Karate ist nicht alles, aber ohne Karate ist alles nichts.
Dieses schöne Zitat stammt von von einem meiner Karateschüler - kurz nach der Weißgurtprüfung. Und über so ein Zitat kann sich nur jeder Trainer, jede Trainerin sehr freuen, denn hier scheint der Funke über gesprungen zu sein, der die Begeisterung für Karate entfacht. Karate als Leidenschaft, als Energiequelle und Lebensmittelpunkt. Meine langjährigen Karatefreunde wissen, was ich damit meine.
In unserer neuen Karateschule Fuji San Münster haben wir sehr viele Mitglieder, die sehr engagiert und bei jeder Möglichkeit trainieren. Und wir haben auch viele Menschen, die nur gelegentlich zum Training kommen, weil sie schlicht und ergreifend ihr Leben anders ausgerichtet haben. Karate als Breitensport, also. Hm, Moment - Karate als Breitensport - geht das überhaupt? Nun, warum nicht? Oftmals sind es äußere Zwänge und Beschränkungen - wie Arbeit, Familie, Umzug eine andere Stadt - die unsere Kampfkunst zu einem "reinen Hobby" werden lassen. Daran ist nichts verwerflich, es kann schließlich nicht von jedem erwartet werden, sein Leben nach dem Karate auszurichten.
Was aber meiner Meinung nach sehr wohl erwartet werden kann, ist eine Konzentration auf das Karatetraining, wenn bestimmt Ziele anvisiert werden - z. B. eine Gürtelprüfung oder die Teilnahme an einem Wettkampf.
Hier wandle ich als Trainerin gelegentlich auf einem schmalen Grat - einerseits möchte ich einen Menschen motivieren, ihm ein Ziel vorgeben und mit einer bestandenen Prüfung oder einem absolvierten Wettkampfstart einen Meilenstein setzen. Andererseits gilt bei einer Kampfkunst vielleicht noch mehr als woanders: Ohne Fleiß kein Preis!
Die Frage, welchen Stellenwert Karate im Leben bekommt, hängt bei vielen Menschen auch zu einem nicht unerheblichen Teil davon ab, welche Prioritäten wir für uns oder unsere Kinder setzen. Viele Kinder kommen total erschöpft einmal die Woche ins Training, weil sie grade vom Fußball kommen und gleich anschließend weiter zum Reiten müssen. Wenn sie ein halbes Jahr oder länger trainiert haben und der Wunsch nach einer Gürtelprüfung aufkommt oder nach der Teilnahme an einem Wettkampf, heißt es oft:"Ich kann aber nicht öfter als einmal in der Woche kommen, denn am anderen Tag habe ich immer Fußball/Klavier/Leichtathletik/Schwimmen..." Die Liste der Sportarten oder anderen Freizeitaktivitäten lässt sich beliebig fortsetzen.
Eines vorab: Schule hat immer Vorrang und damit einhergehend natürlich auch das Üben für anstehende Klassenarbeiten oder Nachhilfeunterricht. Bei allen anderen Veranstaltungen (andere Sportarten, Kurztrips über das lange Wochenende, Partys, Verabredungen etc.) ist natürlich jedem/jeder selbst überlassen, sich für das eine oder für Karate zu entscheiden. Das ist eine Frage ganz persönlicher Präferenzen und Schwerpunkte. Allerdings ist für mich nicht einzusehen, warum ich ein Kind oder eine/n Erwachsene/n zu einer Prüfung oder dem Start auf einem Wettkampf zulassen soll, wenn es, er oder sie vorher nicht alle angebotenen und geforderten Trainingsoptionen ausgeschöpft hat.
Wenn man einmal nach hakt, hört man von vielen Eltern wie selbstverständlich, dass in der Familie Tennis, Musikunterricht oder andere Aktivitäten als wichtiger angesehen werden. Weisen wir darauf hin, dass wenigstens vor den Prüfungen andere Hobbys und Sportarten zurücktreten sollten, reagieren viele Eltern mit Unverständnis. Dennoch wird aber verlangt, dass die Kinder Prüfungsurkunden oder Pokale nach Hause bringen.
Sensei Toribio Osterkamp sagt seine kürzlich Meinung sehr deutlich*: Jede/r sollte die Möglichkeit bekommen, Karate auszuprobieren. Aber Karate ist nicht für alle Menschen geeignet.
