Montag, 30. März 2009

COPD?

Radtraining und dann noch im Kalten stundenlang auf dem Send - das war dann nach zweieinhalbwöchiger Familien-Krankenpflege doch zuviel für mein Immunsystem! Am Freitag der vor-vorigen Woche begann der Hals zu kratzen. Beim Training merkte ich schon, dass ich mich kaum konzentrieren konnte. Samstag war ich wegen Fiebers kaum in der Lage, Auto zu fahren und dann ging es soweiter, bis ich am Mittwoch endlich den Medikus aufsuchte. Die Diagnose war ziemlich ernüchternd: Neben dem Infekt sprach die Medizinerin von COPD, einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, die hauptsächlich starke Raucher befällt. Na toll! Allerdings kam die Diagnose so aus der Pistole geschossen, dass ich überlegte, ob die gute Frau vielleicht grade auf einer entsprechenden Fortbildung war. Tatsache ist, dass ich wohl eine gewisse Affinität zu Bronchialgeschichten habe. Ich werde artig therapieren und mal sehen, wie sich die Sache entwickelt. Aber nur keine Panik!

Die Ärztin wollte mich dann gleich bis heute einschließlich krank schreiben. Aber das ging ja gar nicht! Denn am Wochenende fand ja das Trainingslager im Shotokan-Karate-Dojo Münster statt, in dessen Vorbereitung und Planung ich viel Herzblut und Zeit investiert hatte!

Also konnte ich auf "Donnerstag, einschließlich" runterhandeln und saß Freitag artig und fast gesund wieder am Bürotisch. Freitagabend war ich noch nicht ganz sicher, ob ich mittrainieren könnte - aber es war ja nur eine Stunde an diesem Abend und die schaffte ich tatsächlich, ganz gut sogar! Der Abend war dann sehr nett und schön und am Samstag konnte ich sogar beide Einheiten mitmachen, insgesamt also 3 Stunden Kratate auf hohem Niveau. Zwischendurch dachte ich, es ist doch zuviel, ich bin noch angeschlagen. Aber ein Blick in die Gesichter meiner Trainingspartner gab mir zu verstehen, dass ALLE so erschöpft waren und dies nichts mit meinem Infekt oder COPD oder womit auch immer zu tun hatte.

Das erste Triathlontraining werde ich eventuell heute, vielleicht auch erst morgen wieder starten. Bin nicht sicher, ob ich den Plan diese Woche erfüllen werde - mal langsam angehen lassen. Das neue Schwimmtraining hat es tatsächlich doch ganz schön in sich! Zum Radfahren wird es sicher optimal, denn für die ganze Woche steht der Frühling auf dem Programm - endlich!

Gestern bin ich mit meinem Mann ne Runde gegangen, Kastanienallee und am Aasee entlang. Da juckte es doch schon wieder ganz schön....wäre gern direkt losgelaufen....

Heute ist erstmal Rudertraining von Franzi angesagt. Ich werde da in der Zwischenzeit ein wenig Kata üben. Aber vielleicht ist danach noch die kleine Laufrunde drin. Es ist ja jetzt wieder lange hell!

Freitag, 20. März 2009

Das erste Radtraining

Ich hatte mir ja am vergangenen Samstag megaspontan ein Rennrad zugelegt. 12 Jahre alt, unmodern, zu groß - aber preiswert und zum Trainieren allemale besser als mein Straßenrad. Gestern wollte ich es austesten. Laut Trainingsplan standen fürs Erste 20 km auf dem Programm. Bei strahlend blauem Himmel und Temperaturen im einstelligen Bereich setzte ich mich nun zum (fast) ersten Mal auf meinen neuen Drahtesel. Ich hätte vielleicht vorher mal die technischen Funktionen ausprobieren sollen. Mann, was war die Gangschaltung weit unten! Mit welchem Hebel bedien ich denn jetzt das vordere, mit welchem das hintere Ritzel? Das Rennradfahren war so ungewohnt - ich hatte sogar Probleme, dabei auf die Pulsuhr zu schauen, weil ich dabei ja eine Hand vom Lenker und den Blick von der Straße nehmen musste! Nach reiflichem Überlegen kam ich zu dem Schluss, dass ich wohl seit der ersten Schwangerschaft, also seit rund 14 Jahren, nicht mehr Rennrad gefahren bin...

