Am 21.07.2012 war erstmals Landesstützpunkttrainer Andreas Klein zu Gast bei uns im Dojo. Man mag darüber streiten, ob es sinnvoll ist, einen Lehrgang mitten in den Ferien abzuhalten, aber dieser Termin war der nächst mögliche, an dem Andreas Zeit für uns hatte. Andreas zieht seit 1986 regelmäßig den Gi an - mit dem Katatetraining begonnen hat er, wie er selber sagt, aber erst im Jahr 1989. Bis dahin war Karate für ihn ein Gelegenheitssport neben anderen Aktivitäten - ganz interessant, aber nach Verlassen des Dojos auch wieder aus dem Kopf. Ab 1989 veränderte sich seine Einstellung zur Kampfkunst - sie begann, ein wesentlicher Lebensinhalt zu werden. Und so verbringt er seitdem einen Großteil seiner Freizeit im Gi, im Dojo, in Gedanken beim Karate. Während seiner aktiven Zeit hat er die halbe Welt bereist und zahlreiche Kontakte geknüpft - unter anderem auch mit weltweit angesehenen Senseis aus dem Honbu-Dojo wie Naka Sensei und auch den Senseis Nakayama und Heselton, die ich kürzlich in Stuttgart auf einem Lehrgang erleben durfte.
Durch seine permanente Auseinandersetzung mit Karate und dem Austausch mit seinen hochgraduierten Trainerkollegen sowie seine wohl beispiellose Förderung durch unseren Chief-Instructor Shihan Ochi, gepaart mit seiner höchst präzisen Art, sich zu bewegen, ist Andreas für mich eine der höchsten Instanzen wenn es etwa um Detailarbeit in Sachen Kata geht. Viele von Andreas' Ansichten decken sich zudem mit denen von Sensei Risto - die Bedeutung der Beinarbeit, die Art der Wendungen oder auch die Idee, dass die Grundlage der Karatetechniken "immer dieselbe" ist, egal, ob im Kihon, Kata oder Kumite. Andreas brachte diese These prägnant so auf den Punkt in dem er an fast allen Stellen einer Kata behaupten konnte, dass wir immer an "Kizami-Tsuki / Gyaku-Tsuki" denken sollten - so würden wir immer den korrekten Hüfteinsatz hinbekommen. Ganz nebenbei gab uns Andreas auch wertvolle Hinweise zum generellen Aufbau einer Karate-Stunde: Inzwischen geht man ganz weg von ausgiebigen Dehn- und Kräftigungsübungen zu Beginn einer Einheit - fünf bis zehn Minuten Aktivierung des Kreislaufs und Erwärmung der Muskulatur mit karatespezifischen Bewegungen sind sinnvoller als ein den Körper ermüdendes, fünfzehn- bis zwanzigminütiges Aufwärmtraining. Dehn- und Strechübungen sollten besser im Anschluss an das Training abgehalten werden.
In die Details zu den gestern vertieften Katas zu gehen, macht an dieser Stelle keinen Sinn. Mir fiel eigentlich auch nur an einer Stelle eine Abweichung von dem auf, was ich bei Risto bisher gelernt hatte - und selbst diese Abweichung konnten wir beim den Abend abschließenden Mondo in Verbindung mit einem leckeren Essen beim Chinesen erklären und "ausbügeln". Andreas wies uns an zahlreichen Stellen der verschiedenen Katas zudem auf wesentliche Unterschiede zwischen der "richtigen", also SV-geeigneten Ausführung der Kata und der Wettkampfausführung hin. Zudem konnte er sowohl über die bandaktuellen Änderungen im Honbu-Dojo berichten (dort werden aktuell in den Katas keine Blickwendungen mehr vor einem Richtungswechsel vorgenommen, da der Kopf zum Rumpf zählt und zeitgleich mit diesem bewegt werden soll; eine Ausnahme gibt es merkwürdiger Weise nur bei den Tekkis), als auch über die im DJKB gültige Version.
Ich hoffe sehr, dass wir Andreas schon bald wieder bei uns im Dojo begrüßen können.
Sonntag, 22. Juli 2012
Montag, 16. Juli 2012
Heselton und Nakayama - zwei Techniker mit Tempo
Am 14. und 15.07.2012 fand das "1st Double Impact Shotokan-Karate-Seminar" in Stuttgart statt. Als Trainer waren die Senseis Richard Heselton und Nakayama Takeo angekündigt worden, die bis dato zumindest mir beide nicht bekannt waren. Internet Recherchen klärten bald nicht nur darüber auf, dass die beiden Instructoren Schüler des charismatischen Karatemeisters Naka Tatsuya sind, sondern ließen uns auch darüber staunen, dass Sensei Richard für einen Nichtjapaner so herausragende Leistungen und Wettkampferfolge erbracht hatte, wie es mir bisher nur von Stan Schmidt zu Ohren gekommen war.
Es traf sich in Stuttgart ein hochrangiges Grüppchen von in erster Linie Braun- und Schwarzgurten, die zum Teil sogar noch weiter angereist waren als wir Münsteraner. Die Tatsache, dass rund 50 Teilnehmer weniger trainierten, als erhofft, lag offenbar nicht nur darin begründet, dass die beiden Senseis bisher in Deutschland weitgehend unbekannt waren, sondern auch darin, dass der Lehrgang terminlich etwas zwischen dem Pfingstlehrgang in Berlin mit den Senseis Naka und Kiiskilä und dem Gasshuku in Konstanz eingequetscht war.
Die zeitliche Nähe zum Pfingstlehrgang war allerdings für die Karateka, die auch an diesem teilgenommen hatten, ein echtes Plus. Denn die Handschrift Sensei Nakas war bei dem Lehrgang in Stuttgart unverkennbar.
Sensei Richard Heselton vermittelte die Grundprinzipien der Naka-Linie: Bereits die Aufwärmgymnastik war systematisch so aufgebaut, dass sie über funktionale Kräftigungsübungen und plyometrische Bewegungsmuster optimal auf sein reaktives Karatetraining vorbereitete: Ob wir auf allen Vieren mit unseren Beinen "bouncen" oder wie Spiderman im Vorwärts- oder Rückwärtsgang durch die Halle krabbeln sollten - oder ob unser Muskelapparat durch ungewohnte Halteübungen zu sprengen drohte - es gab bereits hier viele Impulse für das Training daheim und schon beim Aufwärmtraining wurde klar, dass wir ab jetzt nicht mehr "so wie immer" trainieren würden.
Nakayama Sensei vermittelte uns innerhalb kürzester Zeit die kleine "Kihon-Kata", die auch Sensei Naka in Berlin im Gepäck hatte - sehr anspruchsvolles Kihon mit blitzschnellen, explosiven Tsukis und gestochen scharfen Geris!
Das Kihon-Training fand bei beiden Senseis ansonsten zu einem großen Teil auf der Stelle statt: Tsukis im Shizen-Tai in verschiedene Richtungen wie bei Sensei Naka in Berlin oder im Musobi-Dachi (wobei es hierbei schon wesentlich schwieriger war, den Impuls aus der Hüfte kommen zu lassen), Tsukis, die zum Geri gehörten, und anspruchsvolle Wechsel-Kombinationen mit Kizami- und Gyaku-Tsukis, bei denen wir je einen Schritt in Zenkutsu-Dachi vor und schnell wieder zurück in Shizen-Tai gehen sollten - alle Bewegungsmuster waren sehr reaktiv und dynamisch, ohne große Pausen zwischen den einzelnen Techniken, mit möglichst wenig "dead time" zwischendurch. "I want you to learn to use your breath for speed", war ein Leitsatz von Sensei Richard, und da mein Trainingspartner und ich dieses Prinzip schon von vielen Trainings bei Risto Kiiskilä kannten, fiel es uns nicht schwer, z. B. drei Tsukis auf einem Atemzug auszuführen. Es machte richtig Spaß, zu sehen, ob man es schneller schaffte, als der Nachbar! Unterstützen lassen sollten wir uns dabei durch den Schwung der einzelnen Techniken: Das Hikite der einen Technik ist gleichzeitig die Ausholbewegung für die nächste. So schlug und trat man fortwährend um sich, fühlte sich wie ein Perpetuum Mobile und brauchte fast keine Muskelkraft.
