Sonntag, 1. Juli 2012

Training, Lehrgang - und dann?

An Trainings- und Lehrgangsmöglichkeiten herrscht für die meisten Karateka kein Mangel. Und besonders die Lehrgänge bei den bundesweit bekannten Instructoren beeindrucken uns meistens sehr mit ihrer Fülle an Informationen und Trainingskonzepten. Doch leider ist häufig bereits nach kurzer Zeit vieles von dem Vermittelten wieder vergessen. Übungen, die auf dem Lehrgang gut nachvollziehbar waren, bekommt man zu Hause nach ein paar Wochen alleine nicht mehr auf die Reihe und kann sie im eigenen Training nicht mehr umsetzen. So wird häufig viel Freizeit und Geld investiert - ohne dass sich ein nachhaltiger Erfolg einstellt. 

Was kann man tun, um dies zu verhindern? Ich selber habe vor vielen Jahren damit begonnen, regelmäßig Trainingsnotizen anzufertigen. Hier kann es vollkommen ausreichen, Stichpunkte zu machen.  Der größtmögliche Erfolg stellt sich ein, wenn zunächst jede Trainingseinheit "protokolliert" wird. Nach einer Weile merkt man, dass sich vieles wiederholt und man schreibt nur noch besondere Trainingsinhalte auf. Welche Techniken wurden ausgeführt und wie wurden sie erklärt? Worauf hat der Trainer/die Trainerin besonders hingewiesen? Was war Schwerpunkt der Einheit? Hatte diese vielleicht sogar ein besonderes Thema (eine Kata oder "heute nur Geris" etc.)? Auch über eigene Wettkämpfe kann man einen Rückblick notieren: Was wurde verlangt? Worauf wurde geachtet? Was bewertet? Hat der Kampfrichter besondere Hinweise gegeben? Was hat gut funktioniert, was nicht? Warum hat der/die andere gewonnen? 

Karateka, die selber Training geben, notieren sich vielleicht auch mal die ein- oder andere Aufwärmübung oder spezielles  Kraft-, Sandsack- oder Pratzentraining, um diese Elemente im eigenen Training wiederzugeben. 

Der erste Effekt stellt sich bereits ein, wenn man versucht, die Dinge, die man grade gelernt, geübt und erlebt hat, zu formulieren: Alles geht einem noch einmal durch den Kopf, man muss es in eigenen Worten wiedergeben. Und natürlich entsteht durch das Aufbewahren der Notizen im Laufe der Zeit auch ein umfangreiches und ganz persönliches Karate-Nachschlagewerk! 

Alles, was man braucht, ist etwas zu schreiben - ein Blatt Papier, ein Collegeblock, eine Kladde....ganz egal, Hauptsache, man kann zeitnah nach dem Training die Gedanken notieren und sie gehen nicht verloren. Technikfreaks haben häufig bei speziellen Lehrgängen sogar eine Videokamera dabei und nehmen Teile des Trainings auf, um sie hinterher in Ruhe zu Hause nachzuerleben. 

Wichtig ist, die Informationen anschließend so zu archivieren, dass man gezielt nach Themen oder Trainingsschwerpunkten suchen kann. Ich persönlich finde hier meinen Blog sehr praktisch: Unter der Funktion "Labels" kann ich meine Stichworte eingeben. Dies können die Namen der verschiedenen Trainer sein oder auch verschiedene Trainingshinhalte wie "Kata" oder "Kumite". Wenn ich nachlesen möchte, wie eine bestimmte Sache vermittelt wurde, finde ich schnell den entsprechenden Eintrag. Ein Vorteil gegenüber Notizen auf Papier ist, dass ich via Internet immer schnell auf die Informationen zugreifen und sie auch mit anderen Karatekas teilen und diskutieren kann. 


 












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