Schön, wenn der Funke überspringt und wenn wir als Trainerinnen und Trainer es schaffen, dass viele unserer Schülerinnen und Schüler ihr Herz an unsere faszinierende Kampfkunst - falls der Funke nicht gleich ein loderndes Feuer verursacht, sondern nur ein schwächeres Glimmen, sollten wir nicht gleich betrübt sein und die Flinte ins Korn werfen. Wir sollten aber deutlich machen, dass es im Karate nichts geschenkt gibt und dass sich der tiefere Sinn unserer Kampfkunst erst erschließt, wenn man sich auf das Training einlässt und ihm einen umfassenden Raum im Alltag gibt. Prüfungen, Wettkämpfe und Fortschritte wird und sollte es aber bei einer halbherzigen Trainingsteilnahme nicht geben.
*Das Zitat Sensei Toribios enstammt unter anderem dem Interview mit Carolin Senn. Link auf das Video: Interview Sensei Osterkamp mit Carolin Senn
Freitag, 20. Juni 2014
Montag, 16. Juni 2014
Panda-Training - Übungen für die Kleinsten
In der Panda-Gruppe (Kinder von 4 bis 6 Jahre) habe ich weitere neue Trainingselemente entwickelt und ausprobiert:
1. Übung zur Balance: Die Kinder laufen durch die Halle (laufen ist sowieso immer ganz wichtig!) und auf mein Kommando nehmen sie verschiedene Positionen/Haltungen ein:
- Hund (wie ein Hund auf alle Viere gehen)
- Kobra (auf den Bauch legen, die Arme strecken, so dass der Oberkörper vom Boden abhebt)
- Waage (auf einem Bein stehen, das andere Bein und den Oberkörper waagerecht zum Boden - sehr anspruchsvoll!)
- Kranich auf dem Felsen (wie in der Kata Gankaku: auf einem Bein stehen, vom anderen Bein den Fuß in die Kniekehle des Standbeins einhaken, einen Arm nach oben führen, den anderen nach unten ( Manji Uke))
- Himmelsschau: Anfang der Kata Kanku Dai
2. Partnertraining Tsuki Jodan/Age Uke: erst ohne Partner beide Techniken üben, dann in einer Doppelreihe aufstellen lassen, angrüßen, eine Seite nimmt Maß für den richtigen Abstand (Arme mit geschlossenen Fäusten in Richtung Schlüsselbein der Partner gestreckt, hier ca. 10 cm Abstand halten), eine Faust Richtung Kinn des Partners strecken, der andere Partner führt spiegelverkehrt Age Uke aus (auch als "Wunschbaum" bekannt in der Kindergruppe). 10 mal auf Zählen üben lassen, ggf. unterstützen, dann Seitenwechsel
1. Übung zur Balance: Die Kinder laufen durch die Halle (laufen ist sowieso immer ganz wichtig!) und auf mein Kommando nehmen sie verschiedene Positionen/Haltungen ein:
- Hund (wie ein Hund auf alle Viere gehen)
- Kobra (auf den Bauch legen, die Arme strecken, so dass der Oberkörper vom Boden abhebt)
- Waage (auf einem Bein stehen, das andere Bein und den Oberkörper waagerecht zum Boden - sehr anspruchsvoll!)
- Kranich auf dem Felsen (wie in der Kata Gankaku: auf einem Bein stehen, vom anderen Bein den Fuß in die Kniekehle des Standbeins einhaken, einen Arm nach oben führen, den anderen nach unten ( Manji Uke))
- Himmelsschau: Anfang der Kata Kanku Dai
2. Partnertraining Tsuki Jodan/Age Uke: erst ohne Partner beide Techniken üben, dann in einer Doppelreihe aufstellen lassen, angrüßen, eine Seite nimmt Maß für den richtigen Abstand (Arme mit geschlossenen Fäusten in Richtung Schlüsselbein der Partner gestreckt, hier ca. 10 cm Abstand halten), eine Faust Richtung Kinn des Partners strecken, der andere Partner führt spiegelverkehrt Age Uke aus (auch als "Wunschbaum" bekannt in der Kindergruppe). 10 mal auf Zählen üben lassen, ggf. unterstützen, dann Seitenwechsel
Sonntag, 1. Juni 2014
Schlaflos in Karlsruhe - Kata Special Course 2014
Der Kata Special Course 2014 war wieder einmal ein Karate-Event der Spitzenklasse! Geschätzt weit über 1.000 Karateka trainierten vier Tage lang Ablauf, Anwendung oder Grundprinzipien verschiedener Shotokan-Katas in Karlsruhe. Unterrichtet wurden wir in der Gruppe ab 2. Dan von den Senseis Jean-Pierre Fischer, Toribio Osterkamp, Julian Chees, Shinji Akita sowie dem japanischen Instructor Sensei Izumiya Seizo und natürlich auch unserem hochverehrten Chief Instructor Shihan Hideo Ochi, den wir im vergangenen Jahr beim Kata Special als Trainer sehr vermisst hatten! Auf ein Training mit unserem National Coach Sensei Thomas Schulze mussten wir in unserer Trainingsgruppe diesmal leider verzichten, was ich sehr bedauerlich fand.