Die eigene Atmung als Hilfsmittel nutzen, den Schwung der einen Technik für die nächste und dann noch die naturgegebene Schwerkraft:"Use gravity - it's all around here. And it's free!" Wie schon bei Sensei Naka in Berlin sollten wir versuchen, uns beim Vorwärtsgehen nach vorne fallen zu lassen. Der Körper versucht automatisch, einen Sturz zu verhindern und sich aufzufangen. Die Vorwärtsbewegung wird auf diese Weise erheblich schneller, als ein bewusstes Verlagern des Schwerpunktes und absichtliches Vorwärtsgehen. Dieses - ich nenne es mal: reaktive Schwerkrafttraining führte zu unglaublich schnellen Techniken mit minimalen aber explosiven Kimephasen. Am Ende flog man beinahe durch die Kombinationen und war froh, wenn die Gedanken den Armen und Beinen zeitlich noch folgen konnten!
Dieses für viele von uns neue Karatekonzept - angefangen bei einer vorbereitenden Aufwärmphase, über Grundlagen-Kihon-Training, wurde schließlich auch auf Katas und das Partnertraining übertragen. Allerdings muss ich sagen, dass es vermutlich noch einiger Übung und Verinnerlichung bedarf, bis die grundlegenden Bewegungsabläufe so automatisiert sind, dass sie sich auf alle Karatebereiche übertragen lassen. Einen erheblichen Vorteil haben hierbei alle Karateka, die schon länger weniger statisch und eher dynamisch trainieren - aber obwohl auch ich schon viele Jahre bemüht bin, den eher dynamischen Weg zu gehen, werden noch viele Schweißtropfen den Gi durchdringen, bevor das Konzept komplett umgesetzt werden kann.
Hier noch ein paar Technik-Details:
1. Reaktivkrafttraining: Shizen-Tai, linke Faust nach vorne; zwei Tsukis je 45 Grad nach vorne, erst mit rechts nach links schlagen, dann mit links nach rechts schlagen und zum Schluss mittig - dann mit der anderen Seite starten. Immer Sanbon-Tsukis, aber nicht im Sanbon-Rhythmus (hä-hähä), sondern gleichmäßig und so schnell es geht, möglichst auf einem Atemzug, das Hikite bereits als Ausholbewegung für den nächsten Tsuki ausnutzen (reaktiv), minimale Kimephase, Impuls aus der Hüfte kommen lassen (Naka hatte sogar noch auf einen "double-twist" der Hüfte bestanden, das wurde bei diesem Lehrgang nicht so explizit gefordert). Die "Senior-Grades" sollten schließlich am Ende nach vorne zwei Tsukis ausführen und trotzdem schneller sein als die Farbgurte.
Variante: aus dem Shizen-Tai links und rechts nicht Gyaku-, sondern Kizami-Tsuki (also nach links mit der linken Faust, nach rechts mit der rechten) schlagen, zum Abschluss in die Mitte Tsuki (bei Naka war es hier ein abschließender Kage-Tsuki)
2. Schwerkrafttraining: Aus dem Shizen-Tai links raus in den Kiba-Dachi "fallen", die Schwerkraft ausnutzen, nicht erst runter und dann zur Seite (dadurch hätte man schon wieder Zeit verloren), dabei Tsuki mit rechts, wieder in Shizen-Tai, zur anderen Seite.
Links vor in ZK mit Kizami-Tsuki, zurück, dann rechts
Links vor mit Gyaku-Tsuki rechts, dann zurück, hantei
Links vor mit Gyaku-Tsuki (re), beim Zurückgehen ins Shizen-Tai Kizami-Tsuki mit links, so dass in der Entstellung die Fäuste beide wieder an der Hüfte sind, hantei
Links raus in KB mit Tsuki rechts, von da aus sofort links zurück und mit links Gyaku-Tsuki, dann sofort links vor und Kizami-Tsuki mit links, Shizen-Tai, hantei
Mae-Geri aus Musobi-Dachi
Shizen-Tai, Mae-Geri, vorne absetzen im ZK, hinteres Bein Mae-Geri, vorne absetzen, Kizami Mae-Geri und absetzen im Shizen-Tai
Aus Kamae:
- vor mit Kizami-Tsuk / Gyaku-Tsuki
- sofort danach (ohne "dead time") Gyaku-Tsuki / Kizami (beim Zurückziehen des Beines den Kizami schon wieder an der Hüfte haben, Faust also schneller zurück als das Bein)
- dann den Risto-Shuffle, aber nicht im Halbkreis, sondern vorwärts, wird dann eine Art "Hopserlauf" - eignet sich hervorragend zum Antäuschen und Unterbrechen des Rhythmus) und wieder Kizami oder Gyaku-Tsuki
Diese Übungen hatten wir am Freitagabend bei der inoffiziellen Trainingseinheit mit Richard gemacht. In einer der letzten beidenTrainingseinheit am Sonntag, bei der ich leider nur als Zuschauerin teilnehmen durfte, hat Richard diese Übung noch etwas ausgebaut: Er ist quasi vorwärts gerannt und hat zwischendurch den Gegner direkt Brust an Brust angerempelt, ihm so die Chance zum Konter genommen. Erstaunlicher Weise wirkte selbst das bei ihm nicht unkontrolliert oder rumpelig!
Nakayamas Kihon-Kata
1. rechtes Bein 45 Grad nach hinten raus und Gyaku-tsuki mit rechts, dann im Stand Age-Uke und mit demselben Arm Uraken (Peitsche) und Gyaku-Tsuki. Dann Mae-Geri, hinten absetzen mit Gyaku-Tsuki
2. ZK rückwärts mit Soto-Uke, Gyaku-Tsuki, mit dem zurückziehen des Gyaku-Tsuki Drehung einleiten (wie Heian Sandan) und absetzen im KB mit Yoko-Uraken Gyaku-Tsuki
3. Vor mit KK und Uchi-Uke (beim KK darauf achten, dass der Schwerpunkt abgesenkt wird (Schwerkraft) und nicht das Gewicht zur Seite geht). Im Vorgehen uchi Uke zum Kizami Tsuki strecken und Absetzen ZK mit Sanbon-Tsuki
4. KK mit Shuto Uke, wendung mit KK und Shuto-Uke, Kizami Mawashi-Geri und Absetzen mit Gyaku-Tsuki
Techniken aneinander gefügt, nach dem Mae-Geri-Gyaku-Tsuki einen Schritt vor mit Oi-Tsuki im ZK dann rückwärts mit Soto-Uke-Gyaku-Tsuki
Partnertraining - Reaktivität (von Nakayama Sensei - bei den Braungurten gesehen)
A steht im Shizen-Tai, B geht rechts zurück mit Gedan-Barai
Angriff vor in ZK mit chudan Tsuki, Block re zurück und mit li Gedan Barai
dann geht A vor mit Tsuki chudan, B zurück mit Block Gedan Barai
Das Ganze zunächst auf zwei Zeiten, später auf eine Zeit, die Pausen minimieren, immer gleich wieder vor nach dem Block
Bei den Schwarzguten mit Richard eine Kumite-Übung, die stark an Ristos Training erinnerte:
Beide voreinander im Kamae, einer bleibt zunächst stehen, der andere verringert die Distanz, indem er mit Suri-Ashi vorrutscht (dabei hinteres/Standbein unter Schwerpunkt ziehen, vorderes Bein nach vorne schieben) und Gyaku-Tsuki. Anders als bei Risto hier aber keine Pause vor dem Tsuki, sondern unmittelbar (keine "dead time", ist klar!) vor.
Jetzt sofort wieder mit dem vorderen Bein abstoßen und 45 Grad nach hinten rechts raus, um sofort wieder von hinten nach vorne zu katapultieren und um die Deckung des Partners herum Kizami- oder Gyaku-Tsuki zu schlagen.
