Das erste Kiai ist jetzt also auf dem Hasami Tsuki und die Technik davor wird jetzte als Ryu Yoko Gedan Barei ausgeführt.
Wie wir schon von Andreas Klein wussten, sind die Nihon Nukites mit einer Aufwärtsbewegung auszuführen und wie Andreas es uns als Anwendung erklärte, so wird es jetzt wohl auch in der Ausführung praktiziert: Der Daumen wird seitlich des Zeigefingers angelegt (nicht quer vor Zeige- und Mittelfinger) und gebeugt. Die Ring- und kleiner Finger werden angelegt, Zeige- und Mittelfinger werden möglichst weit gestreckt. Nach den Nihon Nukites geht es ja weiter mit der Drehung nach links und den beiden Teisho Ukes. Wir hatten uns in den letzten Monaten hier vor der Ausführung des ersten Teisho eine Ausholbewegung mit der linken Hand angewöhnt. Diese soll jetzt komplett entfallen. Es geht nur der rechte Arm direkt vom Nihon Nukite in den Teisho, dann folgt der andere Handballen.
Es war viel Neues und die Sache mit dem Kiai war recht verwirrend für viele. Aber Naka Senseis Erklärungen waren wie immer motivierend und überzeugend!
In der zweiten Einheit hatten wir Chubachi Sensei. Ich mag sein Training sehr – auch wenn ihm offenbar noch ein bisschen die Übung und Erfahrung beim Training mit größeren Gruppen fehlt. So ließ er uns z. B. nicht zusammen nach vorne kommen, wenn er etwas erklären wollte. Leider dachten auch nicht alle Trainierenden in den vorderen Reihen daran, sich abzusetzen, so dass von hinten manchmal kaum etwas zu sehen und zu hören war. Gelegentlich hatten wir ihm auch grade in einer Übung alle den Rücken zu gekehrt, als er mit einer Erklärung ansetzte und wir mussten versuchen, über die Schultern einen Blick zu erheischen.
Er startete mit uns mit Kihon-Übungen und zwar einem Wechsel vom Kokotsu Dachi mit Tate Shuto Uke in ZK mit Gyaku Tsuki. Hierbei kam es ihm in erster Linie wohl nicht so sehr auf korrekte Stände an, sondern eher auf die Gewichtsverlagerung. Wir übten dies pro Seite je 30 Mal mit steigender Intensität. Anschließend stellten wir uns mit der linken Schulter zu Shomen Seite, dann aus der Shizen Tai Position mit dem linken Bein nach links in den ZK mit Gyaku Tsuki gleiten, dasselbe dann auch mit rechts. Schließlich übten wir noch Mae Geri aus dem ZK heraus, Absetzen in KK mit Gedan Barei und dann wieder Gewichtsverlagerung in ZK mit Gyaku Tsuki. Nach dieser Kombination war es dann keine große Überraschung, als wir anschließend die Kanku Dai übten! Wir führten sie Stück für Stück aus und der Sensei erklärte seine Schwerpunkte anhand der einzelnen Sequenzen: Am Anfang der Kata sollten wir beim Anheben der Hände nicht nur den Blick mitnehmen, sondern den ganzen Kopf. Wir sollten die Hände dann schnell öffnen und langsamer zusammen führen. Sehr intensiv übten wir die Passage nach der zweiten Uchi-Uke-Tsuki-Kombination (Drehung und mit Morote-Ura-Tsuki zu Boden gehen) sowie den nachfolgenden Kokotsu Dachi mit Shuto Uke – selbstverständlich mit Fokus darauf, beim Kokotsu Dachi nicht hoch zu kommen.
In der dritten Einheit machte Okuma Sensei mit uns dann tatsächlich Tekki I und II sowie Tekki Sandan. Okuma Sensei betonte den Wert der drei Tekki Katas, da die korrekte Ausführung einschließlich Hüfteinsatz die Körpermitte, das Hara, stärke. Er erzählte uns, dass er persönlich zuweilen im Kiba Dachi stehend und ohne Seitwärtsbewegung eine Stunde lang die Armbewegungen mit korrektem Hüfteinsatz übe! Dies wirke sich letztlich auch auf den Hüfteinsatz im Kihon und Kumite aus.
Als nächstes dann die Tekki Sandan. Okuma Sensei schlug gleich vor, dass wir mit einem Partner / einer Partnerin die Kata üben sollten – eine/r macht sie richtig rum, der/die andere als Spiegelbild „ura“. Torsten und ich hatten hiermit erstaunlich wenig Probleme! Wir konnten beide Seiten gut umsetzen!
Gegen Ende der Einheit gab es dann noch Zwei Bunkai Übungen zu Tekki I und II:
Tori greift an mit Tsuki, Uke steht im Shizen Tai und geht beim Angriff mit links ein Stückchen zurück – blockt mit dem rechten Arm den Tsuki so weg, dass er außen steht (Anfang Tekki I). Jetzt mit dem linken Ellenbogen den Ellenbogen des Tori blockieren und mit dem rechten Bein hinten herum gehen, so dass Tori vorwärts zu Boden fällt. Da der rechte Arm des Tori noch fixiert ist und Uke ihn mit diesem auf den Boden führt, ist Tori dort „festgetackert“ - speziell, wenn der Arm in einem Winkel von etwa 90 Grad zum Oberkörper liegt. Sensei Richard Ruzicka schaute in den Trainingspaaren nach dem Rechten und kam auch zu uns, wollte bei dem bereits auf dem Boden liegenden Torsten den Arm noch korrigieren – und riss dabei Torstens Gi entzwei – also: ICH war’s NICHT! :-)
Die zweite Anwendung kam aus der Tekki Nidan: Angriff mit Mae Geri, Uke geht zurück und nimmt mit den Händen den Mae Geri mit (Anwendung aus der Kata: Das ziehen der Hände an die Hüfte – Koshi Kamae mit offener Handfläche) und kontert direkt mit Kizami Mawashi Geri Chudan. absetzen mit dem Bein, welches getreten hatte, hinter Toris vorderem Bein und dann die Achse wieder zurückziehen, so dass der Partner fällt. Okuma Sensei legte großen Wert darauf, dass dies alles sehr schnell und dynamisch ausgeführt werden sollte. Falls das nicht klappt: üben, üben, üben :-)
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