Meine Strecke verlief hier am Draun entlang Richtung Mühlenhof, dann rechts, am Zoo vorbei zum Dingbänger Weg. Dann den alten Nottulner Landweg, bei Orschel und dem Ponyhof vorbei Richtung Roxel, weiter Richtung Bösensell, an der Gärtnersiedlung vorbei, in der Robby mal gewohnt hat. Nach einem Stück dann rechts ab Richtung Baumberge. Hier hatte ich schon 12 recht entspannte Kilometer auf dem "Buckel". Es lief total gut und wenn die Anzeige auf dem Tacho stimmte, war ich unglaublich fix. Jetzt war es an der Zeit, wieder heimzufahren. Ich bog ab, um in die heimatliche Richtung zu gelangen - und blieb fast auf der Stelle stehen! GEGENWIND! Der Rückweg gestaltete sich dann erheblich anstrengender und ich fragte mich, wie ich anschließend noch laufen können sollte. Jetzt verstand ich auch den Tipp meines finnischen Bekannten, der vorschlug, nach jedem Radtraining noch eine Viertelstunde zu laufen....naja, ein andermal vielleicht. An diesem Tag ging es um einen Anfang und eine Streckenfindung und außerdem warteten meine Mädchen, damit ich mit ihnen auf den Send ginge....

Ergebnis: Laut Tacho 28 km in rund einer Stunde....nicht schlecht für den Anfang - auf jeden Fall viel besser, als ich gedacht hätte.

Sonntag, 15. März 2009

Noch ne Baustelle


Gestern also mein erster offizieller Lauf seit vielen Jahren. Rund 1.000 Teilnehmer ließen das Läuferfeld zu einer bunten Schar geraten. Es war gar nicht so einfach bei den vielen Leuten meine Mädels - Ulla und Ulrike - zu finden! Ulrike hätte ich auch gar nicht wiedererkannt. Um halb fünf ging es dann los auf dem Sportplatz. Mann, was war das für ein Pulk! Soooo viele Leute am Start! Es ging zunächst auf dem Sportplatzgelände Richtung Aasee, dann rechts zwischen Fußballfeldern und Tennisplätzen entlang, am Boulodrom vorbei und zu der Straße am Mühlenhof. Dann kurz Richtung Draun und auf die Sentruper Straße, am Zoo entlang. Bereits hier fiel mir auf, dass wir für meine Verhältnisse recht flott unterwegs waren. Dennoch hatten wir schon vor dem Reiner-Klimke-Weg Ulrike aus den Augen verloren - sie war echt superschnell. Ich versuchte, an Ulla dranzubleiben. Hier noch kein Problem. Aber hinter der Reithalle merkte ich, dass ich gar nicht mehr meinen gewohnten Atemrhythmus hatte (vier Schritte ein, vier Schritte aus). Ich war bei drei-drei und ein leichtes Seitenstechen stellte sich ein. Viele Läufer überholten uns aber wir konnten auch ganz viele "Plätze gut machen". Einmal lief ein adrettes Mädel in einem pinkfarbenen T-Shirt ganz locker an uns vorbei und weckte Aggressionen - die waren dann wieder verschwunden, als ihr ca. 500 m weiter die Puste ausging und wir an ihr, die jetzt gehen musste, vorbeizogen. Dann, Höhe Mühlenhof - mein innerer Schweinehund drohte grade knurrend die Oberhand zu gewinnen und mich zum Langsamlaufen zu bewegen - sah ich links am Wegesrand einen Läufer, der von Sanitätern betreut wurde. Na, dann lieber flott aber nicht übertrieben das Ziel erreichen, als auch vorab den Lauf zu beenden! Einlauf in den Sportpark, jetzt noch die "Ehrenrunde" über die 400-Meterbahn - da, plötzlich, winkend Oma am Wegesrand! Das macht Mut, das spornt an! Ulla zieht zu einem unglaublichen Endspurt an - wo nimmt sie die Kraft noch her? Ich versuche das auch - aber es geht nichts mehr! Gesamtzeit 28:36 Minuten. Ist sicher nicht besonders schnell - aber hinter mir waren noch viele, viele weitere Läufer!

Zur Belohnung gabs eine tolles Finisher-Shirt und jede Menge Krombacher-Radler alkoholfrei. ....und natürlich das gute Gefühl, dabei gewesen zu sein!

