem Tritt (wobei ich gestehen muss, dass das auch ganz gut funktioniert hatte
😉 ).
Als nächstes führte uns Okuma Sensei in die Welt der Samurai! Wir sollten uns vorstellen, der Angreifer/die Angreiferin habe eine Machete in der Hand, mit wir von oben herab geschlagen würden. Jetzt sollten wir versuchen, so schnell auf den Gegner / die Gegnerin zu reagieren, dass wir mit unserer Aktion den Angriff verhinderten, also mindestsens sen-no-sen. Hierzu sollten wir aus dem Shizen Tai den nahenden Gegner / die nahende Gegnerin z. B. mit Kizami Tsuki abschießen oder mit einem kraftvollen Mae Geri oder Yoko Geri. Mein Partner war eineinhalb Köpfe größer als ich und ich versuchte mit aller Kraft, ihn zu stoppen, was gelegentlich auch ganz gut gelang - hätte er aber echt eine Machete in der Hand gehalten, wäre ich vermutlich um zwei Arme und einen Kopf ärmer - ich würde sagen, wir hätten uns auf unentschieden einigen können
😉
Zum Ende der Einheit hin steigerte sich die Trainingsintensität noch einmal, als wir mit neuem Partner / neuer Partnerin folgende Übung ausführen sollten: vor mit Oi Tsuki und Gyaku Tsuki, Uke sollte den ersten Tsuki Jodan seitlich weg blocken und den Gyaku Tsuki von oben nach unten und nicht seitlich weg á la Gedan Barei. Ist ja einfach, dachte ich erst, aber ich erwischte mich doch tatsächlich dabei, wie ich den einen oder anderen Gyaku Tsuki zur Seite wegblockte. Also mehr Konzentration - und mehr Groundpower á la Andre Bertel Sensei! Und siehe da: Das Blocken der Gyaku Tsuki klappte immer besser! Etwas weiter wurde die Kombination final noch ausgebaut, als wir nach Oi Tsuki und Gyaku Tsuki noch Kizami Tsuki und Gyaku Tsuki angreifen sollten. Schade, dass dies schon ziemlich am Schluss der Einheit geschah und wir nicht mehr viel Zeit hatten! Bei vielen meiner Partner - und wohl auch bei mir - waren die Angriffe nicht mehr so präzise, es war häufig mehr ein Vorwärtsstolpern. Ziemlichen Respekt hatte ich vor der Begegnung mit Tobias Prüfert als Partner, den ich aus den Augenwinkeln schon hatte agieren sehen - schnell, stark und präzise! Aber in unserer Begegnung hat er mich netter Weise leben lassen, danke dafür
😉
Jetzt gleich gehts auf zur dritten Runde für heute. Mal schauen, was uns jetzt erwartet.....
:-)
Ogane Sensei, die Zweite!
Nach der Mittagspause überraschte uns Ogane Sensei mit einer weiteren Einheit! Wir starteten mit einigen Kihon Bahnen, bei denen wir unter anderem Gyaku Tsui aus Kokotsu Dachi und Kiba Dachi ausführen sollten. Danach ging es vor mit Mae Geri, absetzen mit Oi Tsuki, später zusätzlich Gyaku Tsuki. Vor dem Gyaku Tsuki sollten wir das Gewicht deutlich auf das hintere Bein verlagern. Die Bahn zurück ging es rückwärts mit Gedan Barei in Zenkutsu Dachi, selber Arm Age Uke, später auch noch Soto Uke. Diese Kombinationen setzten wir anschließend im Partner/innen-Training um, wobei wir als Angreifer/in weit vor- und als Abwehrende weit zurück gleiten sollten.
Anschließend folgte ein ziemlicher Paradigmenwechsel mit Kata Gankaku! Diese übten wir am Stück, in Etappen, gaaanz laaaangsam und ganz schnell (einschließlich der eigentlich langsamen Passagen). Auch Partner/innen-Übungen generierten wir aus der Kata, speziell aus den Anfangssequenzen bis zum Gyaku Tsuki und aus der Sequenz bis zur Drehung im Tsuro Ashi Dachi. Abschließend wurde die Kata noch in Gruppen und einmal gemeinsam ausgeführt.
