Das war ja immer mein größtes "Schreckgespenst", was den Triathlon betrifft: das Schwimmen im Kanal. Ähnlich wie die Disziplin Kumite (Freikampf) bei einem anstehenden Karateturnier war das Schwimmen in der grünen Brühe doch bisher immer die größte Herausvorderung. Gerne hätte ich ja mal dort "zur Probe" geschwommen. Aber nicht alleine. Und es bot sich irgendwie bisher keine Gelegenheit, sich jemandem anzuschließen. Bis heute.
Gestern stand nämlich mein Kollege Peter in der Bürotür und fragte, was denn meine Triathlon-Vorbereitungen so machen. Ich weiß seit ein paar Wochen, dass er selbst sich auf die Volksdistanz vorbereitet. Gestern erzählte er mir also dann, dass er sich heute (Feiertag, Fronleichnam) mit zwei Kumpels zum Testschwimmen am Kanal treffen wollte. Na, da hab ich doch gleich gefragt, ob ich mich anschließen könnte. Und ich konnte.
Pünktlich um 13 Uhr fand ich mich also am Kanal ein. Dort herrschte schon emsiges Treiben, da morgen dort das alljährliche Hafenfest beginnt. Am Ufer stand ich dann aber fast alleine, da es dort bei Nieselregen und 16 Grad nicht wirklich zum Verbleiben einlud. Fünf Minuten, zehn Minuten....ich lief die Uferseite einmal auf und ab. Niemand zu sehen. Ach, dachte ich, dann ists denen wohl heute zu ungemütlich und ich wollte mich grade wieder zum Auto begeben, da kam Peter auf seinem Rad um die Ecke geflitzt. Ach, Mist, und ich dachte, ich könnte mich nochmal vor dem Sprung in die Fluten drücken - schließlich war mir doch vom Warten jetzt echt kalt geworden. Aber bald kamen auch die beiden anderen und begaben sich zur künftigen Wechselzone, um kurz darauf barfuß und mit Badehosen bekleidet zurückzukehren. Ich stand da auch jetzt schon im Trisuit und zitterte. Meine Tasche mit Karate-Schlumpf, Autoschlüssel und Handtuch hatte ich nebst den Turnschuhen bei einem Bierstand hinter die Verkleidung gestellt.
Peter sprang als erster beherzt ins Wasser. "Ist gar nicht schlimm", rief er uns zu. Na, toll, er hatte ja auch einen Neo-Shorty an - da hat er gut Reden! Ich kletterte dann etwas unbeholfen an einer kleinen Leiter ins Wasser - und war total überrascht: Im Vergleich zum Hiltruper Freibad letzten Sonntag war es echt die reinste "Badewanne". Das Wasser war auch gar nicht ekelig - nur leider sehr, sehr grün und undurchsichtig. Ich konnte beim Kraul-Schwimmen also gar nichts vor mir im Wasser sehen. Typisch, mein Kontrollzwang wieder! Vermutlich muss ich mich daran einfach gewöhnen und auf "Kontakt" schwimmen, mich nur nach den Seiten orientieren. Diesmal gelang das aber nicht und ich fühlte mich besser, wenn ich zeitweise "Brust" schwamm. In kurzem Abstand hinter Peter (der sicherlich extra für mich langsam geschwommen war), kam ich dann an das 500-m-Ziel. Die anderen beiden warteten schon aber das war mir gleich. Um die Zeit geht es ja nicht, nur ums Ankommen.
Also - keine Bange mehr vor der Schwimm-Disziplin! Und die fehlenden 500 m vom Dienstag (aus-dem-Becken-müssen-wegen-Gewitters) hab ich auch nachgeholt.
So denn - der Triathlon kann kommen!
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