Donnerstag, Tag 1 des Kata Special Courses 2014: Was für ein Tag mit zwei super Kata-Trainingseinheiten! Wir starteten mit Shihan Ochi, der gleich zu Beginn des Lehrgangs unseren linken Oberschenkel beim ausgiebigen Training der Gojushiho Dai zum Platzen brachte! Im Anschluss forderte uns Sensei Toribio Osterkamp und bewies mit effektiven Bunkai-Sequenzen, dass die Chinte eben doch keine "Mädchen-Kata" ist :-) In der ersten Pause und am Abend gab es die ersten Gelegenheiten, die vielen Karatefreunde zu treffen, die man zum Teil schon seit einigen Monaten nicht mehr gesehen hatte.
Donnerstag, Tag 1 des Kata Special Courses 2014: Was für ein Tag mit zwei super Kata-Trainingseinheiten! Wir starteten mit Shihan Ochi, der gleich zu Beginn des Lehrgangs unseren linken Oberschenkel beim ausgiebigen Training der Gojushiho Dai zum Platzen brachte! Im Anschluss forderte uns Sensei Toribio Osterkamp und bewies mit effektiven Bunkai-Sequenzen, dass die Chinte eben doch keine "Mädchen-Kata" ist :-) In der ersten Pause und am Abend gab es die ersten Gelegenheiten, die vielen Karatefreunde zu treffen, die man zum Teil schon seit einigen Monaten nicht mehr gesehen hatte.
Tag zwei des Kata Special Courses in Karlsruhe hatte für uns ein erstklassiges Training bei Sensei Akita im Gepäck, der rund um die Kata Sochin seine Spezialthemen Innenspannung und fließende Übergänge perfekt zu vermitteln wusste! Am Nachmittag gab sich Sensei Jean-Pierre Fischer die Ehre, der mit uns die Gojushiho Sho "sezierte" und uns hier (nicht nur) ordentlich "Kopfarbeit" bescherte, da wir phasenweise die Stellungswechsel und die Arm- und Bein-Techniken getrennt voneinander ausführen sollten, bevor wir die Kata dann noch einige Male vollständig absolvierten.
Der dritte Trainingstag begann mit einem extrem kurzweiligen Bunkai-Training bei Sensei Juilan Chees: Nach einem zuweilen ungewöhnlichen Aufwärmtraining, bei dem wir unter anderem die Chakren in den Handflächen und andere Nervenpunkte aktivierten, gab es gut eine Stunde lang beherztes Partnertraining mit Sequenzen aus der Nijushiho, bevor wir diese Kata dann noch einige Male komplett und ohne Partner ausführten. Nach dieser ersten Einheit wurden wir gnadenlos vom Sonnenschein verwöhnt, der uns äußerlich bräunte und innerlich entspannte - da kam ein echtes Urlaubsgefühl auf: mit guten Freunden unterhalten und einfach die Seele baumeln lassen! Dieses Urlaubsgefühl wurde dann direkt auch auf den Party-Abend übertragen, bei dem ausgiebig gequatscht, getanzt und gefeiert wurde.
Als ich nach meiner Rückkehr am Sonntagabend meinem Mann von den tollen beiden Trainings mit Izumiya Sensei berichete, den wir am Samstag Nachmittag erstmals kennen lernen sollten, brachte er es (wohlgemerkt: als NICHT-Karateka) auf den Punkt: "Insomnia? Nun das war mit Sicherheit nicht zum Einschlafen." Wie Recht er doch hatte, krönten doch die letzten beiden Einheiten den auch bis dahin schon fantastischen Kata-Lehrgang! In der Gruppe ab 2. Dan legte Izumiya Sensei weniger Wert auf einzelne Techniken in den Katas Unsu und Gankaku - sondern eher auf generelle Bewegungs- und Übungsprinzipien. In der Unsu-Einheit gab es z. B. Happo-Kumite (vier Angreifer im Kreis um einen Abwehrenden in der Mitte), bei dem wir üben sollten, nach einem (Gegen-)Angriff sofort wieder nach hinten oder zur Seite agieren zu können. In der allerletzten Trainingseinheit setzte der Sensei mit der Kata Gankaku dann noch einen glänzenden Schlusspunkt des Lehrgangs: Äußerst anschaulich erläuterte uns der Instructor anhand eines Obi den direkten Weg verschiedener Angriffs-, Block-, Faust- und Fußtechniken.