Nakayama-Sensei mit den Black-Belts (eine im Prinzip ganz einfache Übung, aber der Wechsel zwischen den Kumiteformen machts offenbar schwierig)
A re zurück Gedan Barai, B Shizen-Tai, Angriff durch A mit Tsuki Jodan, B geht zurück in ZK mit Age-Uke/Gyaku-Tsuki, dann beide voreinander in Kamae und Jiyu-Ippon-Kumite - B greift jetzt zuerst an mit Tsuki Jodan, A blockt und kontert - de facto ist es im Regelfall beim Kihon-Ipppon-Kumite geblieben...
Es traf sich in Stuttgart ein hochrangiges Grüppchen von in erster Linie Braun- und Schwarzgurten, die zum Teil sogar noch weiter angereist waren als wir Münsteraner. Die Tatsache, dass rund 50 Teilnehmer weniger trainierten, als erhofft, lag offenbar nicht nur darin begründet, dass die beiden Senseis bisher in Deutschland weitgehend unbekannt waren, sondern auch darin, dass der Lehrgang terminlich etwas zwischen dem Pfingstlehrgang in Berlin mit den Senseis Naka und Kiiskilä und dem Gasshuku in Konstanz eingequetscht war.
Die zeitliche Nähe zum Pfingstlehrgang war allerdings für die Karateka, die auch an diesem teilgenommen hatten, ein echtes Plus. Denn die Handschrift Sensei Nakas war bei dem Lehrgang in Stuttgart unverkennbar.
Sensei Richard Heselton vermittelte die Grundprinzipien der Naka-Linie: Bereits die Aufwärmgymnastik war systematisch so aufgebaut, dass sie über funktionale Kräftigungsübungen und plyometrische Bewegungsmuster optimal auf sein reaktives Karatetraining vorbereitete: Ob wir auf allen Vieren mit unseren Beinen "bouncen" oder wie Spiderman im Vorwärts- oder Rückwärtsgang durch die Halle krabbeln sollten - oder ob unser Muskelapparat durch ungewohnte Halteübungen zu sprengen drohte - es gab bereits hier viele Impulse für das Training daheim und schon beim Aufwärmtraining wurde klar, dass wir ab jetzt nicht mehr "so wie immer" trainieren würden.
Nakayama Sensei vermittelte uns innerhalb kürzester Zeit die kleine "Kihon-Kata", die auch Sensei Naka in Berlin im Gepäck hatte - sehr anspruchsvolles Kihon mit blitzschnellen, explosiven Tsukis und gestochen scharfen Geris!
Das Kihon-Training fand bei beiden Senseis ansonsten zu einem großen Teil auf der Stelle statt: Tsukis im Shizen-Tai in verschiedene Richtungen wie bei Sensei Naka in Berlin oder im Musobi-Dachi (wobei es hierbei schon wesentlich schwieriger war, den Impuls aus der Hüfte kommen zu lassen), Tsukis, die zum Geri gehörten, und anspruchsvolle Wechsel-Kombinationen mit Kizami- und Gyaku-Tsukis, bei denen wir je einen Schritt in Zenkutsu-Dachi vor und schnell wieder zurück in Shizen-Tai gehen sollten - alle Bewegungsmuster waren sehr reaktiv und dynamisch, ohne große Pausen zwischen den einzelnen Techniken, mit möglichst wenig "dead time" zwischendurch. "I want you to learn to use your breath for speed", war ein Leitsatz von Sensei Richard, und da mein Trainingspartner und ich dieses Prinzip schon von vielen Trainings bei Risto Kiiskilä kannten, fiel es uns nicht schwer, z. B. drei Tsukis auf einem Atemzug auszuführen. Es machte richtig Spaß, zu sehen, ob man es schneller schaffte, als der Nachbar! Unterstützen lassen sollten wir uns dabei durch den Schwung der einzelnen Techniken: Das Hikite der einen Technik ist gleichzeitig die Ausholbewegung für die nächste. So schlug und trat man fortwährend um sich, fühlte sich wie ein Perpetuum Mobile und brauchte fast keine Muskelkraft.
Die eigene Atmung als Hilfsmittel nutzen, den Schwung der einen Technik für die nächste und dann noch die naturgegebene Schwerkraft:"Use gravity - it's all around here. And it's free!" Wie schon bei Sensei Naka in Berlin sollten wir versuchen, uns beim Vorwärtsgehen nach vorne fallen zu lassen. Der Körper versucht automatisch, einen Sturz zu verhindern und sich aufzufangen. Die Vorwärtsbewegung wird auf diese Weise erheblich schneller, als ein bewusstes Verlagern des Schwerpunktes und absichtliches Vorwärtsgehen. Dieses - ich nenne es mal: reaktive Schwerkrafttraining führte zu unglaublich schnellen Techniken mit minimalen aber explosiven Kimephasen. Am Ende flog man beinahe durch die Kombinationen und war froh, wenn die Gedanken den Armen und Beinen zeitlich noch folgen konnten!
Dieses für viele von uns neue Karatekonzept - angefangen bei einer vorbereitenden Aufwärmphase, über Grundlagen-Kihon-Training, wurde schließlich auch auf Katas und das Partnertraining übertragen. Allerdings muss ich sagen, dass es vermutlich noch einiger Übung und Verinnerlichung bedarf, bis die grundlegenden Bewegungsabläufe so automatisiert sind, dass sie sich auf alle Karatebereiche übertragen lassen. Einen erheblichen Vorteil haben hierbei alle Karateka, die schon länger weniger statisch und eher dynamisch trainieren - aber obwohl auch ich schon viele Jahre bemüht bin, den eher dynamischen Weg zu gehen, werden noch viele Schweißtropfen den Gi durchdringen, bevor das Konzept komplett umgesetzt werden kann.
Hier noch ein paar Technik-Details:
1. Reaktivkrafttraining: Shizen-Tai, linke Faust nach vorne; zwei Tsukis je 45 Grad nach vorne, erst mit rechts nach links schlagen, dann mit links nach rechts schlagen und zum Schluss mittig - dann mit der anderen Seite starten. Immer Sanbon-Tsukis, aber nicht im Sanbon-Rhythmus (hä-hähä), sondern gleichmäßig und so schnell es geht, möglichst auf einem Atemzug, das Hikite bereits als Ausholbewegung für den nächsten Tsuki ausnutzen (reaktiv), minimale Kimephase, Impuls aus der Hüfte kommen lassen (Naka hatte sogar noch auf einen "double-twist" der Hüfte bestanden, das wurde bei diesem Lehrgang nicht so explizit gefordert). Die "Senior-Grades" sollten schließlich am Ende nach vorne zwei Tsukis ausführen und trotzdem schneller sein als die Farbgurte.
Variante: aus dem Shizen-Tai links und rechts nicht Gyaku-, sondern Kizami-Tsuki (also nach links mit der linken Faust, nach rechts mit der rechten) schlagen, zum Abschluss in die Mitte Tsuki (bei Naka war es hier ein abschließender Kage-Tsuki)
2. Schwerkrafttraining: Aus dem Shizen-Tai links raus in den Kiba-Dachi "fallen", die Schwerkraft ausnutzen, nicht erst runter und dann zur Seite (dadurch hätte man schon wieder Zeit verloren), dabei Tsuki mit rechts, wieder in Shizen-Tai, zur anderen Seite.
