Nach meinem ausgiebigen Finnlandlehrgang kam nun mein Sensei in meine Heimatstadt! Ich hatte gar keine Zeit, mich vorher drauf zu freuen und auch die berühmten leichten Schmetterlinge im Bauch vor lauter Aufregung blieben aus! So zog ich gestern Mittag in aller Eile per Fahrrad zur Turnhalle der Paul-Gerhard-Schule. Es war leider schon im vergangenen Jahr so, dass der Lehrgang nicht so gut besucht war, wie sich Ausrichter Klaus Maretzke vom Bushido Münster es erhofft hatte. Und diesmal waren noch weniger Karatekas eingetroffen, um sich von Risto die Besonderheiten seines Karate-Weges zeigen zu lassen. Neben den Münsteraner Karatekas vom Bushido und aus unserem Dojo war noch eine kleine Fraktion aus Gladbeck angereist und noch einige Leute aus Norddeutschland (Hamburg und Syke). Die Norddeutschen hatte ich persönlich noch nie auf einem Risto-Lehrgang gesehen und sie schienen mit seiner Art, Karate zu machen, noch nicht so vertraut.
Der Schwerpunkt lag eindeutig auf allgemeinen Risto-Grundlagen wie Schwerpunktverlagerung, Kraftübertragung und Distanzüberwindung. Gleich zu Beginn wurde uns wieder einmal vermittelt, dass die Hüften in den Oberschenkeln liegen. Wieder eindrucksvoll wurde erläutert, warum im Kihon der Oberstufe die Faust nicht gleichzeitig mit dem Fuß aufsetzt. Es ist bei kurzer Distanz so, dass die Faust zuerst auftrifft, sind längere Distanzen zu überwinden, setzt erst der Fuß auf, dann kommt die Hüfte mit dem Ellenbogen und dann trifft die Faust ins Ziel. Schon nicht einfach zu vermitteln, schätze ich. Aber noch schwerer, dies zu verstehen, wenn man es nicht schon -wie ich- zig mal gehört hat! Ich bin ganz bestimmt ein langsamer Lerntyp - aber allmählich setzen sich für mich die Teile des Risto-Puzzles zusammen und ich beginne, das System, das dahinter steckt, zu verstehen. Ein Braungurt, der "ohne System" Karate zu machen schien (so Risto), ist dann auch durch die Prüfung gerasselt! Es war diesmal kein "running gag", als die Urkunde vor aller Augen zerrissen wurde! Der Arme!
Was habe ich noch in Erinnerung behalten? Gestern hatte ich Björn aus Syke als Partner. Er wurde auch einige Male zum Vormachen oder als Sparringspartner nach vorne geholt. War ganz gut drauf und wir haben schön miteinander trainiert.
Heute hatte ich eine kleine Dan-Trägerin aus Hamburg vor mir. Sie war die Bewegungsabläufe noch nicht so gewohnt und außerdem durfte ich sie nicht richtig in den Bauch boxen. Nun, da bin ich dann auch nicht so auf meine Kosten gekommen. Dafür hatte ich mich zuvor mit Lara und Jutta vom Bushido unterhalten. Besonders Lara ist wohl ganz heiß auf Kumite und vielleicht will sie mich zum Intensiv-Lehrgang im Januar begleiten! Das wird sicher nett!
Heute ist mir erstmals bei den Schrittkombinationen aus der Hokkyokuko ein Licht aufgegangen. Risto ließ uns einige Schrittfolgen erarbeiten, ohne dass wir jedoch die ganze Kata gelaufen sind. Reichte auch so! Es klappte jetzt ganz gut. Werde mir demnächst mal die CD von Reijo genauer zur Brust nehmen! Heute haben sich mir einige Dinge erschlossen, die mir sonst verschleiert blieben und an denen ich fast verzweifelt wäre! Mal schauen, ob mir demnächst die ganze Kata leichter fällt!
Ich werde in Kürze mal abchecken, ob der nächste Intensivkurs bei Risto Ende September tatsächlich in Kamenz stattfindet, wie mir erzählt wurde, oder vielleicht in Frankfurt. Nach Frankfurt könnte ich mich direkt aufmachen. Vielleicht die Kids bei meiner Schwester Christine lassen....
Zusammengefasst war es also im Vergleich mit meinen bisherigen Risto- und sonstigen Karateerlebnissen dieses Jahr kein spektakulärer Lehrgang, aber einer, der durch stete Wiederholung auch mir die "Ristoratio" erschließt und mich vielleicht auf diese Weise etwas weitergebracht hat!
So freue ich mich schon darauf, dass ich beim nächsten Lehrgang dieser Art wieder ein wenig besser mithalten kann.
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