Donnerstag, 6. April 2017

Japan Tag 3

Was für eine Hetze! Nach dem Frühstück mussten wir in der klösterlichen Enge unseres Zimmers erstmal wieder unsere Klamotten sortieren und einpacken! Warum verändert sich eigentlich der Aggregatzustand von Wäsche und sonstigem Reisegepäck schon nach zwei Tagen so erheblich????

Nach dem Auschecken zur Akusabashi Station und mit der Metro zum Bahnhof Tokio. Dort mussten wir unseren Voucher für das JR-Ticket umtauschen. Im JR-Ticket-Office habe ich sicher eine halbe Stunde angestanden, bis ich erfuhr, dass man dort nicht zuständig sei. Ich müsse raus, links rum und die Treppe hoch. Torsten kam mit und wir merkten bald, dass wir unter der Wegbeschreibung etwas anderes erwartet hatten, als kilometerweit durch den riesigen Bahnhof zu laufen! Dann aber fanden wir die richtige Stelle. Ich hinein und mir von einem Officer helfen lassen. Ich fragte dann noch nach der schnellsten Verbindung nach Kawaguchiko (Mt Fuji) und hörte, dass der Zug bereits in 6 Minuten abfahren sollte! Und wir mit unserem schweren Gepäck und durch den großen Bahnhof! Auf die Minute fanden wir dann aber das Gleis und hopsten durch die sich schon schließenden Türe. Puh! Nach 15 Minuten wieder raus - ausgerechnet am weltgrößten Bahnhof (hinsichtlich der Zahl der Fahrgäste) Shinjuku nur wenige Minuten zum Wechsel auf ein anderes Gleis und wieder Glück gehabt, denn zwei Sekunden später....Jetzt ging es gemütlich durch japanische Landschaften, die irgendwie einen ärmlichen, um nicht zu sagen verwahrlosten Eindruck machten! Am Bahnhof Otsuki stiegen wir um in einen kleinen Bimmelzug mit historischem Flair. Obgleich uns Express-Karten verkauft worden waren, bummelte das kleine Ding gemütlich durch die Gegend. Nicht schlimm, denn so konnten wir kurz vor dem ziel bereits den Fuji mit seiner klassischen Wolkenkrone sehen! In Kawaguchiko gab es dann erstmal eine kleine Panik, da Torsten ein Hotel reserviert hatte, aber keine Reservierungsbestätigung von Booking Com erhalten hatte. Er wusste den Namen des Hotels nicht, nur in etwa, wo es liegen sollte - knapp 2 km vom Bahnhof entfernt - also weiter traben mit unseren schweren Rucksäcken! Aber es gab eigentlich nichts zu klagen, denn bei jedem Blick über die Schulter sah der Fuji San majestätischer aus! Inzwischen waren sogar die Wolken verschwunden, so dass wir ihn in voller Pracht sehen konnten! Wahnsinn!

Am Hotel angekommen staunte ich nicht schlecht! Da hatte Torsten aber eine feudale Bleibe ausgesucht! Am Eingang mit dem frisch geharkten Kies wurde uns erstmal das Gepäck abgenommen und ein Jasmintee gereicht. Leider stellte sich heraus, dass wir hier gar nicht vorgesehen waren, will sagen, dass Torsten hier gar nichts reserviert hatte! Schnell konnte festgestellt werden, welches Hotel das richtige ist und wir wurden dann sogar mit dem Hotel-Shuttle abgeholt! Das andere Hotel war allerdings nicht minder schön - vielleicht sogar schöner! Jedenfalls, was unser Zimmer anging: Torsten hatte ein Zimmer im japanischen Stil ausgesucht mit Futon-Betten, Tatami-Fußboden, den klassischen Schiebetüren, es passte einfach alles! Zu unserer großen Freude hatte das Hotel sogar ein eigenes Onsen, ein heißes Bad mit Sauna, nach Geschlechtern getrennt und sehr, sehr japanisch! Wir blieben nach dem Abendessen, welches wir "leider" in Heidis Flowergarden (echt!) um die Ecke einnehmen mussten, da wir bei uns nicht vorreserviert haten, dann auch jeder eine Stunde in seinem Onsen-Bereich, bis wir aufgewärmt und total schrumpelig aufs Zimmer gingen. Das Essen bei Heidi war übrigens sehr lecker: Wir hatten Lachs bestellt mit gegrilltem und eingelegtem Gemüse! Herrlich!

Morgen wird es wieder spannend, da wir eigentlich nach Hiroshima wollen - aber feststellten, dass wir wohl erst zurück Richtung oder sogar ganz bis nach Tokio müssen :-( Mal schauen, vielleicht gibt es noch eine Alternative.

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