Links vor in ZK mit Kizami-Tsuki, zurück, dann rechts
Links vor mit Gyaku-Tsuki rechts, dann zurück, hantei
Links vor mit Gyaku-Tsuki (re), beim Zurückgehen ins Shizen-Tai Kizami-Tsuki mit links, so dass in der Entstellung die Fäuste beide wieder an der Hüfte sind, hantei
Links raus in KB mit Tsuki rechts, von da aus sofort links zurück und mit links Gyaku-Tsuki, dann sofort links vor und Kizami-Tsuki mit links, Shizen-Tai, hantei
Mae-Geri aus Musobi-Dachi
Shizen-Tai, Mae-Geri, vorne absetzen im ZK, hinteres Bein Mae-Geri, vorne absetzen, Kizami Mae-Geri und absetzen im Shizen-Tai
Aus Kamae:
- vor mit Kizami-Tsuk / Gyaku-Tsuki
- sofort danach (ohne "dead time") Gyaku-Tsuki / Kizami (beim Zurückziehen des Beines den Kizami schon wieder an der Hüfte haben, Faust also schneller zurück als das Bein)
- dann den Risto-Shuffle, aber nicht im Halbkreis, sondern vorwärts, wird dann eine Art "Hopserlauf" - eignet sich hervorragend zum Antäuschen und Unterbrechen des Rhythmus) und wieder Kizami oder Gyaku-Tsuki
Diese Übungen hatten wir am Freitagabend bei der inoffiziellen Trainingseinheit mit Richard gemacht. In einer der letzten beidenTrainingseinheit am Sonntag, bei der ich leider nur als Zuschauerin teilnehmen durfte, hat Richard diese Übung noch etwas ausgebaut: Er ist quasi vorwärts gerannt und hat zwischendurch den Gegner direkt Brust an Brust angerempelt, ihm so die Chance zum Konter genommen. Erstaunlicher Weise wirkte selbst das bei ihm nicht unkontrolliert oder rumpelig!
Nakayamas Kihon-Kata
1. rechtes Bein 45 Grad nach hinten raus und Gyaku-tsuki mit rechts, dann im Stand Age-Uke und mit demselben Arm Uraken (Peitsche) und Gyaku-Tsuki. Dann Mae-Geri, hinten absetzen mit Gyaku-Tsuki
3. Vor mit KK und Uchi-Uke (beim KK darauf achten, dass der Schwerpunkt abgesenkt wird (Schwerkraft) und nicht das Gewicht zur Seite geht). Im Vorgehen uchi Uke zum Kizami Tsuki strecken und Absetzen ZK mit Sanbon-Tsuki
4. KK mit Shuto Uke, wendung mit KK und Shuto-Uke, Kizami Mawashi-Geri und Absetzen mit Gyaku-Tsuki
Techniken aneinander gefügt, nach dem Mae-Geri-Gyaku-Tsuki einen Schritt vor mit Oi-Tsuki im ZK dann rückwärts mit Soto-Uke-Gyaku-Tsuki
Partnertraining - Reaktivität (von Nakayama Sensei - bei den Braungurten gesehen)
A steht im Shizen-Tai, B geht rechts zurück mit Gedan-Barai
Angriff vor in ZK mit chudan Tsuki, Block re zurück und mit li Gedan Barai
dann geht A vor mit Tsuki chudan, B zurück mit Block Gedan Barai
Das Ganze zunächst auf zwei Zeiten, später auf eine Zeit, die Pausen minimieren, immer gleich wieder vor nach dem Block
Bei den Schwarzguten mit Richard eine Kumite-Übung, die stark an Ristos Training erinnerte:
Beide voreinander im Kamae, einer bleibt zunächst stehen, der andere verringert die Distanz, indem er mit Suri-Ashi vorrutscht (dabei hinteres/Standbein unter Schwerpunkt ziehen, vorderes Bein nach vorne schieben) und Gyaku-Tsuki. Anders als bei Risto hier aber keine Pause vor dem Tsuki, sondern unmittelbar (keine "dead time", ist klar!) vor.
Jetzt sofort wieder mit dem vorderen Bein abstoßen und 45 Grad nach hinten rechts raus, um sofort wieder von hinten nach vorne zu katapultieren und um die Deckung des Partners herum Kizami- oder Gyaku-Tsuki zu schlagen.
Nakayama-Sensei mit den Black-Belts (eine im Prinzip ganz einfache Übung, aber der Wechsel zwischen den Kumiteformen machts offenbar schwierig)
A re zurück Gedan Barai, B Shizen-Tai, Angriff durch A mit Tsuki Jodan, B geht zurück in ZK mit Age-Uke/Gyaku-Tsuki, dann beide voreinander in Kamae und Jiyu-Ippon-Kumite - B greift jetzt zuerst an mit Tsuki Jodan, A blockt und kontert - de facto ist es im Regelfall beim Kihon-Ipppon-Kumite geblieben...
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Core-Training,
Functional-Training,
Heselton,
Karate,
Kihon,
Kihon-Ippon-Kumite,
Kumite,
Plyometrie
Double-Impact - Core-Training und Plyometrie
I. Core-Training / Functional Training:
- auf den Bauch legen die Arme jeweils im Winkel von 90 Grad vom Körper ablegen; die Schulterblätter zusammenziehen
- wie oben, jetzt mit der rechten Hand den rechten Fuß fassen und die Ferse zum Gesäß ziehen, Knie am Boden lassen. Jetzt die rechte Pobacke anspannen - dasselbe mit links, dann beide Seiten gleichzeitig
- auf dem Bauch liegend die Arme in den Liegestütz bringen, die Schulterblätter zusammenführen, halten
- auf dem Bauch liegend die Arme nach vorne ausstrecken (über den Kopf) und die Handflächen auf den Boden bringen; Ballen aufstellen; jetzt durch Anspannung des gesamten Körpers diesen vom Boden abheben und so lange wie möglich halten
- auf dem Bauch liegend die Arme auf den Ellenbogen ablegen, Körper anheben und halten
- wie oben, zusätzlich noch ein Bein anheben und halten, Beine wechseln
- Auf den Boden setzen, Oberkörper aufrecht, Beine nebeneinander und grade nach vorne ausgestreckt, Arme neben dem Gesäß abstützen; jetzt die Arme nach vorne kreisen und etwa auf Kniehöhe mit den Handflächen auf dem Boden ablegen; nun Druck auf die Handflächen und mit Schwung den Körper vom Boden abheben und nach vorne katapultieren, so dass sich das Gesäß etwa wieder zwischen den Handflächen befindet - hier noch ein paar Sekunden halten (Fersen sind auf dem Boden, Gesäß ist oben)
- auf dem Boden sitzend (wie oben) die Hände neben dem Gesäß ablegen, Druck aufbauen und den Körper mit nach vorne gestreckten Beinen anheben (Fersen gehen auch vom Boden hoch)
- Kniebeugen, beim Runtergehen darauf achten, dass der Oberkörper möglichst aufrecht bleibt und sich so wenig wie möglich nach vorne neigt
- in den Seitstütz gehen: Ellenbogen aufstellen und das untere Bein auf der Fußaußenkante; den Körper durch Spannung in der Diagonalen halten
- wie oben, jetzt noch das obere Bein anheben
- wie oben, das obere Bein und den oberen Arm anheben
- auf den Rücken legen, die Ellenbogen seitlich vom Körper ablegen und Gesäß anheben / Körper in die Diagonale bringen
- wie oben, zusätzlich noch ein Bein anheben, Beine wechseln
- mit dem rücken auf den Boden legen, Beine im Winkel von 90 Grad nach oben, Arme seitlich znd parallel neben dem Körper ablegen, jetzt Gesäß und Rücken hochdrücken in die "Kerze", halten
- Vierfüßlerstand: li Arm und re Bein ausstrecken und halten, Seitenwechsel
- mit Partner: A setzt sich auf den Boden, Oberkörper aufrecht, re Arm neben dem re Ohr nach hinten führen, so dass der Ellenbogen etwa in Stirnhöhe nach vorne zeigt, Handrücken nach außen, gegen den Widerstand von B jetzt versuchen, den Ellenbogen mit gebeugtem Arm nach vorne zu führen, Seitenwechsel
Core-Übungen aus dem FitXX-Buch:
Plyometrie / Reaktivkrafttraining:
1. Allgemein
- im Liegestütz, Winkel zwischen Rumpf und Beinen ca. 90 Grad, auf den Armen vorwärts laufen, mit den Beinen abwechselnd vom Boden abprallen - am Hallenende nicht umdrehen, sondern rückwärts bewegen, dabei durch die Beine schauen, damit man nicht mit dem Hintermann kollidiert
- wie oben, die Beine aber beugen und wie Spiderman vorwärts bewegen ("krabbeln"); dasselbe rückwärts
- auf den Bauch legen, dynamisch hochdrücken und fallen lassen, möglichst kurz die Hände vom Boden lösen
- wie oben: am höchsten Punkt kurz in die Hände klatschen
2. Karatespezifisch
- Shizen-Tai, li Arm Tsuki; mit re 45 Grad nach li Tsuki, dann durch Hüftdrehung den Körper um 90 Grad drehen, so dass der nächste Tsuki mit li 45 Grad nach re ausgeführt wird (von der Ausgangsstellung aus gesehen), dritter Tsuki nach vorne; Geschwindigkeit steigern, drei Tsukis auf eine Zeit, mit einem Atemzug, keine Pausen zwischen den drei Tsukis; Impuls soll aus der Hüfte kommen, kaum Muskelkraft, mehr aus den Bändern und Sehnen arbeiten, minimale Kimephase
- dasselbe mit Kizami-Tsuki nach außen (li / re) und Kage-Tsuki zur Mitte (Naka) bzw. Oi-Tsuki zur Mitte (Nakayama) - Prinzipien wie oben
- zu zweit voreinander im ZK stehen - beide li oder beide re vor - so dass einer der Partner den Schwerpunkt auf das hintere Bein verlagert hat, der andere auf das vordere; die Partner strecken die Arme aus und berühren sich mit den Handflächen; der Partner mit dem Schwerpunkt hinten schiebt nun den anderen zurück und sobald dieser "hinten angekommen" ist, gibt er wieder den Druck nach vorne. (Die Übung ist auch schon für Anfänger geeignet!)