Später lieh er sich von einer Teilnehmerin ein kleines Handtuch und verdeutlichte anhand der Auswring-Bewegung (Hände hierbei senkrecht übereinander, statt waagerecht nebeneinander) seine Vorstellung von Körperspannung. In diesem Moment kam er mir wie ein Zauberkünstler vor, der uns etwas "aus dem Hut" vorzauberte Es gab viele weitere, sehr anschauliche Erklärungen und Vorgaben - z. B. dass die Techniken nicht durch ausufernde Armbewegungen "groß" werden, sondern durch den korrekten Hüfteinsatz. Gerne wurden die Erklärungen verbildlicht durch Vergleiche aus dem Tierreich (Bewegungen wie bei einer Ente oder wie bei einem Oktopus) oder aus dem Alltag ("Die Kata braucht Würze, vielleicht eine Prise Salz." Oder: "Was ich heute erklärt habe, das ist mein eigenes Süppchen. Es würde mich freuen, wenn es Euch schmeckt.") Auch wenn wohl die meisten von uns die vielen Vorgaben noch gerne weiter durch etliche Wiederholungen vertieft hätten, waren wir uns wohl alle einig: super Training, toller Instructor. Einen herzlichen Dank an dieser Stelle für die tollen Übersetzungen von Miriam Klink und Marié Niino. Marié Niino leitete in der zweiten Einheit von Sensei Izumiya auch das Aufwärmtraining und bestätigte wieder einmal meine persönliche Ansicht, dass man die Anleitung der Aufwärmphase auf so einem Karate-Event nicht dem Zufall überlassen sollte.
Ergänzung:
Weitere Tipps von Izumiya Sensei: bei der Gankaku im Einbeinstand möglichst locker im Standbein bleiben, das erleichtert das Halten des Gleichgewichts. Den Fuß, den man sich in die Kniekehle klemmt, langsam über den Boden führen, bevor man ihn hoch nimmt (ähnlich des Anfangs in der Heian Yondan). Ist nebenbei auch noch eine ausgezeichnete Kraftübung für das Standbein!
Beim Vorwärtsgehen im ZK nicht "schaukeln"! Zur Überprüfung beim Vorwärtsgehen beide Arme mit gestreckten Händen vor den Körper nehmen - die Hände müssen auf einer Linie geführt werden. Izumiya hat auch die Knie nicht ganz geschlossen (was m. E. der Lehre Akitas entgegen liefe....). Wenn die Hände zu Beginn der Bewegung "wackeln", dann wird das vordere Bein bewegt oder das Gewicht wird zu Beginn nicht richtig über das vordere Bein geführt. Wackeln die Hände am Ende der Bewegung, so wird das hintere Bein nicht richtig benutzt/gestreckt. Sensei Izumiya legte großen Wert auf die richtige Hüftbewegung, auch in "schwierigen" Ständen wie Kokotsu Dachi oder Kiba Dachi. Hier war er ganz auf der Linie Risto Senseis, der hier genau so mit uns arbeitet! Allerdings hatte Izumiya hier zusätzlich noch eine zutreffende Beschreibung: Er wies darauf hin, dass man die Hüfte nicht einsetzen kann, ohne den Stand leicht zu verändern - beim Kokotsu "darf" man z. B. das Gewicht bei eingedrehter Hüfte ein bisschen mehr auf das vordere Bein legen und beim Kiba Dachi entsprechend auch ein Bein mehr in den Boden "schrauben". Den Sochin Dachi erklärte er kurzer Hand zu einem "offenen" Stand (anders, als z. B. Sensei Akita).
Die Koshi Kamae Bewegung (Stapeln der Hände) in der Gankaku sollten wir uns vorstellen wie das Ducken eines Raubtiers kurz vor dem Angriff.
Beim Kakiwake Uke mit geöffneten Händen sollten wir uns genauso bewegen wie bei einem doppelten Uchi Uke.