Nun denn, der Anfang ist gemacht. Eins steht fest - in diesem Tempo werde ich beim Triathlon nicht laufen können und wenn ich die 10 km da nach dem Schwimmen und Radeln überhaupt schaffen will, dann hab ich auch auf der "Baustelle" Laufen noch ordentlich zu tun.

Nachmittags hatte ich mir übrigens über eine Kleinanzeige ein Rennrad organisiert! Für rund 200 Euro. Es ist ein uraltes Schätzchen - aber für diesen Zweck reicht es! Mein Trainingsplan hat schon Radeln und auch die neue Laufzeit integriert. Mein nächster Testlauf geht über 10 km - am 19.04. "rund um den Allwetterzoo", also wieder dieselbe Strecke wie diesmal, aber zweimal zu laufen....

Samstag, 14. März 2009

Voll auf die Zwölf!

Das war gestern ein sehr anspruchsvolles und abwechselungsreiches Karatetraining. Ohne uns wie häufig mit Kihon aufzuwärmen, ging es direkt los mit Partnertraining. Wie schon erwartet, wurde diesmal De-Ai trainiert, allerdings nicht, wie wir uns gegenüber einem De-Ai-Mann verhalten sollten, sondern wie man De-Ai durchführt. Beide stehen links vor im Kamae. Tori greift an mit Kizami-Tsuki, Uke blockt nicht, sondern geht direkt unter dem Kizami, fast links am Partner vorbei mit Gyaku-Tsuki vor. Jörg sagte gleich, wer Faustschützer dabei habe, sollte sie besser anziehen, es sei nicht ungefährlich. Zudem sollten wir auf die Stirn zielen, nicht wie gewohnt auf das Kinn. So blieben wenigstens die Zähne und die Nase heile, falls Uke "pennt". Das ging anfangs mit Andreas ganz gut. Dann hatte ich Sensei Jörg als Partner. Wir standen uns gegenüber, er Tori, ich Uke - ich wartete seinen Angriff ab ... und ... sah ihn gar nicht kommen, sondern spürte nur einen dumpfen Schmerz in meinem Gesicht. Voll auf die Zwölf! Und ich habs nicht mal mitbekommen! Unglaublich. Noch einige Male griff mich Jörg recht schnell an. Dann sah er wohl ein, dass ich auf diesem Niveau einfach nicht mithalten konnte. Er übte dann mit mir langsamer und ich bekam ein besseres Gefühl. Dasselbe übten wir dann noch mit Angriff Gyaku-Tsuki, was schwieriger sein sollte, mir aber leichter vorkam.

Angriff Kizami oder Gyaku-Tsuki übten wir in vielen Variationen. Das war sehr gut für mich, denn hier gibt es noch viel zu tun. Eine schöne Übung bestand darin, den Partner quer durch die Halle zu scheuchen mit Angriff Gyaku-Tsuki. Der Abstand sollte anfangs so gewählt werden, dass man den Partner mit dem Gyaku-Tsuki grade am "Kittel" erwischte. Der Partner sollte dann zusehen, mit Suri-Ashi zurückzugleiten. Anfangs fehlten mir beim Vormachen der Übung mit Sensei Jörg immer ca. 10 cm bis zum Ziel. Dann dachte ich, das gibts doch nicht, was bist Du doch für ne Weichwurst! Und dann setzte ich um, was Sensei Risto immer predigt: An den Hikite-Arm denken, den weit zurück ziehen! Und prompt sah ich ein belustigtes Flackern in Jörgs Augen - ich war drin!

Ein andermal zogen wir eine große Bahn am äußeren Rand des Trainingsraumes, nur im Zenkutsu-Dachi mit Gyaku-Tsuki. Das schult!

Mentales Training stand generell im Fokus dieser Einheit. Nicht nur das Partnertraining am Anfang - es waren insgesamt viele Übungen enthalten, bei denen es um das Wollen und Durchhalten ging. So trainierten wir Mae-Geri mit dem Standbein auf dem Bauch des Partners, anschließend legten wir uns nebeneinander auf den Boden, um abwechselnd den Oberkörper aufzurichten und dem Partner einen Gyaku-Tsuki zu verpassen. Hier spornte mich Maicel unermüdlich an und meckerte, ich würde nicht feste genug schlagen ;-)

Das Randori mit Daniel wurde diesmal auf ausdrücklichen Wunsch des Trainers zu einem "Mit-", statt zu einem "Gegeneinander" und so rühren die blauen Flecken an meinen Unterarmen wohl diesmal hauptsächlich von der Übung, als wir am Bo (der eine Partner sollte den Stock in Schulterhöhe mit ausgestreckten Armen im Kiba-Dachi stehend halten) eine Art Soto-Uke (Daniel, weißt Du noch, wie die Technik richtig hieß?) üben sollten.