- zu zweit; A Shizen-Tai, B re zurück Gedan-Barai in ZK, vor mit Tsuki chudan in ZK, dann wieder zurück. Erst je eine Zeit für Vor- und Rückwärtsbewegung, dann auf eine Zeit, die Pause zwischen den beiden Techniken so kurz wie möglich, Seiten- und Partnerwechsel
- Aus dem Shizen-Tai, die Arme möglichst "natürlich" hängen lassen, li vor in Zk mit Kizami-Tsuki, sofort nach dem Absetzen wieder zurück in Shizen-Tai, dann mit rechts (bei dieser Übung ist es m. E. wichtig, dass der Karateka bereits in der Lage ist, ein gutes Kime zu entwickeln, damit nicht bei zunehmender Geschwindigkeit versehentlich ins Gelenk geschlagen wird)
- wie oben mit Gyaku-Tsuki li vor und re vor (Anmerkung siehe oben)
- li vor Kizami/Gyaku-Tsuki, zurück
- li vor und mit re Gyaku-Tsuki, dann beim Zurückziehen Kizami-Tsuki (wenn man im Shizen-Tai steht, ist der Kizami schon abgeschlossen und die Faust zurück im Hikite), andere Seite
- im Stand (Gyaku-)Tsuki mit links und links vor, absetzen mit Gyaku-Tsuki (rechte Faust), andere Seite
- Kombination aller vorgenannten Tsuki-Übungen - Tipp: nicht zuviel nachdenken ;-)
- dasselbe ist dann auch aus ZK im Kamae mit Suri Ashi denkbar
- auf den Bauch legen die Arme jeweils im Winkel von 90 Grad vom Körper ablegen; die Schulterblätter zusammenziehen
- wie oben, jetzt mit der rechten Hand den rechten Fuß fassen und die Ferse zum Gesäß ziehen, Knie am Boden lassen. Jetzt die rechte Pobacke anspannen - dasselbe mit links, dann beide Seiten gleichzeitig
- auf dem Bauch liegend die Arme in den Liegestütz bringen, die Schulterblätter zusammenführen, halten
- auf dem Bauch liegend die Arme nach vorne ausstrecken (über den Kopf) und die Handflächen auf den Boden bringen; Ballen aufstellen; jetzt durch Anspannung des gesamten Körpers diesen vom Boden abheben und so lange wie möglich halten
- auf dem Bauch liegend die Arme auf den Ellenbogen ablegen, Körper anheben und halten
- wie oben, zusätzlich noch ein Bein anheben und halten, Beine wechseln
- Auf den Boden setzen, Oberkörper aufrecht, Beine nebeneinander und grade nach vorne ausgestreckt, Arme neben dem Gesäß abstützen; jetzt die Arme nach vorne kreisen und etwa auf Kniehöhe mit den Handflächen auf dem Boden ablegen; nun Druck auf die Handflächen und mit Schwung den Körper vom Boden abheben und nach vorne katapultieren, so dass sich das Gesäß etwa wieder zwischen den Handflächen befindet - hier noch ein paar Sekunden halten (Fersen sind auf dem Boden, Gesäß ist oben)
- auf dem Boden sitzend (wie oben) die Hände neben dem Gesäß ablegen, Druck aufbauen und den Körper mit nach vorne gestreckten Beinen anheben (Fersen gehen auch vom Boden hoch)
- Kniebeugen, beim Runtergehen darauf achten, dass der Oberkörper möglichst aufrecht bleibt und sich so wenig wie möglich nach vorne neigt
- in den Seitstütz gehen: Ellenbogen aufstellen und das untere Bein auf der Fußaußenkante; den Körper durch Spannung in der Diagonalen halten
- wie oben, jetzt noch das obere Bein anheben
- wie oben, das obere Bein und den oberen Arm anheben
- auf den Rücken legen, die Ellenbogen seitlich vom Körper ablegen und Gesäß anheben / Körper in die Diagonale bringen
- wie oben, zusätzlich noch ein Bein anheben, Beine wechseln
- mit dem rücken auf den Boden legen, Beine im Winkel von 90 Grad nach oben, Arme seitlich znd parallel neben dem Körper ablegen, jetzt Gesäß und Rücken hochdrücken in die "Kerze", halten
- Vierfüßlerstand: li Arm und re Bein ausstrecken und halten, Seitenwechsel
- mit Partner: A setzt sich auf den Boden, Oberkörper aufrecht, re Arm neben dem re Ohr nach hinten führen, so dass der Ellenbogen etwa in Stirnhöhe nach vorne zeigt, Handrücken nach außen, gegen den Widerstand von B jetzt versuchen, den Ellenbogen mit gebeugtem Arm nach vorne zu führen, Seitenwechsel
Core-Übungen aus dem FitXX-Buch:
1.
Käfercrunch, lang hinlegen, Beine etwa 10 cm vom
Boden heben, Füße geflext, Arme über den Kopf strecken, Oberkörper einrollen,
ein Knie zur Brust ziehen und 10 mal langsam strecken und anziehen
a.
Erst gestrecktes Bein weit weg und Oberkörper stark
eingerollt
b.
Zweiter Durchgang Bein näher ran
c.
Dritter Durchgang, Oberkörper weniger einrollen
2.
Seitstütz, (auf die linke Seite gehen), je 30
Sekunden, nur halten
a.
Erst mit abgespreiztem, oberen Bein und oberem
Arm, beide Seiten
b.
Dann Bein auf dem anderen liegen lassen, aber
Arm noch oben
c.
Dann auch Arm am Oberkörper lassen
3.
Beckenlift:
a.
Zum Erwärmen der Muskulatur erst nur das Becken
anheben
b.
Zweiter Durchgang: Ein Bein mit größerem Winkel
als 90 Grad abgestreckt, Ferse in den Boden, Füße flexen, anderes Knie mit
geflextem Fuß anziehen und langsam senken, 10 mal pro Seite
c.
Dritter Durchgang, wie b. aber Winkel nur 90
Grad
4.
Reverse fly
a.
Auf den Bauch legen, Arme im V strecken,
Handflächen so, dass die Handflächen nach oben zeigen, Daumen nach hinten, nur
aus den Schultern heben und senken, Oberkörper bleibt an der Stelle
Drei Sätze a 30
5.
Beinrückenheben
a.
