Samstag, 26. Februar 2011

Witziges Wischlappentraining bei Volker

Als ich heute die Trainingshalle betrat, wurde mir direkt bedeuet, dass ich mir einen der Wischlappen nehmen und unter den Gi stecken sollte...komisch, was sind das für neue Gewohnheiten? Ganz konnte ich das mit dem Lappen unter der Jacke dann auch nicht aufklären und ich nahm ihn später auch wieder heraus. Aber die Lappen blieben - so ungewöhnlich das klingt - Trainingsschwerpunkt.

Wir starteten zu zweit mit gegenseitigen Chudan-Gyaku-Tsukis, später Maegeris. Ich hatte Renate als Partnerin und wir langten ganz schön zu! Weiter gings mit Makiwara-, Sandsack- bzw. Pratzentraining: Die Schwarzgurte sollten an die Makiwaras gehen und auch noch den Schutz abmachen, so dass als Trefferfläche nur das blanke Holz diente. Oha, Makiwara habe ich ehrlich gesagt noch nicht so oft in meinem Trainingsprogramm gehabt und dann gleich ohne Polster? Aber wir sollten diesmal nicht unsere Fäuste durch Dagegenschlagen abhärten - nein, wir sollten Maegeris dagegentreten. 30, 20, 10, 5, jeweils rechts und links. Hierbei sollten wir das Knie nach dem Kick hochhalten und den Fuß nicht absetzen. Irgendwie konnte ich mich dabei nicht so wirklich auf einen festen Tritt konzentrieren. Es war mehr eine konditionelle Herausforderung. Anschließend durften wir die Polster wieder draufziehen und es gab Gyaku-Tsukis. Hier konnte ich mich jetzt auf die Technik und die Intensität konzentrieren.

Nun kamen wieder die Lappen zum Einsatz: Wir waren wieder zu zweit und einer von beiden sollte den Lappen, zu einer Wurst gerollt, senkrecht in die Luft halten, etwa Brusthöhe. Der andere sollte nun zunächst Kizami-Tsuki oder Gyaku-Tsuki dagegen schlagen. Hier ging es in erster Linie um die Trefferfläche aber auch um Kondition, denn die Oberstufe sollte sich dabei möglichst frei bewegen. In der nächsten Runde sollte der Lappenhalter dem anderen die Techniken vorgeben. Schließlich sollten wir den Lappen so halten, dass er beinahe wie eine Boxbirne in Jodan-Höhe hing. Jetzt waren alle Techniken frei, auch Geris waren erlaubt, Heito- und Shuto-Uchis, Uraken etc.

Zur "Entspannung" bat Volker uns, die Lappen ausgebreitet vor uns auf den Boden zu legen. Jetzt sollten wir versuchen, die Dinger durch das Einrollen unserer Zehen an uns heran zu ziehen. Das machten wir so ca. dreimal. He, ist sicher eine tolle Thrombosegymnastik ;-) Dann gab es nochwas für die Stärkung der Körperspannung: Wir gingen in den Liegestütz, die Hände auf dem Lappen, und sollten jetzt selbigen mit den Händen nach vorne schieben, so weit es grade ging, ohne auf dem Boden zu liegen. Dann durch Anspannend weiterer Muskeln den Lappen und die Hände wieder zurückziehen. Puh, das war echt gut anstrengend!

Der Blick auf die Uhr verriet uns. dass das Training bald vorbei sein sollte. Eigentlich war noch Kata angekündigt. Und so liefen wir die Heiankatas sowie Tekki 1. Auch hier ließ es sich Volker nicht nehmen, aus speziellen Kata-Sequenzen wahre Muskelfolterübungen zu machen. Besonders hart war das bei der Tekki, die wir in Zeitlupe laufen sollten - da platzt einem schon mal der Schenkel! Auch die Manji-Ukes in der Heian Godan, die wir sicher drei oder vier Minuten unter voller Anspannung der Schultermuskulatur halten sollten, brachten mich an die Grenze meiner Belastbarkeit.

Nach den Katas gab es dann die Kurzmeditation und dann wurden die Lappen endlich ihrem wahren Verwendungszweck zugeführt: dem Wischen :-)

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