Mitte September schlug Vereinsmitglied Silke vor, den Halloween-Lehrgang mit Sensei Akita in Niederkrüchten als Dojofahrt zu planen. Gesagt, getan und so fanden sich rund 20 Karateka aus Münster und dem befreundeten Verein aus Wesel nahe der holländischen Grenze ein, um gemeinsam mit weiteren über hundert Karate-Sportlern zu trainieren.
Trotz des Lehrgangtermins an Halloween lehrte Meister Akita uns nicht das Gruseln. Auch durften wir allenfalls bei der Lehrgangsfeier am Freitagabend als ausgehungerte Gerippe oder blutige Zombies erscheinen - das Training selbst war zwar ordentlich anstrengend, bedingt durch die stets motivierende Art des Senseis konnten beide Trainingsgruppen in Unter- und Oberstufe aber alle Einheiten unversehrt durchhalten.
Abgesehen von der letzten Oberstufeneinheit führte Sensei Akita jeweils das Aufwärmtraining persönlich durch und sorgte dafür, dass unsere Gliedmaßen nicht etwa novemberlich kalt blieben, sondern gut gedehnt und geschmeidig auf das Training vorbereitet wurden.
Das Training selber hatte zum Schwerpunkt Kihon-Techniken und Kihon-Kumite. Zunächst sollten wir zahlreiche Mae-Geris aus dem Musobu-Dachi kicken. Diesen folgten dann Yoko- und schließlich Mawashi-Geris, die dann auch noch schnell und stark direkt hintereinander getreten werden sollten. Diese Kombinationen waren eine echte Herausforderung an unsere Balance und unsere Beinmuskulatur!
Als nächstes gab es eine Heito- und Shuto-Uchi-Kombination, die mich persönlich koordinativ schon stark beanspruchte. Hatte ich die Kombination vom Ablauf her richtig hinbekommen, war sie irgendwie nicht mehr stark genug und ich fragte mich, ob jemand, den ich damit treffen würde, hiervon beeindruckt wäre.
Ähnlich ungewohnt war für mich die abschließende Uraken-Übung nach links und rechts aus dem Musobu-Dachi, bei der man schon gut aufpassen musste, dass der Abstand zum Nebenmann stimmte und man durch einen versehentlichen Treffer sein Training nicht vorzeitig beendete.
Bei diesen vorbereitenden Übungen wie auch bei den nachfolgenden Kihon-Bahnen war dem Sensei wichtig, dass wir die Spannung im Körper zentrieren und die Energie nicht nach außen verschwindet. Wir sollten uns ganz hierauf konzentrieren. Ein Begriff, den Sensei Akita häufig benutzte, lautete "Ishiki" und bedeutet wohl in etwa so etwas wie Bewusstsein oder Konzentration. Wir sollten unser Ishiki ganz auf die zentrierende Innenspannung legen sowie auf die Kime-Phase am Ende der Technik. Insgesamt gab uns Sensei Akita, der kürzlich von Berlin nach Limburg gezogen ist und dort ein eigenes Dojo leitet, den Rat mit auf den Weg, in jedem Training unser "Ishiki" auf eine bestimmte Aufgabe zu legen, so wie an diesem Wochenende eben auf eine zentrierende Spannung und Kime.
Der ausrichtende Verein Shikoku Niederkrüchten e. V. war wohl selber etwas erstaunt über die überaus große Resonanz auf die Lehrgangseinladung! Aber trotz der zahlreichen Karateka, die in der Turnhalle trainierten und übernachteten, hatten die Organisatoren stets alles im Griff und die Versorgung an der Caféteria und am Buffet der abendlichen Halloweenparty war immer bestens gewährleistet. Bereits im Vorfeld hatte das Orgateam die Räumlichkeiten schaurig-schön mit Kürbissen, Spinnennetzen und kunstvoll angerichteten Körperteilen geschmückt und für eine ganz schön gruselige Atmosphäre gesorgt. Vielen Dank daher noch einmal an Sensei Akita für das schöne Training und an den Verein für die optimalen Rahmenbedingungen.
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