Bauchlage, Knie 90 Grad, Fußsohlen nach oben,
Knie vom Boden abheben
Drei
Sätze a 30
Plyometrie / Reaktivkrafttraining:
1. Allgemein
- im Liegestütz, Winkel zwischen Rumpf und Beinen ca. 90 Grad, auf den Armen vorwärts laufen, mit den Beinen abwechselnd vom Boden abprallen - am Hallenende nicht umdrehen, sondern rückwärts bewegen, dabei durch die Beine schauen, damit man nicht mit dem Hintermann kollidiert
- wie oben, die Beine aber beugen und wie Spiderman vorwärts bewegen ("krabbeln"); dasselbe rückwärts
- auf den Bauch legen, dynamisch hochdrücken und fallen lassen, möglichst kurz die Hände vom Boden lösen
- wie oben: am höchsten Punkt kurz in die Hände klatschen
2. Karatespezifisch
- Shizen-Tai, li Arm Tsuki; mit re 45 Grad nach li Tsuki, dann durch Hüftdrehung den Körper um 90 Grad drehen, so dass der nächste Tsuki mit li 45 Grad nach re ausgeführt wird (von der Ausgangsstellung aus gesehen), dritter Tsuki nach vorne; Geschwindigkeit steigern, drei Tsukis auf eine Zeit, mit einem Atemzug, keine Pausen zwischen den drei Tsukis; Impuls soll aus der Hüfte kommen, kaum Muskelkraft, mehr aus den Bändern und Sehnen arbeiten, minimale Kimephase
- dasselbe mit Kizami-Tsuki nach außen (li / re) und Kage-Tsuki zur Mitte (Naka) bzw. Oi-Tsuki zur Mitte (Nakayama) - Prinzipien wie oben
- zu zweit voreinander im ZK stehen - beide li oder beide re vor - so dass einer der Partner den Schwerpunkt auf das hintere Bein verlagert hat, der andere auf das vordere; die Partner strecken die Arme aus und berühren sich mit den Handflächen; der Partner mit dem Schwerpunkt hinten schiebt nun den anderen zurück und sobald dieser "hinten angekommen" ist, gibt er wieder den Druck nach vorne. (Die Übung ist auch schon für Anfänger geeignet!)
- zu zweit; A Shizen-Tai, B re zurück Gedan-Barai in ZK, vor mit Tsuki chudan in ZK, dann wieder zurück. Erst je eine Zeit für Vor- und Rückwärtsbewegung, dann auf eine Zeit, die Pause zwischen den beiden Techniken so kurz wie möglich, Seiten- und Partnerwechsel
- Aus dem Shizen-Tai, die Arme möglichst "natürlich" hängen lassen, li vor in Zk mit Kizami-Tsuki, sofort nach dem Absetzen wieder zurück in Shizen-Tai, dann mit rechts (bei dieser Übung ist es m. E. wichtig, dass der Karateka bereits in der Lage ist, ein gutes Kime zu entwickeln, damit nicht bei zunehmender Geschwindigkeit versehentlich ins Gelenk geschlagen wird)
- wie oben mit Gyaku-Tsuki li vor und re vor (Anmerkung siehe oben)
- li vor Kizami/Gyaku-Tsuki, zurück
- li vor und mit re Gyaku-Tsuki, dann beim Zurückziehen Kizami-Tsuki (wenn man im Shizen-Tai steht, ist der Kizami schon abgeschlossen und die Faust zurück im Hikite), andere Seite
- im Stand (Gyaku-)Tsuki mit links und links vor, absetzen mit Gyaku-Tsuki (rechte Faust), andere Seite
- Kombination aller vorgenannten Tsuki-Übungen - Tipp: nicht zuviel nachdenken ;-)
- dasselbe ist dann auch aus ZK im Kamae mit Suri Ashi denkbar
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Double-Impact 2012
Mit Core-Training und Plyometrie auf dem Weg zu einem dynamischen Karate
Robert Lazarevic vom Budokan Gerlingen hatte vor ein paar Wochen via facebook eingeladen zum "International Double Impact Shotokan-Karate Seminar mit Richard Heselton und Takeo Nakayama". International-was??? Nun, der Lehrgangstitel war ungewöhnlich für eine Ausschreibung eines Karatelehrgangs in Deutschland, machte aber irgendwie auch neugierig. Double Impact - also, ein doppelter, ja - was denn eigentlich? Für "impact" gibt es verschiedene Übersetzungen, z. B.: Wirkung, Aufprall, Einschlag, Wucht. Aha - es schien also schon im Vorfeld klar zu sein, dass es sich nicht um einen herkömmlichen Karatelehrgang handeln sollte. Und "doppelt" bezog sich offenbar auf die zweifache Trainerversorgung? Jetzt war ich aber doch gespannt. Und spätestens der Hinweis darauf, dass beide Instructoren Schüler des charismatischen Karatemeisters Tatsuya Naka sind, ließ meinen Trainingspartner Torsten Uhlemann und mich dann nicht mehr lange zögern, zwei Hotelzimmer zu buchen und uns auf die Reise ins ferne Stuttgart zu machen.
Am Freitagabend sollten die beiden Gast-Instructoren das reguläre Karatetraining im Budokan Gerlingen leiten. Falls wir es schaffen würden, rechtzeitig anzureisen, wären wir herzlich eingeladen, daran teilzunehmen. Wir schafften es - so grade! Und allein schon diese Trainingsstunde machte deutlich, dass wir es an diesem Wochenende tatsächlich mit einem "Einschlag" der brandaktuellen Trainingsmethoden aus Japan zu tun bekommen würden, der mit aller "Wucht" auf uns "einwirken" sollte! Das Warmup leitete Sensei Richard höchstpersönlich und zwar mit Übungen aus dem Bereich Core-Training / Funcitonal Training sowie plyometrischen Übungen - also weg von Hampelmann, Grätsche und co.
Core-Training ... schon wieder etwas für den Übesetzer ;-) Nun, core bedeutet Kern, Körpermitte und trainiert werden die unteren Bauch-, Rücken- und Beckenmuskeln. Im Gegensatz zum herkömmlichen Bauch- oder Rückentraining (z. B. Situps) erfolgt die Kräftigung nicht durch Bewegung, sondern durch statisches Halten. Das Training erfolgt nicht für einzelne Muskeln, sondern im funktionellen Zusammenspiel ganzer Muskelketten (daher auch der alternative Begriff "functional training") und wirkt sich vor allem auch auf die Tiefenmuskulatur aus, die beim klassischen (Einzel-)Muskeltraining nicht unmittelbar angesprochen werden. Bei vielen der Core-Übungen meint man gar nicht, dass es sich um Übungen für die für uns Karateka so wichtige Körpermitte handelt, denn die Extremitäten sind meist mit eingebunden. Ein Klassiker unter den Core-Übungen ist der Liegestütz, bei dem der Körper auf den gebeugten Unterarmen ruht und z. B. 30 Sekunden lang unter Vollspannung in dieser Situation gehalten wird. Variante: Auf den Bauch legen, Arme nach vorne lang ausstrecken, Füße auf die Ballen stellen und jetzt versuchen, durch Maximalspannung des gesamten Körpers, diesen vom Boden abzuheben. Die Übungen, die in diese Trainingsgruppe passe und das kräftigen, was zwar nicht die Welt aber doch unseren Körper im Innersten zusammenhält, ist sehr umfangreich und beinhaltet unter anderem auch Klassiker, die wir alle aus dem Turnunterricht kennen wie z. B. die "Kerze".