Am Ende liefen wir Gojoshiho Sho. Oh je, was hab ich mich abgehampelt! Jörg wollte eine Technik an mir demonstrieren: ein Griff mit der offenen Hand (Handfläche nach oben) zum Hals des Gegners. Die Finger bohren sich dabei in äußerst empflindliche Stellen. Ich spürte nur kurz seine Hand am Hals, dann wurde mir ganz komisch und ich bekam plötzlich keine Luft mehr. Erschocken ließ Jörg von mir ab und entschuldigte sich tausendmal, während ich japsend und röchelnd versuchte, wieder einen sicheren Kiba-Dachi einzunehmen. Es war ihm wohl unglaublich peinlich, mich so ausgeknockt zu haben - aber eigentlich hat er doch nur sehr wirkungsvoll gezeigt, dass die Technik funktioniert ;-)

Als Wiedergutmachung durfte ich mir zum Schluss der Einheit noch zwei hohe Katas wünschen. Ähhhh, ja, dann machen wir doch mal - Chinte, dachte ich. Jörg lachte sich halb kaputt - war doch in der Chinte eine ähnliche Technik enthalten, wie die, mit der er mich eben ko gesetzt hatte. Natürlich war das in diesem Moment nur IHM bewusst. Zum Schluss liefen wir noch die wunderschöne Gangaku. Ich glaube, die könnte ich mir viel eher als meine nächste Prüfungskata vorstellen als die Kanku-Sho....

Ich war übrigens sehr überrascht, als mir Ellen aus Belgien in der Umkleidekabine erzählte, dass in ihrem Heimatland die Danprüfung einen schriftlichen Prüfungsteil (vor dem praktischen) hat!

Alles in allem wieder mal ein sehr anspruchsvolles Training auf höchstem mentalen und koordinativen Niveau, das diesmal allerdings nicht an konditionelle Grenzen ging. Gott sei Dank - schließlich hab ich gleich meinen LVM-Firmenlauf....

Montag, 9. März 2009

Gerechtigkeit für das Schlaun!

Nachdem wir vor rund zwei Jahren das münstersche Schlaun-Gymnasium vor der Schließung retten bzw. diese bis auf weiteres verschieben konnten, bahnt sich jetzt wieder ein Konflikt in der Münsteraner Schulpolitik an: Grund ist das von der Landesregierung konzipierte Losverfahren, das angeblich eine freie Schulwahl bei den weiterführenden Schulen garantieren soll. Auch die Schüler aus den Umlandgemeinden sollen durch das Auslosen eine Möglichkeit haben, die innerstädtischen Gymnasien besuchen zu können, Wohnortnähe spielt heute überhaupt keine Rolle mehr.

Es mag für die Auswärtigen vielleicht tatsächlich von Vorteil sein - was diese Regelung allerdings insgesamt bedeutet, zeichnet sich jetzt allmählich ab: Einige Schüler sind sogar schon zweimal von der Schule ihrer Wahl abgewiesen worden und befinden sich jetzt in dem bereits dritten Losverfahren! Erst an der bischöflichen Gesamtschule Friedensschule abgewiesen (das ist schon fast normal, da rechnet man eh nicht mit einem Platz, seit Jahren schon Sonderstatus und reine "Glückssache"!), dann vielleicht beim Paulinum abgewiesen, da alle Klassen voll und jetzt noch beim Schlaun abgewiesen, da alle Klassen vo..... ach nee, da wäre ja noch Platz! Das Schlaun ist ja eigentlich dreizügig ausgelegt. Angemeldet sind derzeit 69 Kinder. Das sind zu wenige für drei Klassen a 28 Kids, aber zu viele für zwei Klassen a maximal 32 Schüler. Also muss laut Schulgesetz noch einmal gelost werden. Und zwar kommen alle angemeldeten Schlaunschüler, auch die, die ihren Platz seit Wochen sicher glaubten, erneut in die Tombola! Da ja fast alle anderen städtischen Gymnasien längst die Anmeldungen abgehakt haben und nicht mehr mit im Spiel bleiben, können die Los-Schüler jetzt zwischen drei Gymnasien entscheiden: dem Rats-, dem Pascal- und dem Geschwister-Scholl-Gymnasium. Alles kein Problem, oder? Sind ja noch genug Wahl-Schulen da! Weit gefehlt - denn echte Alternativen sind das nicht. Das Rats unterrichtet seit dem kommenden Schuljahr zwingend in der Ganztagsbetreuung. Das Pascal unterrichtet ab Klasse 5 bilingual (engl/franz). Tja, und das Geschwister-Scholl-Gymnasium liegt leider in Kinderhaus, ist also für Schüler aus Handorf oder gar Gremmendorf wohl nicht unter zweimal Umsteigen und einer Stunde Busfahrt pro Strecke zu erreichen. Und das in Zeiten von G8, in denen die Kids schon ab der fünften Klasse bis zu acht Stunden täglich haben!