Fazit: schöne, intensive Einheit!
Nach der Mittagspause überraschte uns Ogane Sensei mit einer weiteren Einheit! Wir starteten mit einigen Kihon Bahnen, bei denen wir unter anderem Gyaku Tsui aus Kokotsu Dachi und Kiba Dachi ausführen sollten. Danach ging es vor mit Mae Geri, absetzen mit Oi Tsuki, später zusätzlich Gyaku Tsuki. Vor dem Gyaku Tsuki sollten wir das Gewicht deutlich auf das hintere Bein verlagern. Die Bahn zurück ging es rückwärts mit Gedan Barei in Zenkutsu Dachi, selber Arm Age Uke, später auch noch Soto Uke. Diese Kombinationen setzten wir anschließend im Partner/innen-Training um, wobei wir als Angreifer/in weit vor- und als Abwehrende weit zurück gleiten sollten.
Anschließend folgte ein ziemlicher Paradigmenwechsel mit Kata Gankaku! Diese übten wir am Stück, in Etappen, gaaanz laaaangsam und ganz schnell (einschließlich der eigentlich langsamen Passagen). Auch Partner/innen-Übungen generierten wir aus der Kata, speziell aus den Anfangssequenzen bis zum Gyaku Tsuki und aus der Sequenz bis zur Drehung im Tsuro Ashi Dachi. Abschließend wurde die Kata noch in Gruppen und einmal gemeinsam ausgeführt.
Fazit: schöne, intensive Einheit!
TEKKISHODANTEKKINIDANTEKKISANDANTEKKISHODANTEKKINIDANTEKKISANDANTEKKISHODANTEKKINIDANTEKKISANDANTEKKISHODANTEKKINIDANTEKKISANDANTEKKISHODANTEKKINIDANTEKKISANDAN .... alles im Kiba Dachi, ohne Übersetzschritte, so trainierten wir es bei Okuma Sensei am Nachmittag. Ich wusste es doch, dass es eine Tekki-Woche wird und dieser Eindruck hat sich auch zwischendurch immer wieder bestätigt! Heute Nachmittag ließ uns der Sensei dann mal unsere Oberschenkelmuskeln kräftigen durch eine gute halbe Stunde den eisernen Reiter spielen und auf dem imaginären Ross hocken! Die Tekki I-III wurden - ohne die Ausgangsstellung im Kiba Dachi zu ändern - mehrfach am Stück ausgeführt. Dann ging es - wie im Video sehr schön zu sehen - mit Partner/in weiter, wobei eine/r von beiden "student" war und der/die andere "master": "student" sollte die Kata "richtig rum" ausführen und "master" seitenverkehrt. Im nächsten Durchgang wurden die Rollen getauscht und getauscht und getauscht und noch einmal und immer wieder! Insgesamt war einschließlich Warmup über die Hälfte der Einheit herum, als wir ein neues Thema begannen. Aber das sei noch gar nichts, so Okuma Sensei! Er mache das sehr oft 10 Minuten, 30 Minuten oder auch mal eine Stunde lang am Stück (also nicht wie bei uns jetzt mit Hochkommen, Seitenwechsel etc.!). Das präge die Oberschenkelmuskulatur aus und sorge für Stabilität und einen guten Stand! Glaub ich gerne, jetzt wo ich es mal live im Ansatz ausprobieren durfte
😉 Hier einige Impressionen von dem Tekki-Training: https://www.youtube.com/watch?v=U0tD6RVO9hU
Damit wir aber in der Reiterstellung nicht nur die Arme bewegten, sondern auch ohne die Beine zu versetzen Ganzkörpertechniken ausführten, sei es wichtig, vor allem Rumpf und Hüfte mit einzusetzen. Und das war eine gute Überleitung für die anschließenden Partnerübungen, die auch "Zeilen" aus Sochin, Heian Sandan und Enpi "zitierte": Tori greift an mit Tsuki Jodan, Uke geht vor - ähnlich wie in der Sochin beim ersten Kiai - mit Block Nagashi Uke Jodan und gleichzeitigem Konter Uraken (oder auch Tsuki, wichtig war halt, zeitgleich mit dem Angriff vor und in den Gegner/die Gegnerin rein zu gehen, die Distanz zu verkürzen). Im weiteren Verlauf sollte Uke den Partner/die Partnerin am Schlag-Arm packen (am Besten vorne, Nähe Handgelenk und kurz vor der Schulter am Oberarm), den hinteren Fuß 90 Grad hinten rum versetzen (ähnlich wie bei der vorletzten Technik der Heian Sandan) und wie in Enpi landen - mit "Groundpower"!