Ein weiterer Bestandteil des Trainings - beginnend bereits in der Aufwärmphase - war die Plyometrie (Reaktivkrafttraining). Hierbei handelt es sich um spezielles Schnellkrafttraining, das unter anderem auf dem Dehnungsreflex der Muskeln, Bänder und Sehnen beruht. Ich selber bekam den Effekt bereits am Morgen nach dem ersten Training zu spüren: Ich bemerkte ein ungewohntes Kribbeln in den Händen, so, als wären diese eingeschlafen. Karate-Doc Peter Schuler klärte mich auf, dass dies eine Art "Nerven-Kater" ist, der darauf hinweist, dass der Körper beginnt, sich auf die neue Belastung einzustellen. Tatsächlich verschwanden die Symptome wie bei einem Muskelkater nach weiteren Trainings derselben Art rasch wieder. Zum Aufwärmen gab es folgende Übung: In einer Art Liegestütz, bei der Rumpf und Beine in einem 90 Grad Winkel zueinander stehen sollten (Gesäß also etwas höher als sonst bei einem Liegestütz) sollten wir uns so vorwärtsbewegen, dass die Arme "laufen" und die Beine abwechselnd vom Boden abprallen. So ging es einmal zum Hallenende und rückwärts wieder zurück. Eigentlich war man jetzt schon warm :-) Jetzt ging es aber noch weiter: Wieder wie eben im Liegestütz, jetzt aber die Beine beugen und wie Spiderman vorwärts und wieder zurückkrabbeln. Ganz simpel, eigentlich, quasi "Kindergarten"-Niveau...aber aaaanstrengend :-) Plyometrie läßt sich aber auch komplett ins Karatetraining integrieren, etwa in dem man im Shizen-Tai Tsukis ausführt, hierbei die Pausen ("dead time") minimiert und z. B. das Hikite der einen Technik direkt als Schwung für die nächste ausnutzt. Und natürlich ist auch die Gruppe der plyometrischen Übungen äußerst umfangreich! Allerdings muss vor Beginn eines Trainings mit diesen Übungen meiner Meinung nach der Körper bereits eine gewisse Grundspannung haben, um Verletzungen vorzubeugen. Meiner Meinung nach läßt sich diese hervorragend durch das zuvor beschriebene Core-Training aufbauen.
Kombiniert mit dem klassischen Karatetraining und der Nutzung der natürlichen Schwerkraft ("Use gravity! It's all around here. And it's free!") wiesen uns die Trainingskomponenten Core-Training und Plyometrie an diesem Wochenende den Weg zu einem dynamischeren und explosiven Karate. ZWEI Meister, ZWEI Methoden, ZWEI Tage Karate vom Feinsten, das mit aller "Wucht" auf uns "einschlug" und lange "wirken" wird - deshalb "Double Impact", also - jetzt weiß ich Bescheid! :-)
Robert Lazarevic vom Budokan Gerlingen hatte vor ein paar Wochen via facebook eingeladen zum "International Double Impact Shotokan-Karate Seminar mit Richard Heselton und Takeo Nakayama". International-was??? Nun, der Lehrgangstitel war ungewöhnlich für eine Ausschreibung eines Karatelehrgangs in Deutschland, machte aber irgendwie auch neugierig. Double Impact - also, ein doppelter, ja - was denn eigentlich? Für "impact" gibt es verschiedene Übersetzungen, z. B.: Wirkung, Aufprall, Einschlag, Wucht. Aha - es schien also schon im Vorfeld klar zu sein, dass es sich nicht um einen herkömmlichen Karatelehrgang handeln sollte. Und "doppelt" bezog sich offenbar auf die zweifache Trainerversorgung? Jetzt war ich aber doch gespannt. Und spätestens der Hinweis darauf, dass beide Instructoren Schüler des charismatischen Karatemeisters Tatsuya Naka sind, ließ meinen Trainingspartner Torsten Uhlemann und mich dann nicht mehr lange zögern, zwei Hotelzimmer zu buchen und uns auf die Reise ins ferne Stuttgart zu machen.
Am Freitagabend sollten die beiden Gast-Instructoren das reguläre Karatetraining im Budokan Gerlingen leiten. Falls wir es schaffen würden, rechtzeitig anzureisen, wären wir herzlich eingeladen, daran teilzunehmen. Wir schafften es - so grade! Und allein schon diese Trainingsstunde machte deutlich, dass wir es an diesem Wochenende tatsächlich mit einem "Einschlag" der brandaktuellen Trainingsmethoden aus Japan zu tun bekommen würden, der mit aller "Wucht" auf uns "einwirken" sollte! Das Warmup leitete Sensei Richard höchstpersönlich und zwar mit Übungen aus dem Bereich Core-Training / Funcitonal Training sowie plyometrischen Übungen - also weg von Hampelmann, Grätsche und co.
Core-Training ... schon wieder etwas für den Übesetzer ;-) Nun, core bedeutet Kern, Körpermitte und trainiert werden die unteren Bauch-, Rücken- und Beckenmuskeln. Im Gegensatz zum herkömmlichen Bauch- oder Rückentraining (z. B. Situps) erfolgt die Kräftigung nicht durch Bewegung, sondern durch statisches Halten. Das Training erfolgt nicht für einzelne Muskeln, sondern im funktionellen Zusammenspiel ganzer Muskelketten (daher auch der alternative Begriff "functional training") und wirkt sich vor allem auch auf die Tiefenmuskulatur aus, die beim klassischen (Einzel-)Muskeltraining nicht unmittelbar angesprochen werden. Bei vielen der Core-Übungen meint man gar nicht, dass es sich um Übungen für die für uns Karateka so wichtige Körpermitte handelt, denn die Extremitäten sind meist mit eingebunden. Ein Klassiker unter den Core-Übungen ist der Liegestütz, bei dem der Körper auf den gebeugten Unterarmen ruht und z. B. 30 Sekunden lang unter Vollspannung in dieser Situation gehalten wird. Variante: Auf den Bauch legen, Arme nach vorne lang ausstrecken, Füße auf die Ballen stellen und jetzt versuchen, durch Maximalspannung des gesamten Körpers, diesen vom Boden abzuheben. Die Übungen, die in diese Trainingsgruppe passe und das kräftigen, was zwar nicht die Welt aber doch unseren Körper im Innersten zusammenhält, ist sehr umfangreich und beinhaltet unter anderem auch Klassiker, die wir alle aus dem Turnunterricht kennen wie z. B. die "Kerze".
Ein weiterer Bestandteil des Trainings - beginnend bereits in der Aufwärmphase - war die Plyometrie (Reaktivkrafttraining). Hierbei handelt es sich um spezielles Schnellkrafttraining, das unter anderem auf dem Dehnungsreflex der Muskeln, Bänder und Sehnen beruht. Ich selber bekam den Effekt bereits am Morgen nach dem ersten Training zu spüren: Ich bemerkte ein ungewohntes Kribbeln in den Händen, so, als wären diese eingeschlafen. Karate-Doc Peter Schuler klärte mich auf, dass dies eine Art "Nerven-Kater" ist, der darauf hinweist, dass der Körper beginnt, sich auf die neue Belastung einzustellen. Tatsächlich verschwanden die Symptome wie bei einem Muskelkater nach weiteren Trainings derselben Art rasch wieder. Zum Aufwärmen gab es folgende Übung: In einer Art Liegestütz, bei der Rumpf und Beine in einem 90 Grad Winkel zueinander stehen sollten (Gesäß also etwas höher als sonst bei einem Liegestütz) sollten wir uns so vorwärtsbewegen, dass die Arme "laufen" und die Beine abwechselnd vom Boden abprallen. So ging es einmal zum Hallenende und rückwärts wieder zurück. Eigentlich war man jetzt schon warm :-) Jetzt ging es aber noch weiter: Wieder wie eben im Liegestütz, jetzt aber die Beine beugen und wie Spiderman vorwärts und wieder zurückkrabbeln. Ganz simpel, eigentlich, quasi "Kindergarten"-Niveau...aber aaaanstrengend :-) Plyometrie läßt sich aber auch komplett ins Karatetraining integrieren, etwa in dem man im Shizen-Tai Tsukis ausführt, hierbei die Pausen ("dead time") minimiert und z. B. das Hikite der einen Technik direkt als Schwung für die nächste ausnutzt. Und natürlich ist auch die Gruppe der plyometrischen Übungen äußerst umfangreich! Allerdings muss vor Beginn eines Trainings mit diesen Übungen meiner Meinung nach der Körper bereits eine gewisse Grundspannung haben, um Verletzungen vorzubeugen. Meiner Meinung nach läßt sich diese hervorragend durch das zuvor beschriebene Core-Training aufbauen.