Das Geschwister-Scholl-Gymi hatte eine ähnliche Situation wie das Schlaun, nur zwei Anmeldungen mehr. Hier machte die Bezirksregierung eine Ausnahme - die Kinderhauser Schule darf trotz der Unterschreitung der Schülerzahl dreizügig werden.

Die spannende Frage ist jetzt, wie wir die Entscheidungsträger dazu bekommen, in diesem Jahr auch beim Schlaun eine Ausnahme zu machen und somit quasi gleiches Recht für alle gelten zu lassen.

Die Schuldezernentin, Frau Dr. Andrea Hanke, hatte sich bereits vor zwei Jahren so ins Zeug gelegt, als es darum ging, das Schlaun zu schließen. Lediglich das ungewöhnlich starke Engagement von Schülern, Eltern und Lehrern sowie unzählige Unterschriften aus der Bevölkerung, die einen Bürgerentscheid heraufzubeschwören drohten, ließen sie damals von ihrer Entscheidung abbringen: Statt die Innenstadtschule sofort zu schließen, wurde ein Schulentwicklungsplan beschlossen, der uns bis 2010 Zeit geben sollte, zu zeigen, dass es das Schlaun drauf hat, dass wir (wie die anderen Gymnasien) ein spezielles, ganz eigenes Profil haben und dass sich ausreichend viele Kinder anmelden.

Das mit dem Profil haben wir uns hart erarbeitet - ständig vorderste Plätze bei Jugend Forscht, das 90-Minuten-Modell (alle Fächer in Doppelstunden, Pausen individuell), das hat viele überzeugt. Die zahlreichen überzeugten Anmeldungen TROTZ der über der Schule schwebenden Schließungsprognosen sprechen auch für sich. Wir hätten dieses Jahr sogar die Dreizügigkeit geschafft. Aber mit einem Klotz am Bein, der es den Schülern unmöglich macht, zu uns zu kommen, wird es natürlich immer schwierig, bis 2010 ein absolut überzeugendes Argument gegen eine Schließung zu liefern.

Heute standen wir also wieder vor dem Rathaus - wie vor zwei Jahren. Kinder, Eltern, Schulleiter. Nicht ganz so viele wie damals und nicht ganz so bunt und penetrant - dafür wurden wir aber sowohl von SPD, als auch von CDU zu den Sitzungen geladen und durften unsere Argumente vortragen. Franzi staunte nicht schlecht, als ich ihr sagte, dass der Bürgermeister direkt vor ihr saß! Auch Frau Dr. Hanke war da und argumentierte genauso fadenscheinig und unstrukturiert wie vor zwei Jahren. Wer hat die Frau bloß auf diesen Posten gesetzt! Sie macht einfach agressiv!

Bei der SPD anschließend konnten wir viele neue Aspekte diskutieren. Hier ging es nicht so sehr darum, unsere Argumente darzulegen. Die SPD war bereits im Vorfeld sehr gut informmiert und wir konnten das Ganze Herumlamentieren lassen. Der schulpolitische Sprecher der Fraktion ist selber Lehrer und kannte die ganze Schlaun-Misere in- und auswändig. Er vertraute uns einige pikante Details an, als es z. B. um den Renovierungsstau an unserer Schule ging. In den kommenden Tagen wird nämlich der Topf aus dem Konjunkturpaket auf die Schulen verteilt. Wenn wir etwas abhaben wollen, müssen wir uns bald mal positionieren. Zum Beispiel wäre es sehr schön, wenn das Gerüst in der Aula endlilch wegkäme! Die Bleiverglasung ist nämlich angeblich einsturzgefährdet und seit zwei Jahren steht da ein Gerüst - es kostet pro Jahr 5.000 Euro Miete. Die Renovierung der Verglasung würde insgesamt 20.000 Euro kosten - nach vier Jahren wären die Kosten also armortisiert!

