Regelmäßig werde ich gefragt:"Wie machst Du das bloß alles - Familie, Haushalt, Job und dann noch Karate (und sonstigen Sport)." Gestern sind mir dazu diese drei Begriffe eingefallen, die wohl jede Frau mit einem erfüllten Leben beherrschen sollte (vielleicht auch jeder Mann?): organisieren, delegieren, ignorieren - und zwar in dieser Reihenfolge.
1. Organisieren: Zunächst ist es wichtig zu prüfen, welche wichtigen (!) Tätigkeiten am Tag, in der Woche, im Monat erledigt werden müssen. Hierbei hilft mir der gute alte Klapp-Kalender, in den ich (meistens...) alle Termine von mir und der Familie eintrage. Wann hat welches Kind Schulsport? Welche Nachmittagsveranstaltungen sind zu berücksichtigen? Wann kommen die Schwiegereltern zu Besuch? Wer hat wann Geburtstag, welches Geschenk muss dafür ggf. noch eingekauft werden? Arzttermine, Fensterputzer, TÜV-Termin für das Auto - Und so weiter, und so fort. Ohne den Kalender geht wohl nichts, auch wenn ich derzeit versuche, auch die Kalenderfunktion meines Mobilfunkgerätes zu nutzen....letztlich werden die Termine dann doch wieder in den Kalender umgetragen.
2. Delegieren: Dinge, die ich nicht selber erledigen kann oder will, versuche ich möglichst auf andere "abzuschieben". Das fällt mir manchmal schwer - denn wie mein Mann regelmäßig so schön bemerkt, meine ich immer, nur ganz persönlich die Dinge "richtig" zu machen. Aber dazu mehr unter Punkt 3. Wem kann ich also welche Tätigkeit aufs Auge drücken? Kann mein Mann vielleicht einen Einkauf erledigen? Die Kids sind abwechselnd dran mit Badezimmerreinigen. Ist meine Mutter eventuell so nett, einen Kinder-Fahrdienst zu übernehmen? Der Vorteil, den ich hier neben meiner Entlastung sehe, ist, dass z. B. meine Kinder recht selbständig sind, sich in viele Situationen zu helfen wissen, weil sie gelernt haben, dass sie auch vieles schon alleine können und es sich auch zutrauen, mal etwas auszuprobieren. Mal den Schlüssel vergessen und Mama ist nicht da? Da gibt es doch sicher eine Lösung (Oma, Nachbarn, Telefon...) und es ist kein Grund, in Tränen auszubrechen.
3. Ignorieren: Dies ist ein Punkt, der wohl den meisten Menschen schwer fällt. Ich kann mir vorstellen, dass gerade besonders viele (Haus-)Frauen meinen, alles immer möglichst perfekt erledigt haben zu müssen. Hier hilft die große Gabe des Ignorierenkönnens, des Wegsehens oder auch des Liegenlassens. Besonders auch, wenn man sich für das Delegieren einiger Aufgaben entschieden hat, muss man lernen, die Dinge dann so zu akzeptieren, wie sie von den anderen erledigt wurden (vorausgesetzt, die Ausführung ist nicht absolut mangelhaft). Es macht keinen Sinn, hinter einem Kind, das das Badezimmer geputzt hat, noch einmal her zu putzen. Das demotiviert nicht nur, sondern es kostet auch eigene Zeit- und Kraftreserven. Da muss man dann eben mal mit einem 80%-ig geputzten Bad leben. Fraglich ist auch, ob es wirklich wichtig ist, dass z. B. die Fenster immer vollkommen transparent sind. Grade im Winter ist es eh meistens dunkel, wenn ich zu Hause bin. Da ist es doch wurscht, ob die Fenster sauber sind oder nicht - der Fensterputzer kommt dann im Frühling wieder! Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang auch´, Prioritäten zu setzen. Was ist wirklich wichtig - ein sauberes, ordentliches Haus? Rundrum (über-)behütete Kinder? Oder vielleicht ausgeglichene Eltern, die sich eher Zeit für einen Ausflug mit den Kids nehmen, als noch schnell eben durchzusaugen?
Ich denke, diese drei Begriffe sind der Schlüssel zu einem entspannten Alltag, der es ermöglicht, auch noch Zeit für schöne Dinge zu haben!
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