Kombiniert mit dem klassischen Karatetraining und der Nutzung der natürlichen Schwerkraft ("Use gravity! It's all around here. And it's free!") wiesen uns die Trainingskomponenten Core-Training und Plyometrie an diesem Wochenende den Weg zu einem dynamischeren und explosiven Karate. ZWEI Meister, ZWEI Methoden, ZWEI Tage Karate vom Feinsten, das mit aller "Wucht" auf uns "einschlug" und lange "wirken" wird - deshalb "Double Impact", also - jetzt weiß ich Bescheid! :-)
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Reaktivität
Mittwoch, 4. Juli 2012
Immer mal variieren - Training mit Sensei Micha
Dienstagstraining bei Micha - Sommerhitze! Kreislauf streikt!
1. Kihon:
- aus dem Shizentai rechts zurück mit Gedan Barai, durch Hüfteinsatz rechten Fuß zurück in Shizentai ziehen und Tsuki mit rechts; dasselbe mit links
- aus dem Shizentai rechts zurück mit Gedan Barai, einen Schritt vor mit Oi Tsuki, Vorwärtsbewegung durch "Zug" zum vorderen Fuß; vorderes Bein zurück ziehen in Shizentai mit Tsuki (links); dann wieder (mit demselben Arm) Gedan Barai und rechts zurück....; dasselbe mit der anderen Seite
- aus Zenkutsu Dachi mit chudan Kamae Mae Geri hinten absetzen, Mae Geri vorne absetzen, mit vorderem Bein Kizami Mae Geri und wieder hinten absetzen. Andere Seite (war das so? So würde man auf der Stelle bleiben...)
- Im Stand Kizami-Tsuki/Gyaku-Tsuki, mit dem Zurückziehen des Gyaku-Tsuki Mawashi Jodan, absetzen Uraken/Gyaku-Tsuki
- dasselbe mit Ashi-Barai statt Mawashi
2. Kumite:
- Ashi Barai geübt. Micha empfahl als Ausgangsstellung vor dem Feger, eine Art Kiba Dachi im Winkel von etwa 45 Grad zum Partner einzunehmen. Wir sollten Körperschwerpunkt vor dem Ashi Barei senken, dann mit der Fußsohle von außen unten gegen den Fuß des Partners treten. Die Hüfte sollte beim Feger möglichst nicht zu weit rumgezogen werden. Körperschwerpunkt sollte möglichst weit hinten bleiben.
Der Partner spielt bei diesen Übungen etwas mit und bewegt sich nach hinten mit Suri Ashi oder ganzem Schritt.
- Ashi Barei mit Folgetechnik Kizami - oder, wenn doch etwas zu weit rumgedreht, Uraken.
- Randori
3. Kata Heian Yondan.
1. Kihon:
- aus dem Shizentai rechts zurück mit Gedan Barai, durch Hüfteinsatz rechten Fuß zurück in Shizentai ziehen und Tsuki mit rechts; dasselbe mit links
- aus dem Shizentai rechts zurück mit Gedan Barai, einen Schritt vor mit Oi Tsuki, Vorwärtsbewegung durch "Zug" zum vorderen Fuß; vorderes Bein zurück ziehen in Shizentai mit Tsuki (links); dann wieder (mit demselben Arm) Gedan Barai und rechts zurück....; dasselbe mit der anderen Seite
- aus Zenkutsu Dachi mit chudan Kamae Mae Geri hinten absetzen, Mae Geri vorne absetzen, mit vorderem Bein Kizami Mae Geri und wieder hinten absetzen. Andere Seite (war das so? So würde man auf der Stelle bleiben...)
- Im Stand Kizami-Tsuki/Gyaku-Tsuki, mit dem Zurückziehen des Gyaku-Tsuki Mawashi Jodan, absetzen Uraken/Gyaku-Tsuki
- dasselbe mit Ashi-Barai statt Mawashi
2. Kumite:
- Ashi Barai geübt. Micha empfahl als Ausgangsstellung vor dem Feger, eine Art Kiba Dachi im Winkel von etwa 45 Grad zum Partner einzunehmen. Wir sollten Körperschwerpunkt vor dem Ashi Barei senken, dann mit der Fußsohle von außen unten gegen den Fuß des Partners treten. Die Hüfte sollte beim Feger möglichst nicht zu weit rumgezogen werden. Körperschwerpunkt sollte möglichst weit hinten bleiben.
Der Partner spielt bei diesen Übungen etwas mit und bewegt sich nach hinten mit Suri Ashi oder ganzem Schritt.
- Ashi Barei mit Folgetechnik Kizami - oder, wenn doch etwas zu weit rumgedreht, Uraken.
- Randori
3. Kata Heian Yondan.
Sonntag, 1. Juli 2012
Training, Lehrgang - und dann?
An Trainings- und Lehrgangsmöglichkeiten herrscht für die meisten Karateka kein Mangel. Und besonders die Lehrgänge bei den bundesweit bekannten Instructoren beeindrucken uns meistens sehr mit ihrer Fülle an Informationen und Trainingskonzepten. Doch leider ist häufig bereits nach kurzer Zeit vieles von dem Vermittelten wieder vergessen. Übungen, die auf dem Lehrgang gut nachvollziehbar waren, bekommt man zu Hause nach ein paar Wochen alleine nicht mehr auf die Reihe und kann sie im eigenen Training nicht mehr umsetzen. So wird häufig viel Freizeit und Geld investiert - ohne dass sich ein nachhaltiger Erfolg einstellt.
Was kann man tun, um dies zu verhindern? Ich selber habe vor vielen Jahren damit begonnen, regelmäßig Trainingsnotizen anzufertigen. Hier kann es vollkommen ausreichen, Stichpunkte zu machen. Der größtmögliche Erfolg stellt sich ein, wenn zunächst jede Trainingseinheit "protokolliert" wird. Nach einer Weile merkt man, dass sich vieles wiederholt und man schreibt nur noch besondere Trainingsinhalte auf. Welche Techniken wurden ausgeführt und wie wurden sie erklärt? Worauf hat der Trainer/die Trainerin besonders hingewiesen? Was war Schwerpunkt der Einheit? Hatte diese vielleicht sogar ein besonderes Thema (eine Kata oder "heute nur Geris" etc.)? Auch über eigene Wettkämpfe kann man einen Rückblick notieren: Was wurde verlangt? Worauf wurde geachtet? Was bewertet? Hat der Kampfrichter besondere Hinweise gegeben? Was hat gut funktioniert, was nicht? Warum hat der/die andere gewonnen?
Karateka, die selber Training geben, notieren sich vielleicht auch mal die ein- oder andere Aufwärmübung oder spezielles Kraft-, Sandsack- oder Pratzentraining, um diese Elemente im eigenen Training wiederzugeben.
Der erste Effekt stellt sich bereits ein, wenn man versucht, die Dinge, die man grade gelernt, geübt und erlebt hat, zu formulieren: Alles geht einem noch einmal durch den Kopf, man muss es in eigenen Worten wiedergeben. Und natürlich entsteht durch das Aufbewahren der Notizen im Laufe der Zeit auch ein umfangreiches und ganz persönliches Karate-Nachschlagewerk!
Alles, was man braucht, ist etwas zu schreiben - ein Blatt Papier, ein Collegeblock, eine Kladde....ganz egal, Hauptsache, man kann zeitnah nach dem Training die Gedanken notieren und sie gehen nicht verloren. Technikfreaks haben häufig bei speziellen Lehrgängen sogar eine Videokamera dabei und nehmen Teile des Trainings auf, um sie hinterher in Ruhe zu Hause nachzuerleben.
Wichtig ist, die Informationen anschließend so zu archivieren, dass man gezielt nach Themen oder Trainingsschwerpunkten suchen kann. Ich persönlich finde hier meinen Blog sehr praktisch: Unter der Funktion "Labels" kann ich meine Stichworte eingeben. Dies können die Namen der verschiedenen Trainer sein oder auch verschiedene Trainingshinhalte wie "Kata" oder "Kumite". Wenn ich nachlesen möchte, wie eine bestimmte Sache vermittelt wurde, finde ich schnell den entsprechenden Eintrag. Ein Vorteil gegenüber Notizen auf Papier ist, dass ich via Internet immer schnell auf die Informationen zugreifen und sie auch mit anderen Karatekas teilen und diskutieren kann.
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