Zum Abschluss der Einheit griff Okuma Sensei noch einmal den Tekki-Faden auf und spulte daraus eine Partner/innenübung ab, bei der der/die Abwehrende nur einen Arm für Block und Konter nutzen sollte: Tori greift an mit Kizami Tsuki, Uke blockt mit dem vorderen Arm den Schlag zur Seite und kontert direkt mit demselben Arm. Es folgt Chudan Gyaku Tsuki, Uke blockt den Schlag mit Hüfteinsatz (das vordere Bein wird dabei ein Stück herangezogen) nach unten weg und kontert wieder mit dem selben Arm. Hier war für mich leider wieder die Trainingszeit zu knapp, das hätte ich gerne noch etwas intensiver geübt. Aber man kann ja alle Übungen mit nach Hause nehmen und da intensiver trainieren.
Jetzt gibts morgen für uns noch eine Einheit Kata am Morgen. Was es wohl gibt? Naka Sensei? Und die Nijushiho hatten wir noch gar nicht ![]()
Jitte, Ji‘in, Jion - das waren die Kata des letzten Morgens beim diesjährigen Czech Gasshuku in Kadan. Die Reihen hatten sich schon deutlich gelichtet, als Naka Sensei heute mit Heian Sandan begann, die zu dem Kata-Triplet passt, da sie ähnliche Bewegungsmuster enthält. Der erste Fokus der Einheit lag dann auf der Ji‘in, die aktuell nicht mehr zum offiziellen Repertoire der JKA gehört. Bei der Bahn im Kiba Dachi mit Shuto Uchi schlug Naka Sensei vor, alternativ auch Teisho auszuprobieren. Ich meine mich zu erinnern, dass Naka Sensei vor zwei oder drei Jahren noch auf Teisho bestanden und uns nicht die Wahl gelassen hatte. Aber offenbar wird uns Karateka mehr und mehr Verantwortung übertragen, Techniken zu studieren und den Sinn dahinter zu erkennen. Ähnlich verhielt es sich nämlich bei der Frage, ob wir den Tetsui Uchi an der Schulter oder unter dem Arm ausholen: Beides scheint „erlaubt“ zu sein und hat Vor- und Nachteile - an der Schulter ausgeholt ist die Technik schneller, unterm Arm stärker.
Nachdem wir die Ji‘in in groben Zügen durchgegangen waren, ging es zur Jitte und schließlich zur Jion über. Naka Sensei klärte uns auf, dass die Jion ursprünglich die höchste dieser drei Kata gewesen sei und die Jitte am Anfang der Skala gestanden habe. Die Jitte ist mit 24 Zählzeiten die kürzeste Kata dieser Gruppe, gefolgt von Ji‘in (35) und Jion (47). Alle drei Kata übten wir dann noch in Fünfergruppen, wobei auch auf das korrekte Zählen geachtet werden sollte.
Zum Abschluss gab es noch zwei Durchgänge Ji‘in, bevor wir den Heimweg antraten.
Nachdem wir die Ji‘in in groben Zügen durchgegangen waren, ging es zur Jitte und schließlich zur Jion über. Naka Sensei klärte uns auf, dass die Jion ursprünglich die höchste dieser drei Kata gewesen sei und die Jitte am Anfang der Skala gestanden habe. Die Jitte ist mit 24 Zählzeiten die kürzeste Kata dieser Gruppe, gefolgt von Ji‘in (35) und Jion (47). Alle drei Kata übten wir dann noch in Fünfergruppen, wobei auch auf das korrekte Zählen geachtet werden sollte.
Zum Abschluss gab es noch zwei Durchgänge Ji‘in, bevor wir den Heimweg antraten.
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