Der SPD-Sprecher schlug vor, möglichst morgen beim Regierungspräsidenten aufzulaufen, da morgen Mittag die Entscheidung fallen soll, ob das Schlaun auch eine Ausnahmegenehmigung bekommt.

Also werde ich morgen um 9 Uhr mit ein paar anderen Müttern (und einem Vater) vor den RP treten und ihn bitten, für uns zu entscheiden....es bleibt spannend!

Samstag, 7. März 2009

Jetzt mal in echt!

Die Sonne scheint, gefühlte 10 Grad, eine leichte Brise dazu - das ist doch das perfekte Laufwetter! Also die neuen Schuhe angezogen, Pulsmesser angelegt und los! Die Hausstrecke, d. h. hinterm Haus entlang, über den "Grützebach", an der "Kastanienallee" rechts halten und durch die beiden Wälder, über die Sentruper Straße, Richtung Reithalle und dann noch beide Aaseehälften, bis es über den "Draun" wieder nach Hause ging. Geschätzte 12 km, Zeit 1 Stunde und 10 (zwischendurch musste ich dringend auf die Toilette und fand im "Uferlos" Asyl...).

Boh, aber der Puls war hoch! Ich dachte erst, ich lese den Pulsmesser falsch ab - aber vielleicht ist der Puls beim "echten" Laufen einfach höher als auf dem Crosstrainer. Man hat ja auch noch mit wechselndem Untergrund, leichten Steigungen und Gegenwind zu kämpfen. Naja, die flotten Läufer zogen wie gewohnt an mir vorbei. Ich hoffe, dass ich auf Dauer etwas schneller werde. Morgen müsste ich, um meinen Trainingsplan für diese Woche noch vollständig zu absolvieren, noch Sprinttraining im Schwimmbad machen und 5 km laufen. Da werde ich mich dann auf die eine Aaseehälfte beschränken - wenn ich daheim starte und ende, müssten es 5 km sein.

Preschen, punkten, Panik

Gestern fiel es mir ungewohnt schwer, mich zum Training aufzuraffen. Ich bin immer noch etwas erkältet - nur so unterschwellig zwar, aber als Grund, das Training zu kneifen, würde es für viele Freizeitsportler wohl ausreichen. Dazu noch der permanente Regen - allein bei der Vorstellung, vor und nach dem Training nochmal so richtig schön nass-kalt zu werden, schüttelte es mich. Aber da bot sich mein Mann an, mich hinzubringen und abzuholen (Parken ist nämlich schlecht in Münsters City, vor allem an einem Freitagabend) - und nahm mir damit natürlich eine wichtige Ausrede. Dennoch schwankte ich immer noch zwischen Badewanne und Budosportcenter. Als Meinungsgeber diente dann meine Tochter Franziska, die meine Frage, ob ich denn jetzt zum Karate sollte oder nicht, spontan mit JA entschied.

Diesmal war ich das einzige "Mädchen" im Training. Zumindest bis Viertel vor sieben, als die liebe Sylvie dann noch eintraf. Aber da war das Training ja schon halb um - und ich so manchen Heldentod gestorben!

Eigentlich hatte Sensei Jörg ja "hohe Katas" angekündigt. Es ging aber mit anspruchsvollen Kihon-Kombinationen los, bei denen wir uns je um 45 oder 90 Grad drehen und dann schlagen mussten. War immer froh, wenn ich irgendwie richtig `rauskam....

Anschließend durften wir uns auch direkt mit Partner aufstellen. Ich hatte zunächst Tim vor mir, dessen nagelneuer Gi fast schon provokativ dazu einlud, ihn zu besudeln ;-) Mit Tim übte ich einige Kumitekombinationen, die Sensei Jörg vorgegeben hatte.