Beim Hiji Ate (Im Shizentai stehen und Fäuste in die Hüften stemmen, dann erst mit dem rechten, dann mit dem linken Ellenbogen blocken) sollten wir unsere Füße so bewegen wie in der Bassai Dai bei der doppelten Tsuki- und Uchi-Uke-Kombination.
Später lieh er sich von einer Teilnehmerin ein kleines Handtuch und verdeutlichte anhand der Auswring-Bewegung (Hände hierbei senkrecht übereinander, statt waagerecht nebeneinander) seine Vorstellung von Körperspannung. In diesem Moment kam er mir wie ein Zauberkünstler vor, der uns etwas "aus dem Hut" vorzauberte Es gab viele weitere, sehr anschauliche Erklärungen und Vorgaben - z. B. dass die Techniken nicht durch ausufernde Armbewegungen "groß" werden, sondern durch den korrekten Hüfteinsatz. Gerne wurden die Erklärungen verbildlicht durch Vergleiche aus dem Tierreich (Bewegungen wie bei einer Ente oder wie bei einem Oktopus) oder aus dem Alltag ("Die Kata braucht Würze, vielleicht eine Prise Salz." Oder: "Was ich heute erklärt habe, das ist mein eigenes Süppchen. Es würde mich freuen, wenn es Euch schmeckt.") Auch wenn wohl die meisten von uns die vielen Vorgaben noch gerne weiter durch etliche Wiederholungen vertieft hätten, waren wir uns wohl alle einig: super Training, toller Instructor. Einen herzlichen Dank an dieser Stelle für die tollen Übersetzungen von Miriam Klink und Marié Niino. Marié Niino leitete in der zweiten Einheit von Sensei Izumiya auch das Aufwärmtraining und bestätigte wieder einmal meine persönliche Ansicht, dass man die Anleitung der Aufwärmphase auf so einem Karate-Event nicht dem Zufall überlassen sollte.
Ergänzung:
Weitere Tipps von Izumiya Sensei: bei der Gankaku im Einbeinstand möglichst locker im Standbein bleiben, das erleichtert das Halten des Gleichgewichts. Den Fuß, den man sich in die Kniekehle klemmt, langsam über den Boden führen, bevor man ihn hoch nimmt (ähnlich des Anfangs in der Heian Yondan). Ist nebenbei auch noch eine ausgezeichnete Kraftübung für das Standbein!
Beim Vorwärtsgehen im ZK nicht "schaukeln"! Zur Überprüfung beim Vorwärtsgehen beide Arme mit gestreckten Händen vor den Körper nehmen - die Hände müssen auf einer Linie geführt werden. Izumiya hat auch die Knie nicht ganz geschlossen (was m. E. der Lehre Akitas entgegen liefe....). Wenn die Hände zu Beginn der Bewegung "wackeln", dann wird das vordere Bein bewegt oder das Gewicht wird zu Beginn nicht richtig über das vordere Bein geführt. Wackeln die Hände am Ende der Bewegung, so wird das hintere Bein nicht richtig benutzt/gestreckt. Sensei Izumiya legte großen Wert auf die richtige Hüftbewegung, auch in "schwierigen" Ständen wie Kokotsu Dachi oder Kiba Dachi. Hier war er ganz auf der Linie Risto Senseis, der hier genau so mit uns arbeitet! Allerdings hatte Izumiya hier zusätzlich noch eine zutreffende Beschreibung: Er wies darauf hin, dass man die Hüfte nicht einsetzen kann, ohne den Stand leicht zu verändern - beim Kokotsu "darf" man z. B. das Gewicht bei eingedrehter Hüfte ein bisschen mehr auf das vordere Bein legen und beim Kiba Dachi entsprechend auch ein Bein mehr in den Boden "schrauben". Den Sochin Dachi erklärte er kurzer Hand zu einem "offenen" Stand (anders, als z. B. Sensei Akita).
Die Koshi Kamae Bewegung (Stapeln der Hände) in der Gankaku sollten wir uns vorstellen wie das Ducken eines Raubtiers kurz vor dem Angriff.
Beim Kakiwake Uke mit geöffneten Händen sollten wir uns genauso bewegen wie bei einem doppelten Uchi Uke.
Beim Hiji Ate (Im Shizentai stehen und Fäuste in die Hüften stemmen, dann erst mit dem rechten, dann mit dem linken Ellenbogen blocken) sollten wir unsere Füße so bewegen wie in der Bassai Dai bei der doppelten Tsuki- und Uchi-Uke-Kombination.
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