Wichtig zunächst immer: Checken, ob der Gegner ein "de-ai-Mann" war, ob er also direkt in den Angriff kontert (und nicht erst NACH dem Angriff). In diesem Fall ist das üblicherweise trainierte Kumite schwierig. Aber zur Beruhigung versicherte uns Trainer Jörg, dass es in Billerbeck voraussichtlich nicht so viele fortgeschrittene Kämpferinnen und Kämpfer geben werde, die ein geschultes Auge haben, welches für de-ai erforderlich ist. Daher also einige Male antäuschen und schauen, ob er oder sie zurückzuckt oder direkt vorkommt. Im ersten Fall ist alles klar. Den zweiten Fall nehmen wir sicher nächste Woche durch ;-)

Wir übten viele mehr oder weniger bekannte Kombinationen, die einem mal mehr, mal weniger lagen. Sehr nett und - zumindest beim Vormachen von Jörg - sehr effektiv: Angriff mit Kizami Chudan. Da rechnet ja keiner so direkt mit, alle haben den Gyaku-Arm im Blick. Dann mögliche Folgetechniken: Gyaku-Tsuki und Uraken.

Auch die immer wieder von Sensei Micha gerne vorgegebene Übung haben wir ausprobiert: Wenn Distanz passt, vorderen Arm des Gegners greifen, sich außen-seitlich einen Schritt vor am Partner vorbeiziehen und Angriff mit Tsuki Jodan. Hat bei mir gestern erstaunlich schlecht geklappt. Ich war nie wirklich dran. Tim hat mich hingegen zwei oder dreimal sehr sauber erwischt.

Sehr anspruchsvoll: Oben antäuschen Kizami und vielleicht noch Gyaku-Tsuki Jodan. Dann "überraschen" mit einem von unten kommenden Mae-Geri und anschließend noch Gyaku-Tsuki. Ich bin beim Mae-Geri mit dem hinteren Bein immer zu langsam. Vielleicht bin ich auch nur gehemmt, weil ich Schiss hab, dass das Bein festgehalten wird oder ich mir die Zehen breche....wie auch immer, Mae-Geri ist nicht "meins" und so fiel dann auch die Übung aus. Nach dem Mae-Geri stand ich immmer so, dass sich automatisch ein Kizami anbot, für einen Gyaku-Tsuki war die andere Hüfte irgendwie immer zu weit weg....naja, vielleicht nochmal üben, aber auf einem Turnier würde ich das jedenfalls nicht ausprobieren.

Das war es dann auch schon an vorgegebenen Kumite-Kombinationen. Anschließend hieß es, "Randori" zu üben. Tim blieb noch bei mir und ich hatte kein allzu schlechtes Gefühl. Es war ein faires, fast gleichwertiges Geben und Nehmen. Sehr gut funktionierten Mehrfach-Kizami-Gyaku-Kombinationen, bei denen ich richtig schön vorpreschen konnte. Ich denke, das werd ich öfter mal ausprobieren.

Das gute Gefühl war dann aber schnell vorbei, als Sensei Jörg mir Daniel-San zuwies. Dieser hatte wohl nen schlechten Tag gehabt ;-) ....oder er hatte die letzte Woche heimlich geübt. Jedenfalls war er um Längen konsequenter, härter und erbarmungsloser als noch letzte Woche! Es lag sicher auch schon allein an seiner Größe und Kraft - aber ich hatte das Gefühl, überhaupt kein Land zu sehen! Mein linker Block-Arm schmerzte bald und trotz meiner Blockversuche bekam ich einige Treffer Jodan ab. Die wachsame Korrekturkontrolle von Jörg fiel dann auch vernichtend für mich aus: Warum blieb ich immer nach dem Angriff stehen? Ich müsste wieder zurück, wieder rausgleiten! Und so ein starker Kontermann wie Daniel - da müsste ich von seitlich angreifen, z. B. mit der oben erwähnten Arm-fass-und-geh-vor-mit-Tsuki-Jodan-Technik! Aber da war es eigentlich schon zu spät! Ich hatte so viele Treffer abbekommen, dass bei mir der Verstand schon abgeschaltet war. MIT Verstand hätte ich vermutlich den Kampf oder die Übung beendet. Aber hier funktionierte nur noch das Rückenmark, unterdrückte so grade noch die aufsteigende Panik - und entsprechend fielen auch die Techniken und die Kampftaktik aus. Es ging nur noch ums Durchhalten und um das möglichst unverletzte, würdevolle Durchziehen der Übung bis zum Yame. Als es dann endlich kam, das Yame, war wohl niemand so froh wie ich! Das war schon echt grenzwertig. Aber eine Frau mit den körperlichen Voraussetzungen Daniels wird mir in Billerbeck vermutlich nicht gegenüberstehen.

Anschließend liefen wir noch ca. 10 Runden Gojoshiho-Dai. Ich kann mich nicht erinnern, diese Kata überhaupt schon mal gelaufen zu sein. Ist ganz schön - aber die Verwechselungsgefahr zur -Dai ist verdammt hoch!

Zum Abschluss konnten wir noch ein wenig ohne Partner unsere "Lieblings-Techniken" ausprobieren, das war - im Vergleich zu dem Kumite-Training - ein echtes "Chill-Out". Und das war auch ganz gut so, denn so konnte ich ein wenig "herunterkommen", bevor ich mich in das luxeriös direkt vor dem Dojo wartende Auto meines Mannes setzen durfte :-))

Dienstag, 3. März 2009

Laufschuhe, Pulsmesser....

...hab ich mir gestern besorgt. Die Pulsuhr habe ich sogar gaaaaanz alleine programmiert. Allerdings kam kein Pulssignal. Mal heute checken, woran das liegt. Vielleicht ist die Senderbatterie leer?

Wär am Liebsten gestern direkt losgelaufen, beides auszuprobieren. Aber Franzi hatte Rudern und das machen wir dann immer so, dass ich sie hinbringe und während ihres Trainings selber ins Dojo fahre (ist quasi um die Ecke) und für mich Karate trainiere. Da hab ich gestern ne gute Stunde Kata geübt. Oha, turnierreif sind die höheren Katas noch nicht....naja, ist ja noch ne Weile hin.

Heute wirds wohl auch knapp mit dem Laufen. Hätte nie gedacht, dass mich da mal die Ungeduld packt ;-)

Sonntag, 1. März 2009

Außergewöhnlich viel...

...trainiert habe ich laut "go-coach", meinem Internet-Trainingsberater, in der vergangenen Woche. Da ich nicht jeden Tag trainiere, ist eine Überlastung allerdings nicht zu befürchten. Hey, das hört sich ja gar nicht schlecht an, oder? Das Lauftraining wird tatsächlich immer besser. Allerdings mache ich mir keine Illusionen: Sobald ich unter realen Bedingungen draußen zu laufen beginne, wird es wie ein Neuanfang werden. Ich werde mir kurzfristig mal neue Laufschuhe zulegen müssen. Meine bisherigen hab ich schon ein paar Jährchen und obwohl ich sie passend, d. h. mit etwas Spiel vor den Zehen gekauft hatte, stoße ich jetzt beim Laufen vorne dagegen. Können Füße in meinem Alter noch wachsen??? Oder hab ich Plattfüße bekommen? Oder sind die Schuhe geschrumpft???

Als nächstes muss ich mir dann doch nochmal ein Rennrad besorgen. Vielleicht kann ich wo eins mieten oder leihen. Aber ich schätze mal, mit Kauf bin ich bei ein paar Wochen Training günstiger als mit Miete. Mir wurde ein gebrauchtes von Kollegen über die Betriebssportgemeinschaft angeboten. Für 400 Euro. Muss wohl ein gutes Bike sein, ich glaube, wenn es von der Höhe her passt, nehme ich es. Obwohl - Rennradfahren ist nicht meine liebste Disziplin. Und dann hat man den Drahtesel immer hier herumstehen. Naja, vielleicht kann Felix ihn auch noch ne Weile nutzen, dann war es nicht vergebens angeschafft.

Was letzte Woche nicht so gut geklappt hat, war das Schwimmtraining. Ich war erst gestern im Bad. Irgendwie hatte es mich schon Überwindung gekostet, überhaupt loszufahren. Selbst dann im Becken stellte sich das sonst schnell vorhandene gute Gefühl nicht ein. Es war über alle Distanzen im Vergleich zu sonst eine Quälerei. Die vorgegebenen Zeiten habe ich zwar locker geschafft. Aber irgendwie, ich weiß nicht....naja. Jetzt hat Felix gleich erst mal einen Wettkampf: Trampolinspringen! Er macht es erst seit ein paar Wochen und darum bin ich total stolz, dass er sich gleich zum Wettkampf traut. Ich glaube, er ist ganz schön aufgeregt! Heute Nachmittag hat Johanna eine Veranstaltung und wenn dazwischen noch Zeit und Platz ist und sonst nichts anliegt, gehe ich nochmal ne Runde Langstreckenschwimmen - vielleicht ja diesmal mit nem besseren Gefühl.